Meine Freundinnen und ich haben es nun doch recht früh bei "Mockingjay" ins Kino geschafft, das es auch dieses Jahr wieder bei uns in der Nähe gelaufen ist. In einem kleineren Kino ist das ganze auch wirklich sehr entspannt, da der Saal nicht komplett voll war und man somit einfach etwas Ruhe hatte. Ich habe ja schon mehrmals erwähnt, dass dies einer der Filme ist, auf die ich mich schon das ganze Jahr gefreut habe und dementsprechend hoch waren dann auch meine Erwartungen. Zwar gab es in den letzten Tagen schon auf vielen Blogs Kritiken zum Film, aber ich möchte euch meine Meinung nicht vorenthalten und hoffe ihr habt trotzdem noch Lust diese auch zu lesen. Das eingebundene Material wurde mir übrigens von Pure Online zur Verfügung gestellt, das Urheberrecht liegt jedoch bei Studiocanal.
Allgemeines über "Die Tribute von Panem - Mockingjay 2":
Kinostart: 19.November 2014
Fsk: ab 12 Jahren freigegeben
Länge: 2 Stunden 15 Minuten
Produzent: Francis Lawrence
Cast: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Sam Claflin, Jena Malone, Natalie Dormer, Elizabeth Banks, Willow Shields, Donald Sutherland, Julianne Moore, Woody Harrelson, Phillip Seymour Hoffman und Stanley Tucci
Sonstiges: Letzter Teil der Bestsellerverfilmung von Suzanne Collins
Inhalt:
Nachdem sie zum Gesicht der Rebellion ernannt wurde, bricht Katniss Everdeen zusammen mit Gale, Peeta, Finnick und einer Einsatztruppe aus Distrikt 13 ins Kapitol auf, um Panem von Präsident Snows Schreckensherrschaft zu befreien. Doch Snows Obsession Katniss zu vernichten, die heimtückischen Fallen, die überall auf sie lauern und die moralischen Entscheidungen vor die Katniss gestellt wird, übertreffen bei weitem die Gefahren, denen sie in der Arena der letzten beiden Hungerspiele ausgesetzt war. Katniss realisiert, dass es nicht mehr nur ums bloße Überleben geht, sondern dass die Zukunft ihres ganzen Landes auf dem Spiel steht. - Urheberrecht: Beschreibung, Poster und Trailer: Studiocanal
Meine Meinung: Der für mich schwächste Teil der Reihe, da die Emotionen auf der Strecke bleiben:
Ehrlich gesagt war ich nicht begeistert über die Zweiteilung des letzten Filmes, denn für mich hat das von der Länge des Buches her keinen Sinn gemacht. Der letzte Band hat einfach nicht mehr Stoff als seine Vorgänger hergegeben, etwas was man schon im Vorgänger schmerzlich gespürt hat. Der zählt für mich wirklich zu den schwächsten der Reihe und das Finale bleibt ebenfalls hinter meinen Erwartungen zurück. Technisch war er wirklich gut umgesetzt, es gab viele bildgewaltige Momente und man hat sich zum Glück erneut mehr an der Buchvorlage orientiert, aber für mich blieben die Emotionen leider etwas auf der Strecke. Beim Buch habe ich nämlich wirklich Tränen vergossen, konnte teilweise Seiten kaum umblättern als ich mich erneut von einem geliebten Charakter verabschieden musste, doch im Film kamen mir zu keinem Zeitpunkt die Tränen. Ein schlechtes Zeichen, denn ich hatte mich zu Beginn noch geärgert meine Taschentücher vergessen zu haben. Ja ich hatte fest damit gerechnet, dass ich aufgelöst und emotional am Boden das Kino verlassen und dass die Taschentücher zum Einsatz kommen würden. Schockiert war ich eigentlich nur darüber, dass das nicht passierte. Der Abschied fiel mir somit nicht schwer, da für mich die Qualität der letzten beiden Teile mit dem Auftakt einfach nicht mehr mithalten kann.
Das fing schon damit an, dass der Start etwas holprig war. Es war in den ersten Minuten gar nicht so leicht wieder in den Film rein zukommen, der doch recht plötzlich los ging. Bei Harry Potter hatte man den Endpunkt mit Dobbys Tod einfach etwas finaler gewählt und mir fiel es als Zuschauer leichter in den zweiten Teil einzusteigen. Bei Panem fand ich diesen im letzten Teil ungut gewählt und brauchte somit einige Minuten, bis ich wusste wo wir nun genau waren. Das war aber für mich gar kein so großes Problem und ist etwas worüber ich hinweg sehen kann, auch wenn ich wie gesagt kein Fan der Teilung bin. In meinen Augen war diese Entscheidung nur dem Geld geschuldet und das finde ich schade. Ebenfalls sehen lassen konnte sich die Kampf und Action Szenen, denn die machten definitiv deutlich das wir uns im Krieg befinden. Längen gab es in diesem Teil zum Glück keine, sodass wir gleich ins Geschehen einsteigen und uns dem eigentlichen Krieg zwischen den Distrikten und Panem zuwenden. Die Explosionen und Anwendungen der Spielemacher sorgten definitiv für viele bild gewaltige, spannende, aber auch brutale Momente, die zeigen wo das Budget des Filmes hin geflossen ist. Jedoch blieben genau dadurch für mich die Emotionen auf der Strecke. Alles wurde so schnell abgehandelt, vor allem die Todesopfer die es zu beklagen gab und das sind nun mal einige. Ich möchte hier keine Namen nennen, da ich niemandem der die Bücher noch nicht gelesen hat spoilern will. Aber das Figuren in einem Krieg ihr Leben lassen dürfte niemanden überraschen. Doch anstatt den Schauspielern genau in diesen Momenten noch einmal die große Bühne zu bieten und den Zuschauer auf eine emotionale Achterbahnfahrt zu schicken, hatte es den Anschein als würde man das Ganze einfach so schnell wie möglich hinter sich bringen wollen, um zum nächsten Punkt übergehen zu können. Dadurch gab es für mich persönlich nun gar keine Möglichkeit die Verluste so wirklich zu betrauern. Natürlich sollte dies den Krieg darstellen, der nun mal keine Gelegenheit bietet viel zu Trauern, aber gerade in einem Finale funktioniert das dann für mich nicht. Da muss der Zuschauer einfach diese Möglichkeit des Abschieds bekommen, da müssen noch mal einige emotionale Reden geschwungen und manches vielleicht auch etwas langsamer gedreht werden. Für ich war dies wie ihr merkt wirklich das größte Manko, denn dadurch berührten mich nur wenige Stellen im Film wirklich.
