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Sonntag, 16. August 2020

TV-Series-Characters TAG #3: positive/negative Figurenentwicklungen, Hass im Fandom und Bösewichte

 
TV-Figuren, TV-Charaktere-TAG, Serien-TAG, Serienjunkie, Filmblogger
 
 
 
Damit wären wir dann auch beim letzten Post zum "TV-Series-Characters TAG" angelangt (Teil 1, Teil 2). Ich möchte mich noch einmal bei allen bedanken, die mitgemacht haben oder dies noch tun werden und hoffe, dass ihr dabei genauso viel Spaß hattet wie ich. Im letzten Teil des TV-Series Characters TAG widme ich mich Figuren, die eine positive/negative Entwicklung durchgemacht haben oder die im jeweiligen Fandom leider nicht gerade beliebt sind. Vor allem in den letzten Jahren hat der Hass gegen Schauspieler*innen, Produzent*innen oder Autor*innen zugenommen, wenn Storylines nicht in gewünschte Richtungen gingen oder Figuren als Bedrohung wahrgenommen wurden. Für mich ist ein solches Verhalten inakzeptable und unentschuldbar. Nichts rechtfertigt, dass man andere beschimpft. Für mich sind das übrigens keine echten Fans, denn als Fan würde man sich nicht so verhalten. Aber genug ernste Worte, zurück zum eigentlichen Thema, denn in dieser Ausgabe widmen wir uns auch einer Figurenkategorie, die mir immer ganz besonders viel Spaß macht: Den Bösewichten. Für mich braucht jede Geschichte einen interessanten Bösewicht, der den Helden das Leben schwer macht. Dementsprechend konnte ich mich hier natürlich nicht auf eine Figur begrenzen und gehe etwas tiefer in die Thematik rein. Gefunden habe ich den Serien-TAG übrigens auf Weheartit und da eine gelungene Ausarbeitung von Figuren für mich elementar ist, damit ich mich in Serien verliebe bzw. sie mein Interesse wecken, sodass ich Woche für Woche erneut einschalte, musste ich unbedingt die zahlreichen Fragen beantworten. Die hohe Anzahl dieser ermöglicht es eine breite Palette an Serien und Figuren abzudecken und sich einmal genauer mit ihren Storylines zu beschäftigen.

 

 

Eine kleine Spoiler-Warnung vorweg: Da ich mich mit den Figuren und ihren Entwicklungen auseinandersetze, solltet ihr die genannten Serien gesehen haben und in Bezug auf die Handlung auf dem aktuellen Stand sein. Das gilt auch für die angefügten Zitate.

 

 

 

25. Ein TV-Charakter mit dem ich eine Liebes-/Hass-Beziehung habe - Scarlett ("Nashville"):




Urheberrecht: ABC Music Lounge

 

 

Ich habe mich hier für die Serienfigur entschieden, die mir als erstes eingefallen ist und das ist Scarlett. In den ersten Staffeln ist sie noch einer meiner Lieblinge, aber dann mutiert sich leider zum Nervfaktor. All das Drama mit Gunnar und wie sie sich ihm gegenüber verhält, haben für mich den Charakter leider kaputt gemacht. Mein Problem: Scarlett verhält sich durchgehend egoistisch, schafft es aber irgendwie immer sich als Opfer darzustellen. Solche Figuren empfinde ich persönlich als schwierig. Obendrauf kommt noch wie viele Chancen sie im Business erhält und wie undankbar sie dabei oft ist. Ob sich das in der finalen Staffel ändert kann ich nicht beurteilen, denn die steht noch aus. Hoffen wir mal das Amazon diese 2020 endlich ins Abo aufnimmt. Wieso ich eine Liebes-Hass-Beziehung habe: Weil ich musikalisch ungern auf Scarlett verzichten möchte, denn Clare Bowen hat eine fantastische Stimme und gerade die Duette mit Sam Palladio liebe ich. Da sind einige tolle Songs dabei, die man sich immer wieder anhören kann. Generell kann ich an dieser Stelle nur ein großes Lob für den Soundtrack von "Nashville" aussprechen - gestartet als Country-Serie mischen sich da noch viele andere musikalische Genres unter, sodass Musikfans definitiv auf ihre Kosten kommen.






