ISBN: 978-3-551-31419-2
Um was geht's:
In "Sag nie ihren Namen" dreht sich alles um die Legende von Bloody Mary, deren Namen Tausende von Kindern auf der ganzen Welt in einen Spiegel sagen, in der Hoffnung das diese auftaucht. Auch die Internatsschülerinnen Bobbie und Naya glauben nicht an das Kinderspiel, als sie Bloody Mary an Halloween herbeirufen, passieren plötzlich komische Dinge, und als eine Schülerin vermisst wird, glaubt niemand mehr an einen Zufall. Doch haben sie wirklich Bloody Mary herbeigerufen und wenn ja, wie können sie sie stoppen?
Meine Meinung:
Ich glaube, jeder kennt die Legende von Bloody Mary und das Spiel dazu, immerhin wurde der Stoff schon oft verfilmt und ist somit keine unbekannte Geschichte. Mir war die Legende vorab geläufig, da Freunde von mir das Ganze auch schon einmal ausprobiert haben. Bis heute schwören sie ja darauf, etwas gesehen zu haben, wobei ich da eher denke, dass die eigene Fantasie einem einen Streich spielt. Wie heißt es so schön: "Man sieht immer dass, was man sehen möchte". Da ich jedoch schon immer einen kleinen Faible für "Urban Legends" hatte, musste ich mir unbedingt diesen Jugendroman zulegen. Generell finde ich, dass es viel zu wenige Bücher dieser Art gibt, und würde mir mehr wünschen.
Gerade die Anspielungen auf Supernatural zu Beginn des Buches haben mich natürlich zum Schmunzeln gebracht. Auch ich verfolge die Serie und liebe die Folge über Bloody Mary, somit habe ich mich innerlich darüber gefreut, dass der Autor wohl auch ein kleiner Fan der Serie ist. Falls nicht, hat er aufjeden Fall gut recherchiert. Über den Ablauf der Legende gibt es übrigens viele unterschiedliche Aussagen, insgesamt soll es über 100 Legenden über Bloody Mary geben, weshalb James Dawson hier wirklich die freie Auswahl hatte und seinen eigenen Weg gehen konnte.
Aber kommen wir zum Inhalt des Buches, den Spielort fand ich mit einen Mädcheninternat wirklich gut gewählt. Es ist ja ein Setting, welches man aus vielen Büchern kennt, dass jedoch den Vorteil bietet, dass die Figuren keine Möglichkeit haben zu entkommen. Im Buch selbst wurde die Legende dann auf logische weiße mit dem Internat verbunden und auch erläutert, warum das Kinderspiel nur dort funktioniert. Aufgrund der recht geringen Anzahl an Seiten dauert es auch nicht lange, bis das Buch an Fahrt aufnimmt.
Spannung ist somit also durchgehend gegeben, da sich bald nach und nach mysteriöse Vorfälle häufen, durch die auch die Figuren sehr schnell nicht mehr an Zufälle glauben. Übrigens hat es mir gut gefallen, dass alle Protagonisten vorab nicht an Geister und all die Gruselgeschichten geglaubt haben und man sich somit auch als Leser mit ihnen identifizieren konnte.
Schade fand ich jedoch, dass ich ab der Mitte des Buches wusste, wohin die Reise gehen würde und somit über die eigentliche Auflösung nicht wirklich überrascht war. Zwar hatte ich trotz allem weiterhin Spaß beim Lesen, habe ich mich stellenweise ein bisschen gegruselt und wollte einfach nur wissen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege. Am Ende hätte ich mir hier dann doch etwas mehr Kreativität gewünscht, da die Thematik an sich viel Potenzial birgt, das so nicht komplett ausgeschöpft würde.
Persönlich hätte ich es spannend gefunden, wenn der Autor der Legende noch etwas Eigenes, Neues hinzugefügt hätte, um so im Gedächtnis zu bleiben. Irgendwie fühlte sich das Ganze aber auch so an, als wäre dieser Teil der Auftakt zu einem weiteren Buch, da der Autor gerade an das Ende gut anschließen und die Geschichte logisch weitererzählen könnte. Ob es jedoch eine Forstetzung gibt, weiß ich persönlich aber gar nicht.
Neben dem Haupthandlungsstrang wurde natürlich auch hier eine
kleine Liebesgeschichte eingebaut. Die gehört zu den meisten Büchern des Genres einfach dazu, da gerade zu dieser Zeit die erste Liebe nun mal auch eine große Rolle im Leben spielt.
Ich finde jedoch, dass der Autor hier eine gute Balance gefunden hat und dieser Teil der Handlung nie vom eigentlichen Storyline abgelenkt hat. Persönlich bin ich ja nun schon etwas aus dem Alter raus, aber fand es schön zurück in die Jugend versetzt zu werden und musste natürlich über manche Unsicherheit schmunzeln, aber alles in allem war es eine willkommene Ablenkung von der eher gruseligen Storyline. Dawson beweist somit, dass auch Männer tolle Liebesgeschichten schreiben können.