Froh bin ich jedoch darüber, dass man sich wieder mehr ans Buch gehalten hat, denn das war ja einer meiner größten Kritikpunkte beim Vorgänger. Da gab es einfach zu viele Abweichungen und viele wichtige Dinge, die ohne für mich ersichtlichen Grund raus geschrieben wurden. Zwar musste ich auch hier einer Freundin, die die Bücher nicht gelesen hat das Ende noch einmal genauer erklären, aber ich denke das man den Film sonst auch als Nicht Buch Leser sehr gut versteht. Aber wie immer kann ich euch für mehr Details nur die Romanvorlage empfehlen. Auch das Ende ist komplett nach den Büchern. Das mag dem Einen nun gefallen, dem Anderen eher nicht, denn immerhin war das Ende schon nach erscheinen des letzten Bandes bei vielen umstritten ,aber ich fand es passend. Es ist keines dieser typischen Happy Ends, sondern eines das irgendwie zwischen Happy und Sad End liegt und einfach gut zu der ganzen Storyline, der Thematik und Katniss Charakter passt. Im Film kommt das ganze zwar etwas kitschiger als im Buch rüber, aber sowas ist man von Fantasyfilmen auch schon gewöhnt. Wobei ich es immer schwer finde, wenn man die Schauspieler plötzlich älter macht, denn das kann ich ihnen dann einfach nicht abnehmen. Ging mir auch bei Harry Potter so. Aber trotz allem hat es die Reihe gut abgerundet und Katniss Story zu Ende erzählt.
Schauspielerisch hat mich in diesem Film neben Jennifer Lawrence vor allem Josh Hutcherson umgehauen. Er hatte wirklich einige sehr intensive Szenen, die er wirklich erschreckend rüberbrachte und mir echt das fürchten lehrte. Da war ich wirklich froh, dass ich das Buch schon kannte und wusste wie seine Geschichte eendet. Für mich hat er hier aber wirklich seine Kollegen an die Wand gespielt und gezeigt was in ihm steckt. Jennifer Lawrence hat natürlich auch in diesem Film abgeliefert und ihn wieder getragen. Ich glaube niemand Anderes hätte die Rolle der Katniss so glaubhaft verkörpern können wie sie. Für mich hat sie damit auch viel dazu beigetragen, dass der letzte Film bei mir nicht komplett durchfällt. Ansonsten fand ich Jena Malone in ihren Szenen noch überaus Stark, ebenso Sam Claflin, der es ja bei den Fans nie leicht hatte, für mich aber immer ein überaus gelungener Finnick war. Natalie Dormer ist ja schon seit langem meine absolute Lieblingsschauspielerin und sie fällt auch mit dieser Rolle auf, selbst wenn sie keine der drei Hauptrollen ist. Wie in jedem Film mochte ich aber auch Elizabeth Banks, Woody Harrelson und Donald Sutherland sehr. Etwas blass blieb für mich Liam Hemsworth. Versteht mich nicht falsch ich mag ihn als Schauspieler und finde er hat auch immer eine solide Leistung von Gale abgeliefert, aber es gab nun mal keinen Moment in der Filmreihe, wo er mich so richtig umhauen konnte. Nicht so wie es Jennifer Lawrence und Josh Hutcherson getan haben, die wirklich über sich hinaus wuchsen. Doch bei diesem Cast bin ich mir sehr sicher, dass sie alle eine Zukunft in Hollywood haben und bei Interesse setzte ich mich gerne mal einen Beitrag der genau das Thema beleuchtet.
Ihr merkt also ich bin etwas im zwiespalt was das Finale anbelangt, denn der Film hat mit vielen Szenen solide abgeliefert und es gab keine Längen, jedoch blieb für mich der emotionale Teil irgendwie auf der Strecke und der wäre hier um einiges wichtiger gewesen.
Fazit:
Mockingjay Teil 2 schließt die Reihe zwar solide ab und bietet einige spannende und bildgewaltige Momente, aber kann mich auf emotionaler Linie nicht überzeugen und bleibt hier hinter meinen Erwartungen zurück. Nach seinem Vorgänger für mich leider der schwächste Teil der Reihe, der nicht an die ersten beiden Filme herankommt. 3 von 5 Sternen!
Was sagt ihr zum Film?
Fandet ihr es einen gelungen Abschluss?
Konnte er euch berühren?