26. Ein TV-Charakter, den jeder hasst, ich aber liebe - Lori Weston ("Hawaii Five-0"):



"Guys. I'm gonna have to give you a timeout. Let's get out of here. We got a murderer to catch. Come on." -  Lori Weston


Wenn man bei einer etablierten Serie als Liebesinteresse für einen der Hauptdarsteller an Bord geholt wird, ist das für Schauspielerinnen nie einfach. Auch Lauren German musste diese Erfahrung machen, als sie ab der 2. Staffel als Profilerin zum Team von Five-O stößt. Ihre Zeit in der Serie fiel dann leider wesentlich kürzer als geplant aus, da die meisten Fans nur Hass und Missgefallen für die Figur übrig hatten, das ging sogar weit das einige Fans eine Petition starteten, die dazu aufrief, dass die Darstellerin die Show wiederverlassen muss und noch schlimmer: Die Produzent*innen folgten dieser Forderung. Nach nur 16 Folgen war die Zeit von Lauren German in der Serie vorbei. Finde ich schade, denn dies hat dazu geführt, dass das Potenzial der Figur nie richtig ausgeschöpft wurde und generell verfolge ich die Auffassung, dass man sich bei solchen Dingen nicht von den Fans leiten lassen sollte, sondern davon was kreativ am meisten Sinn macht - zumal wir dank "Lucifer" und vielen anderen Auftritten der Darstellerin wissen, wie talentiert Lauren German ist, wenn sie das richtige Skript erhält. Die Ablehnung im Fandom war natürlich nicht nur groß, weil ihre Gefühle für Steve von Anfang an offensichtlich waren, sondern eben auch weil so viel Potenzial verschwendet wurde. Angeheuert, um das Team zu überwachen, hat sie sich doch ziemlich schnell integriert, wurde ein Teil der Ohana, der intensive Konflikt damit natürlich hinfällig. Ich hätte gerne mehr davon gesehen, wie Lori mit ihrer Rolle hadert, wie sie am Anfang vielleicht tatsächlich das tut, was ihr aufgetragen wird, nur um sich dann weiterzuentwickeln und hinter die Fassade zu schauen. Trotzdem konnte bzw. kann ich den Hate, den Lori Weston erhalten hat nicht ganz nachvollziehen, denn andere Figuren - egal ob weiblich oder männlich - wurden auf ganz ähnliche Weise in die Serie eingeführt, ohne dass dies jemanden gestört hätte. Ich hätte wie gesagt gerne mehr gesehen und mehr über Lori erfahren, genauso wie ich gerne Steves und Loris Gefühle ergründet hätten, denn seine Gefühle bleiben bis zuletzt im Dunkeln. Übrigens Hut ab für Lauren German, die mit dem Hass unfassbar gut umgegangen ist und stets freundlich und ruhig geblieben ist. Generell eine tolle Frau. 





27. Ein TV-Charakter, den jeder liebt, ich aber hasse - Ruby 2.0 ("Supernatural"):




"You don't even know how hard it was. All the demons out for my head. No one knew. I was the best of those sons of bitches. The most loyal. Not even Alastair knew. (...) Yeah I'm sure you're a little angry right now, but I mean come on, Sam. Even you have to admit  - I'm - I'm awesome"  - Ruby


Hass ist sicherlich ein zu starkes Wort, aber für mich konnte Genevieve Padalecki schauspielerisch nicht an die Qualität von Katie Cassidy anschließen. Diese hat Ruby in der dritten Staffel einen eigenen Stempel aufgedrückt und die Figur geformt. Cassidy hat für mich die Eigenschaften des Charakters perfekt symbolisierte: Ihre arrogante Art, das mysteriöse, das sie umgibt, aber auch die menschlichen Momente, wenn wir einen Blick in Rubys Inneres erhalten haben. Katie Cassidy hat eine komplexe, starke und vor allem unabhängige Frauenfigur in die Serie eingeführt, die sich gut allein verteidigen kann und Sam und Dean mehr als einmal aus brenzligen Situationen rettet. Ich hätte sie gerne auch in der vierten Staffel noch in der Rolle gesehen, da es ebenfalls Cassidy ist, die für mich die besten One-Liner von Ruby geprägt hat. Es hat einfach Spaß gemacht sie von ihr in die Irre führen zu lassen, sie rückblickend für ihre Taten zu hassen und obwohl ich das Ende des Handlungsstranges kenne komme ich nicht umhin Ruby und Sam in Staffel 3 zu shippen. Was komisch ist, weil immerhin Genevieve Padalecki dann die Frau wird, die Jared im echten Leben heiratet - trotzdem haben für mich auf eine nicht erklärbare Weise Katie Cassidy und Jared Padalecki mir Chemie, wahrscheinlich einfach deshalb, weil ich Ruby in Staffel 3 interessanter und facettenreicher fand. Genieveve Padalecki kann ich dabei nicht mal einen Vorwurf machen: Denn es ist immer schwer, wenn man in die Fußstapfen einer anderen Schauspielerin treten muss, die sich eine Rolle zu eigen gemacht hat, da kann man nur verlieren.