Bei den
Figuren selbst gibt es einige die gewollt den typischen Stereotypen entsprechen, die man mit einem Mädcheninternat assosziiert. Mit den Hauptprotagonisten hat man jedoch einen tollen Job gemacht, da hier recht bald die Klischees aufbrechen. Bobbie ist zu Beginn die typische Außenseiterin, wie es sie in Jugendbüchern oft gibt, jedoch wächst sie über den Verlauf des Buches über sich hinaus und entdeckt neue Seite an sich. Naya hat mir sehr gefallen, weil ich mich am meisten mit ihrer offenen, kommunikativen Art identifizieren konnte und auch die bedingungslose Freundschaft zu Bobbie sehr schön fand, auch wenn ich mir sonst bei ihr noch ein paar Facetten mehr gewünscht hätte. Während Caine am Anfang noch dem Stereotyp des coolen Mädchenschwarms entspricht, der er jedoch gar nicht ist. Gerade hier fand ich es schön, dass der Autor einen etwas ungewöhnlichen Charakter erschaffen hat, den man sonst in Büchern dieser Art nicht findet. Es ist eine Figur, die einen ermutigt, sich selbst treu zu bleiben und einen eigenen Weg zu gehen. Im Mittelpunkt des Buches stehen jedoch Bobbie und Caine, weshalb auf ihre Ausgestaltung auch sehr viel Wert gelegt wird, der Rest der Figuren bleibt aber leider etwas blass.
"Sag nie ihren Namen" war übrigens mein erstes Buch von James Dawson, weshalb ich auch den Schreibstil nicht außen vorlassen möchte. Der hat mir nämlich richtig gut gefallen, da das Buch leicht zu lesen und in typischem Jugendstil verfasst wurde.
Die Kapitel hatten für mich ebenfalls genau die perfekte Größe und waren somit nicht zu kurz oder zu lange. Und da ich hier so gute Erfahrungen mit Dawson gemacht habe, ist auch sofort sein nächster Mystery Thriller "Der Fluch von Hollow Pike" auf meine Wunschliste gewandert, auch hier hört sich der Klappentext sehr interessant an und ich bin gespannt, was er bei seinem Debüt rausholt.
Fazit:
Für mich war "Sag nie ihren Namen" ein kleiner Grusel für zwischendurch, bei dem der Autor zwar eine interessante Legende aufgreift, ihr leider nichts neues hinzufügt. Spannend war das Buch jedoch trotzdem, weshalb es von mir 3 von 5 Sternen gibt!
Und welche Bücher kann ich noch empfehlen?
Wie gesagt ich habe bisher nur sehr wenig in diesem Bereich gelesen, jedoch kann ich jedem Horrorfan
Stephen King ans Herz legen. Er wird nicht umsonst "Master of Horror" genannt. Diesem Namen macht er in seinen Büchern und auch Filmen wirklich immer wieder alle Ehre. Persönlich hat mir von ihm bisher
"Friedhof der Kuscheltiere" richtig gut gefallen. Das hatte ich mir damals von einem Schulkollegen ausgeliehen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Inhaltlich geht es darum, dass auf einem alten Tierfriedhof die Toten zum Leben erweckt werden. Während die Familie Creed dort zu Beginn nur ihre Katze begräbt, die anschließend wieder vor der Haustüre steht, sich jedoch komisch verhält, begraben sie dort nach einem Unfall ihren eigenen Sohn. Auch dieser kehrt verändert zurück. Die Storyline an sich fand ich hier einfach sehr interessant, da auch hier mit einer alten Legende gespielt wird.
King hat das ganze dazu einfach sehr spannend umgesetzt, interessante Figuren geschaffen, weshalb das Buch damals für mich ein absoluter Page Turner war, bei dem ich mich wirklich gegruselt habe. Gerade das Ende kann sich sehen lassen und ist mir aus diesem Grund auch heute noch in Erinnerung. Somit kann ich euch diesen Roman von ihm wirklich nur empfehlen, da die Geschichte sehr schnell an Fahrt aufnimmt und "Friedhof der Kuscheltiere" aus diesem Grund für mich immer noch das beste Buch des Autors ist.
Übrigens stehen aber noch einige Bücher des Autors auf meiner Wunschliste wie beispielsweise "Der Anschlag", "Revival" oder "Das Mädchen". Für Empfehlungen, welche Bücher ich mir nicht entgehen lassen sollte, bin ich übrigens offen. Also immer her damit.
Sehr gut gefallen aber mir aber auch die Bücher zu
"Supernatural". Oftmals wird Büchern zu Tv Serien ja nachgesagt, dass sie nicht an die Qualität von dieser heranreichen, dies ist aber hier wirklich der Fall, weshalb sogar immer wieder kleinere Spoiler auf den Verlauf der Handlung gibt. Jedoch hat man hier wirklich spannende und interessante Fälle konzipiert, die es in der Serie so noch nicht zu sehen gab und hat es geschafft, den Figuren selbst treu zu bleiben. Auch hier kann man sich herrlich gruseln und in die unterschiedlichsten Legenden eintauchen.
Und natürlich möchte ich euch auch die Beiträge zum letzten Thema nicht vorenthalten:
- Bei Jana gibt es erst einmal eine kleine Definition, was unter Liebesromanen überhaupt zu verstehen ist. Im Anschluss klärt sie uns darüber auf, wieso sie dieses Genre so gerne liest, welche Bücher auf ihrer persönlichen Wunschliste stehen und welche Autoren sie uns empfehlen kann.
- Und auch Tami war wieder ein Teil der Parade, worüber ich mich sehr gefreut habe. Sie stellt uns in ihrem Beitrag nicht nur ihre absoluten Lieblingsautoren, sondern auch Bücher vor und überrascht zum Schluss noch mit einem etwas anderen Liebesroman.
- Sehr schön fand ich es, dass auch Kirsi wieder dabei war, obwohl sie normalerweise auch kein großer Fan des Genres ist, jedoch hat sie doch noch einen Roman zum Genre in ihrem Bücherregal entdeckt, und uns dieses vorgestellt.
Wie sieht es mit euch aus: Mögt ihr dieses Genre im Buchbereich?
Welche Bücher könnt ihr empfehlen?
Und wer ist für euch der "Master of Horror"?
Oder verratet mir doch, warum ihr damit gar nichts anfangen könnt?