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Im November ging es endlich weiter mit "Jack Ryan" und nachdem die erste Staffel 2019 eines meiner Jahreshighlights war, war ich natürlich gespannt auf die Fortsetzung. In Staffel 2 ist die Beteiligung von Michael Bay in meinen Augen spürbarer, da die Serie nun deutlich auf Action setzt. Es gibt mehr Schusswechsel, mehr Explosionen, mehr Verfolgungsjagden und ein tödlicheres Katz-und-Maus-Spiel. Natürlich hat es dies auch schon in Staffel 1 gegeben, doch die Explosionen waren etwas rarer gesät, es wurde mehr wert auf eine spannende Storyline gelegt, die ein aktuelles Thema in meinen Augen gut umsetzte und viele Botschaften zwischen den Zeilen enthielt. In Staffel 2 hat mir das etwas gefehlt. Zwar bin ich glücklich darüber, dass mir einige Begriffe aus meinem Studium begegnet sind, wie die Thematik rund um failing States (wozu bei uns im Bachelor ein komplettes Seminar angeboten wird), daneben wird aber deutlicher mit Schwarz-Weiß-Zeichnung gearbeitet und die Entwicklung der Staffel ist vorhersehbarer. Es ist klar wer gut, wer böse ist. Die Antagonisten sind blasser, als in der ersten Staffel. Es fehlt die Hintergrundgeschichte, die sie komplex gemacht hätte. Auch die finale Auflösung ist nicht schockierend, da wäre vom Potenzial her mehr drinnen gewesen. Alles in allem ist "Jack Ryan" immer noch von hoher Qualität, die Serie macht weiterhin Spaß, hat tolle Actionsequenzen und profitiert vom Talent ihres Casts sowie der Chemie der Darsteller. John Krasinski gelingt es Szenen, die sonst eher blass gewesen wären, Tiefe zu verleihen, sodass sie nachklingen. Spannend ist in der zweiten Staffel hingegen James Greer's Handlungsstrang, welcher definitiv Auswirkungen für die dritte Staffel haben wird. Die wurde von Amazon schon Anfang des Jahres bestellt und wartet dann mit einem neuen Showrunner auf. Während Carlton Cruse sich auf Netflix's Key & Locke konzentriert, übernimmt Paul Scheuering das Ruder. Der Produzent ist am besten bekannt für "Prison Break", was zumindest vom Genre her in die gleiche Kerbe wie "Jack Ryan" schlägt.
Beendet habe ich ebenfalls "The Society", über das ich in einer Ausgabe des Media Mondays schon einige Worte verloren habe. Auch wenn ich das Ende der ersten Staffel geahnt habe, hat diese mir gut gefallen. Im Mittelpunkt steht eine Schulklasse, die nach einem abgebrochenen Schulausflug nach Hause zurückkehrt und dann feststellen muss, dass ihre Eltern verschwunden sind. Was ist mit ihnen passiert? Befinden sie sich noch in ihrer Heimatstadt? Sind sie überhaupt noch auf der Erde? Und viel wichtiger: Wie soll es nun weitergehen? Viele Zuschauer haben sich beschwert, dass die erste Staffel noch keine Antwort auf das Mysterium liefert. Ich hatte das gar nicht erwartet, weil es dafür noch viel zu früh ist. Zwar hat der Showrunner der Serie in einem Interview durchsickern lassen, dass er auf alle offenen Fragen eine Antwort hat, aber diese wird es wohl erst in der nächsten Staffel geben. Staffel 1 fokussiert sich, was übrigens auch der Titel der Serie verdeutlicht, auf den Aufbau einer neuen Gesellschaft. "The Society" ist deshalb sehr politisch und setzt mich mit einigen heftigen Fragen auseinander. Es geht nicht nur darum, wie aus dem Nichts heraus eine Ordnung entsteht, wie Aufgaben verteilt werden, die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser oder Strom aufrecht erhalten wird, sondern auch wer die Rolle des Anführers übernehmen soll und die Sicherheit der Jugendlichen gewährleistet wird. Was passiert mit denjenigen, die sich nicht an die Regeln halten? Wie soll mit ihnen verfahren werden, wer entscheidet über das Strafmaß und setzt dieses um? Dabei ist gerade der Fakt, dass es sich bei den Figuren um Teenager handelt, spannend. Denn es gibt keine ausgebildeten Ärzte, Polizisten oder Richter, die in einer Gesellschaft dringend benötigt werden. Es sind Jugendliche, die teilweise leicht zu reizen sind und auf der Suche nach sich selbst. Das sorgt für reichlich Zündstoff, aber auch Chaos. Da ist es nicht überraschend, dass sich die Lage im Verlauf der Staffel immer weiter zuspitzt und in einer Katastrophe endet. Staffel 2 wird 2020 an den Start gehen und verspricht mit diesem Cliffhanger vielversprechend zu werden.
