
Der letzte Monat des Jahres ist nun schon ein paar Tage alt und heute bringt der Weihnachtsmann einen Schwung neuer Filme ins Kino. Es wird also Zeit, dass ich euch in meinen Kino Neustarts die interessantesten Filme der kommenden Wochen etwas genauer vorstelle. Was auffällt: Mehrere kleinere, Independent-Produktionen schaffen es im Dezember ins Kino. Mit der Fortsetzung von "Jumanji" ist zwar auch für einen großen Blockbuster gesorgt, aber beim Rest handelt es sich um Wohlfühl-Filme mit ernster Botschaft, bei denen häufig auch Handicaps thematisiert werden. Auch eine deutsche Produktion macht mich in diesem Monat neugierig, da sich hier den Themen Depression und Selbstmordgedanken gewidmet wird - zwei Dinge, die lange Zeit Tabuthemen waren und wo ich froh bin, dass sie mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken und ein Diskurs darüber stattfindet. Sensible Themen totzuschweigen halte ich nicht für den richtigen Weg. Die Umsetzung ist natürlich auch weiterhin eine heikle Sache, wo Fingerspitzengefühl benötigt wird, denn als Produzent kann man vieles Falsch machen. Trotzdem kann nur so eine Diskussion angestoßen werden. Alles in Allem wird es aber aufgrund der Feiertage etwas ruhiger im Kino, was nicht verwundert, denn die wenigsten von uns verbringen die Weihnachtstage im Kino, sondern im Kreise der Liebsten. Es wird geschlemmt, Plätzchen gefuttert, Geschenke ausgepackt und diskutiert, was das Zeug halt (bei uns übrigens über Politik), sodass das ganze auch mal ausarten kann. Oft ist das dann das Signal, dass es Zeit ist zu gehen.
Kino Neustarts am 5. Dezember:
Auerhaus:
Drama, Komödie mit Luna Wendler ("Dem Horizont so nah"), Max von der Groeben ("Fack Ju Göthe"), Devrim Lingnau, Damian Hardung ("Club der roten Bänder"), Hans Löw und Milan Peschel
Urheberrecht: Warner Bros. Germany
Kino Neustarts am 12. Dezember:
Black Christmas:
Horrorfilm mit Imogen Poots ("Green Room", "Need for Speed"), Aleyse Shannon, Lily Donoghue, Brittany O'Grady ("Star"), Caleb Eberhardt, Simon Mead und Cary Elwes ("Stranger Things", "Akte X")
Urheberrecht: Universal Pictures Germany
Jumanji 2: The Next Level:
Fantasy, Komödie mit Dwayne Johnson, Kevin Hart, Karen Gillan, Jack Black, Nick Jonas, Awkwafina, Alex Wolff, Morgan Turner, Ser'Darius Blain, Madison Iseman, Danny Glover und Danny DeVito
Urheberrecht: Sony Pictures Germany
Motherless Brooklyn:
Drama mit Bruce Willis, Edward Norton ("Fight Club"), Gugu Mbatha-Raw ("The Morning Show", "Dr. Who", "The Cloverfield Paradox"), Bobby Cannavale ("Boardwalk Empire", "The Irishman"), Ethan Suplee ("My Name is Earl", "The Ranch"), Cherry Jones ("The Handmaid's Tale"), Michael Kenneth Willams ("Boardwalk Empire", "When They See Us"), Leslie Mann, Alec Baldwin, William Dafoe, Josh Pais ("Joker", "Ray Donovan") und Robert Ray Wisdom ("Prison Break")
Urheberrecht: Warner Bros. Germany
Kino Neustarts am 19. Dezember:
The Peanut Butter Falcon:
Drama, Komödie mit Dakota Johnson, Shia LaBeouf, Zack Gottsagen, John Hawkes ("Deadwood" "In meinem Himmel"), Bruce Dern ("The Hateful Eigth", "Once Upon A Time in Hollywood"), Thomas Haden Church ("Divorce") und Jon Bernthal ("The Punisher", "The Walking Dead")
Zack, der am Down-Syndrome leidet, schleicht sich aus einer Einrichtung für betreutes Wohnen, um seinen Traum zu erfüllen: Er möchte Wrestler werden und die professionelle Schule seines Idols besuchen. Bei seiner Reise trifft er auf den Außenseiter Tyler, der Zacks ungewöhnlicher Coach und Verbündeter wird. Doch ihr Abenteuer scheint schon vorbei zu sein, bevor es überhaupt anfängt, als eine der Pflegerinnen damit beauftragt wird, Jack zurückzubringen. Gemeinsam überzeugen sie die junge Frau sie zu begleiten.
Urheberrecht: Tobis Film
Warum der Film gut werden könnte: Von "The Peanut Butter Falcon" habe ich in den letzten Wochen viel Positives gelesen, denn der Film ist in den USA schon gelaufen und entpuppte sich dort sowohl als Kritiker- als auch Zuschauerliebling. Es ist eine süße Feelgood-Komödie, die ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt rückt und obendrein gut besetzt ist. Sicherlich keine neue Geschichte, denn Roadtrips sind mittlerweile ein bewährtes Mittel um sich mit Behinderungen oder aber auch Krankheiten, wie Krebs, auseinanderzusetzen und diese den Zuschauer näherzubringen. Trotzdem spricht die "Times" davon, dass man bisher noch keinen Film wie "The Beanut Butter Falcon" gesehen hat, was natürlich neugierig macht. Mit Zack Gottsagen wurde zudem ein Schauspieler für die Rolle des Zack besetzt der auch im echten Leben am Down-Syndrom leidet und lange Zeit davon träumte eine Karriere als Schauspieler zu starten. Hier wird schon die Parallele zu seiner Filmfigur deutlich und die Zukunft wird nun zeigen, ob weitere Rollen folgen werden. Seine Performanz in "The Beanut Putter Falcon" soll auf jeden Fall fantastisch sein, sodass auch er als heißer Kandidat für die Award-Season gehandelt wird. Ich würde ihm den Durchbruch auf jeden Fall wünschen und bin gespannt auf diesen Film, der für die ganze Familie geeignet ist.