Nach einer längeren Pause habe ich schon im Oktober "American Horror Story" fortgesetzt, brauchte aber etwas bis ich in "Freak Show" reingefunden habe. Staffel 4 konnte mich nicht überzeugen, es war vom Thema und der Tonalität nicht meins, auch wenn die Schauspieler erneut grandios waren. Besonders zu erwähnen sind Sarah Paulson, Evan Peters und Jessica Lange. Besser hat mir da dann die 5. Staffel gefallen. "American Horror Story" ist für mich immer wie eine Pralinenpackung: Es gibt einige Sorten, die mag nicht, andere liebe ich dafür. Genauso verhält es sich mit dieser Anthologieserie, denn "Hotel" konnte mich wieder komplett überzeugen, ist sogar mein persönlicher Favorit geworden. Dazu muss ich sagen, dass ich ein Fan von Geistergeschichten bin, da kann mich ein Hotel indem die Toten ihr Unwesen treiben natürlich überzeugen. Passend dazu hatte ich erst im Oktober "The Shining" gesehen, sodass mir die Anspielungen auf den Film nicht entgangen sind. "American Horror Story" setzt die Thematik aber für mich wesentlich besser um, als der genannte Horrorfilm, was natürlich auch daran liegt, dass die Serie gerne provoziert. Das macht gleich die erste Folge der Staffel deutlich, wobei hier eine Trigger-Warnung nicht verkehrt wäre. Abseits dessen war ich aber hin und weg von der Performanz von Lady Gaga. Sie war perfekt als Countess. Elegant, charismatisch, wunderschön, ein perfektes Schauspieldebut. Eine tolle Ergänzung zum Hauptcast ist auch Matt Bomer, der wie immer einen tollen Job macht. Begeistert hat mich auch in Staffel 5 Evan Peters, der erneut seine Wandlungsfähigkeit als Schauspieler zeigt, ich gestehe ich habe seinen Akzent gefeiert. Generell hatte "Hotel" viele spannende Figuren zu bieten, an einige wie Liz Taylor, habe ich mein Herz verloren. Untypisch für "American Horror Story" ist diesmal das Ende der Staffel, das mich zu Tränen gerührt hat. Well Done.
Viel Romantik hat auch Amazon's Anthologie "Modern Love" zu bieten, das sich in jeder Folge eine neuen Geschichte zuwendet, die eine Form von Liebe thematisiert. Manche Geschichten gefallen einem hier natürlich besser als andere, sodass es Figuren gibt, die ich gerne noch länger auf meinem Bildschirm gesehen hätte. Die Stärke der Serie ist die realistische Darstellung der Erlebnisse, die in der Tat auf wahren Geschichten basieren. Als Vorlage diente die Beziehungsrubrik aus der Times, in denen Menschen ihre Gedanken und Erfahrungen teilen und die erst kurz zuvor ihr 15-jähriges Jubiläum feierte. Die Kolumne sollte also noch genügend Stoff für weitere Staffeln bieten. Dass die Geschichten aus dem echten Leben sind, macht für mich auch den Charme von "Modern Love" aus. Die Serie zeigt, dass es nicht immer übertrieben dramatisch zugehen muss, um zu unterhalten. Die Serie ist kurzweilig und spiegelt Momente wieder, die einem bekannt vorkommen. Es geht um verpasste Chancen, erste Dates, dem Verlust einer geliebten Person, die Frage, ob es sich noch lohnt um die eigene Ehe zu kämpfen oder aber auch um psychische Krankheiten und wie befeiend es ist, sich jemand anzuvertrauen. Es geht um Liebe zwischen Eltern und Kindern, zwischen Freunden, Unbekannten und dem klassischen Pärchen. "Modern Love" ist perfekt zum Bingen, es ist ein leichter Snack, der ein wohliges Gefühl und eine positive Botschaft hinterlässt. Es ist eine Serie, die uns wieder an die Liebe glauben lässt und mit so manchem traurigem Moment aufwartet. Ich bin gespannt, welche Geschichten sich die Produzenten für die zweite Staffel herauspicken. Besetzt ist das ganze hochkarätig, was der Serie sicherlich etwas mehr Schubkraft verliehen und dafür gesorgt hat, dass mehr Menschen ihr eine Chance geben.
Darüber hinaus habe ich auch zwei Serien im TV beendet. Zum einen "The Good Doctor", das mit zwei Folgen am Stück bei Vox ausgestrahlt wurde, zum anderen das kontrovers-diskutierte Reboot von "Charmed". Aber erstmal zur zweiten Staffel von "The Good Doctor", denn die hat mir ernorm gut gefallen. Eine klare Steigerung im Vergleich zur ersten Staffel. Erneut überzeugt mich Freddie Highmore mit seinem Schauspiel und Shauns private und berufliche Entwicklung konnte mich wieder berühren. Dass wir hier eine autistische Figur im Mittelpunkt des Geschehens haben, ist für mich das was die Serie besonders macht, sie von anderen Krankenhausdramen abhebt. Denn auch wenn Shauns Tätigkeit als Arzt eine große Rolle spielt, so gelingt der Serie eine perfekte Balance aus Privatleben und Berufsalltag, die es ermöglicht, dass wir alle Figuren in dieser Staffel besser kennenlernen. Das war auch bitter nötig, denn nur so war es möglich hinter die Fassade einiger Charaktere zu blicken und dafür zu sorgen, dass sie neben Highmores Charakter nicht komplett blass wirken und untergehen. "The Good Doctor" hat zwar nicht so viel Drama wie "Grey's Anatomy" zu bieten, aber genügend um mich bei Laune zu halten. Es muss ja auch nicht in jeder Staffel eine Figur in Lebensgefahr schweben oder das Krankenhaus zusammenbrechen. Mit den zwei Folgen zur Quarantäne hat man ebenfalls für reichlich Drama gesorgt.