The Farewell:
Drama, Komödie mit Awkwafina ("Crazy Rich Asians", "Ocean's 8"), Tzi Ma ("Wu Assassins", "Rush Hour"), Diana Lin, Shuzhen Zhou, Aoi Mizuhara, Han Chen, Li Xiang und Yongbo Jiang
Als eine chinesische Familie herausfindet, dass ihr geliebtes Familienoberhaupt nur noch kurze Zeit zu leben hat, entscheiden sie die Betroffene im Unklaren zu lassen. Um die Familie ein letztes Mal zusammenzubringen organisieren sie spontan eine Hochzeit, doch als Billie in ihrer Heimat ankommt, hat sie mit der Entscheidung ihrer Familie schwer zu kämpfen.
Urheberrecht: DCM Film Distribution
Warum der Film gut werden könnte: "The Farewell" rückt eine spannende Frage in den Mittelpunkt, die in der Form in noch keinem Film behandelt wurde: Sollte man einer Person sagen das sie an Krebs leidet oder es ihr verheimlichen? Was ist besser für den Patienten, wenn es vielleicht keine Chance auf Heilung gibt? Ist es nicht die Pflicht eines jeden Arztes seinem Patienten keine Informationen vorzuenthalten, auch wenn die Familie dies anders sieht? All diese Fragen werden dabei in eine unterhaltsame Komödie gepackt, sodass Kinogänger zwar mit einem ernsten Thema konfrontiert werden, aber trotzdem hier und da lachen können. Auch diesem Film ist es gelungen sowohl Kritiker als auch Zuschauer zu überzeugen und das aufgrund der Art und Weise wie das Thema Trauer und Abschied angepackt, aber auch die ganze Familiendynamik umgesetzt wird. Es ist schön zu sehen, dass nach "Crazy Rich Asians" und "Parasite" nun ein weiterer asiatischer Film seinen Weg auf die große Leinwand findet. Ich bin gespannt, wie lange der Film bei uns gezeigt wird, gehe aber leider davon aus, dass er wie die zuvor genannten Produktionen erneut nur für kurze Zeit laufen wird.
Als Hitler das rosa Kaninchen stahl:
Drama mit Riva Krymalowski, Oliver Masucci ("Dark"), Carla Juri ("Blade Runner", "Brimstone"), Marinus Hohmann ("Willkomen bei den Hartmanns"), Justust von Dohnanyi ("Männerherzen", "Frau Müller muss Weg"), Ursula Werner und Anne Schäfer
1933: Die kleine Anna wird aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen, als sie mit ihrer Familie gezwugnen ist Deutschland zu verlassen und in die Schweiz zu fliehen, denn ihr Vater arbeitet als Theaterkritiker und ist ein erklärter Feind der Nationalsozialisten. Bei der überstürzten Ausreise vergisst das Mädchen ihr rosa Stofftier in Berlin und beginnt bald darauf dieses in ihrer neuen Heimat zu vermissen, denn die Familie wird alles andere als gut aufgenommen, was sie dazu bringt weiterzuziehen: Nach Paris und schließlich nach London. Eine Zeit, in der die Familie fest zusammenhalten muss.
Urheberrecht: Warner Bros. Germany
Warum der Film gut werden könnte: Auch bei diesem Film handelt es sich um eine Buchverfilmung des gleichnamigen Romans, das sogar mit dem deutschen Jugendliteratur ausgezeichnet wurde. Eine Ehre, die nicht überraschend kommt, denn im Buch verarbeitet die Autorin Judith Kerr ihre eigenen Erlebnisse auf der Flucht, sodass die Gräueltaten der Nazis aus den Augen eines Kindes erzählt werden. Sicherlich ist "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" kein Wohlfühl-Film, sondern unbequem und vielleicht auch etwas, dass man sich ungern kurz nach Weihnachten im Kino anschaut, aber es ist nun mal auch eine Geschichte, die erzählt werden sollte bzw. muss, dass manchen schon die Kommentare unter dem Filmtrailer auf Youtube deutlich. Es ist immer noch einmal etwas anders, wenn man weiß, dass es sich bei einem Film um eine wahre Erzählung handelt und man in das Leben einer echten Person eintaucht. Es bleibt im Kopf. Es schockiert. Ich werde zwar nicht dazu kommen mir den Film im Kino anzuschauen, einfach weil ich über die Weihnachtsfeiertage nicht ins Kino gehe, aber ich möchte ihn 2020 unbedingt nachholen.
Welche Filme möchtet ihr sehen?
Welche interessieren euch nicht?
Geht ihr in den Weihnachtsferien ins Kino?
Star Wars ist natürlich ein Pflichttermin in diesem Monat :) Wobei allerdings auch der Trailer für The Farewell nicht schlecht aussieht.
AntwortenLöschenWünsche dir ganz viel Spaß bei Star Wars und eventuelle auch "The Farewall", falls du es da ins Kino schaffen solltest :).
LöschenEin toller Blogpost. Ich muss echt mal wieder ins Kino gehen. :)
AntwortenLöschenDankeschön, das denke ich mir auch immer wieder und dann fehlt mir leider doch oft die Zeit. Ich wünschte echt, es gäbe ein Kino direkt bei mir im Ort, dann würde ich mir doch öfter mal Filme kurz nach Kinostart ansehen.
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