Während ich bei "The Good Doctor" also gleich hin und weg war, brauchte ich bei "Charmed" meine Zeit, bis ich in die Serie gefunden habe. Ich sage wie es ist: Am Anfang ist das Reboot unterirdisch. Schlechte Dialoge, mäßiges Schauspiel, fragwürdige Effekte und zu viel Feminismus per Holzhammer. Die Effekte werden leider nicht besser, aber was besser wird sind die Schauspielerinnen und ihre Chemie sowie die übergeordnete Handlung. Natürlich lassen sich hier und da noch trashige Momente finden, auch in Bezug auf die Dialoge und Elemente der Storyline, aber es gibt auch viele Dinge, die das Reboot besser macht. Mehr Diversität in Bezug auf Ethnie und sexueller Orientierung, Handlungen werden schneller abgehakt sowie manches Geheimnis flott enthüllt. Auch die Ältesten ist man zum Glück etwas früher losgeworden, als das Original. Die waren für mich in der Hauptserie immer ein Manko. Maggie und Parker sowie Macy und Harry sind für mich eine schöne Hommage an die Mutterserie, nur das man bei ersteren das vorhandene Potenzial besser ausschöpft, als dies bei Cole und Pheobe der Fall war. Staffel 2 soll nun ein "Reboot" vom "Reboot" sein und sich vom Ton her erneut zum Positiven verändern. Ich hoffe, dass damit dann auch bessere Effekte einhergehen, denn 2019 sollte da doch mehr drinnen sein. Ansonsten ist es aber eine unterhaltsame Neuverfilmung, die nicht ganz die Qualität der Mutterserie erreicht, trotzdem über eigene Stärken verfügt und sich nicht allzu ernst nimmt. Die Serie möchte unterhalten und ist für mich eine kleine Guilty Pleasure geworden, was ich definitiv nicht erwartet hatte. Die Mutterserie bleibt für mich weiterhin etwas Besonderes und eine meiner Lieblingsserien, ob "Charmed" irgendwann auch den Status erreicht, wird sich zeigen. Nach der ersten Staffel von "Teen Wolf" hätte ich auch nicht gedacht, dass die Mysteryserie eine meiner All-Time-Favorites wird.
Monatsrückblick: Gebloggt im November:
Was war euer Higlight im November?
Was habt ihr gesehen oder gelesen?
Hat bei euch aktuell auch jeder Geburtstag?
Wieder mal ein toller Rückblick. Ich finde es toll, dass du dich ehrenamtlich engagierst. Kann mir vorstellen, dass einem dass sehr viel zurückgibt. Bei uns sind im November auch einige Geburtstage. Unter anderem mein eigener und der meiner Mama. Mein Highlight war ganz klar, dass ich meinen Geburtstag dieses Jahr in Dubai feiern durfte. Modern Love fand ich ja auch soo toll, mir hat jede Episode so gut gefallen, am besten aber die mit Anne Hathaway.
AntwortenLöschenDankeschön für das liebe Kompliment <3. Ja mir macht die ehrenamtliche Arbeit echt viel Spaß, nicht nur weil im Mittelpunkt auch eine Leidenschaft von mir selbst steht, sondern weil man auch so viele Menschen darüber trifft.
LöschenUih das ist natürlich echt ein Highlight. Ich weiß gar nicht, ob ich dir schon gratuliert hatte, wenn nicht an dieser Stelle noch einmal alles gute nachträglich. Ja die mit Anne Hathaway mochte ich auch total, hätte mir sogar mehr Episoden über ihre Figur gewünscht, gerade weil das Thema zu selten in Serien bearbeitet wird und hier auch aufgrund der Vorlage realistisch umgesetzt wurde. Bin jetzt mal gespannt, welche Geschichten man sich für die zweite Staffel rauspickt.
Wow echt toll, dass du dich ehrenamtlich engagierst! Mein Monatshighlight war bislang der Besuch eines chinesischen Festivals auf welchem es diverse Lichtinstallationen gab. Die sahen unfassbar schön aus. Ansonsten freue ich mich natürlich auf das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel :-)
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße,
Tiziana
Dankeschön für dein liebes Kompliment Tiziana <3. Ich habe dabei auch echt viel Freude, auch deshalb weil man so viele Menschen kennenlernt und Kontakte knüpft. Das hört sich ja echt super an, stelle mir das Festival echt wunderschön vor und würde so ein Lichterfest auch gerne mal besuchen.
LöschenAuf Weihnachten und Silvester freue ich mich auch schon :). Ich hoffe, du genießt aktuell auch schon die Vorweihnachtszeit in vollen Zügen?
Dankeschön für dein liebes Kommentar. Ja die Zeit rennt, 2019 ist generell wie im Flug vergangen :/.
AntwortenLöschenEin ruhiger Monat ist aber doch auch mal schön, gerade wenn man dann noch Urlaub hat. Ich hoffe, dass du aktuell auch etwas die Vorweihnachtszeit genießen kannst?