28. Ein übernatürlicher TV-Charakter - Klaus Mikaelson ("TVD" // "TO"):



"Before you were born I was a very different creature. I was cruel. I was mean, and I would revel in the terror which I inspired in others. But Hope, from the moment I saw you, I wanted nothing than to be worthy of being your father" - Klaus



Eigentlich hätte ich hier eine unendlich lange Liste an Charakteren anführen können, denn Mysterydramen mit allerhand übernatürlichen Charakteren zählen zu meinem absoluten Lieblingsgerne. Ich kann davon einfach nicht genug bekommen und bin immer glücklich über Nachschub. Eine Figur, die ich im Genre besonders interessant finde, ist Klaus Mikaelson, weil er unglaublich facettenreich ist. Bei Vampire Diaries als Bösewicht gestartet, findet er sich in der Spin-Off-Serie in der Rolle des Anti-Helden wieder. Auf jede gute Tat folgen unendlich viele abschreckende Taten, die einem vor Augen führen, dass Klaus nicht der Gute in der Geschichte ist. Mit jeder weiteren Staffel bröckelt diese Fassade jedoch. "The Originals" ist die Geschichte von Klaus Wiedergutmachung, wie er für seine Tochter zu einem besseren Menschen wird und am Ende aus Liebe das größte aller Opfer bringt. Viele sind unzufrieden mit dem Ende und auch ich kann bestreiten, dass die Produzent*innen da bei sich selbst abgeschaut haben, denn die Parallelen zu "Vampire Diaries" sind evident, jedoch passte es zu "The Originals". Von Anfang an wussten wir, dass die Geschichte rund um den gefürchtetsten Ur-Vampir nur ein Ende nehmen kann. Es war unausweichlich und ich bin froh, dass die Produzent*innen diesen Weg gegangen sind. Für seine Figur der Weg zur Wiedergutmachung nur so möglich, denn so konnte er doch noch zum Helden werden. Dass ich überhaupt so ein großer Fan von Klaus geworden bin, ist natürlich auch dem Darsteller hinter der Figur geschuldet: Joseph Morgan. Er hat den Ur-Vampir immer mit ganz viel Leidenschaft und Charisma gespielt, da machte es einfach Spaß zuzuschauen. Umso gespannter bin ich deshalb ihn demnächst hoffentlich auch in Deutschland in "Brave New World" zu sehen.






29. Ein TV-Charakter, den ich mag, obwohl ich die Serie hasse - Dale ("Under the Dome"):



Es gibt kaum Serien, die ich nicht mag, die ich tatsächlich zu Ende geschaut habe. Eigentlich nur "Under the Dome", zu der ich tatsächlich eine Hassliebe pflege, alle anderen Produktionen, die mir nicht zugesagt haben, habe ich schnell abgebrochen. Bei "Under the Dome" war dies nicht der Fall, weil die erste Staffel gelungen ist. Sie hatte hier und da ihre Schwächen und man hätte ganz klar mehr rausholen können, vor allem in Bezug auf die Panik, die entsteht, wenn ein ganzer Ort plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten ist. Ich hätte gerne mehr davon gesehen, wie Lebensmittel oder Wasser knapp werden, Dinge, die für uns fest zum Alltag gehören, plötzlich nicht mehr genutzt werden können, z.B. die Stromversorgung, wie die medizinische Versorgung plötzlich nicht mehr gewährleistet werden kann und was das Eingesperrt sein gepaart mit der Ungewissheit, dem Nicht-Wissen sowie all den Problemen mit der Psyche der Bewohner macht - auch in Bezug auf Gewalt, Massenpanik und das Gemeinschaftsgefühl. Das alles wird leider nur sehr kurz thematisiert, dann aber wieder gefallen gelassen. Ab Staffel 2 beginnt dann für mich der qualitative Abstieg der Serie, die dann zu stark vom Buch abweicht und ihre Figuren immer mehr dumme Handlungen ausführen lässt. Die meisten Charaktere werden tatsächlich recht flott zu Nervfaktoren und ihre Taten nicht mehr nachvollziehbar. Einzig Dale hat mich noch einschalten lassen, weil er zu den Figuren gehörte, die ich dann doch irgendwie mochte. Vielleicht auch deshalb, weil er nicht ganz so nervend war, wie manch anderer Charakter? Ich weiß es nicht, aber er war zumindest ein Lichtblick in ganz viel Dunkelheit. Über das Ende möchte ich hier gar nicht erst anfangen, ich habe einmal einen ausführlichen Rant geschrieben - mache ich ja doch immer mal ganz gerne und mich mit den vielen Baustellen der Stephen King Serie auseinandergesetzt. Bis heute schade, dass man das so vermasselt hat, denn mit Staffel 3 war dann aufgrund der miesen Quoten auch Schluss.







30. Ein TV-Charakter mit einer tollen Entwicklung - Multiple Characters:




Brooke Davis ("OTH")



Urheberrecht: TV Guide



"I stopped letting boys define me and I started beliving in myself and in my potential. Somewhere along the way the lost little party girl became the girl on the wall of honor" - Brooke


Wie ihr seht konnte ich mich nicht für eine Figur entscheiden, denn es gibt zu viele Serienfiguren, deren Entwicklung mich begeistert hat. Übrigens hätte ich auch hier den weiter oben genannten Klaus Mikaelson anführen können, der hier doch auch gut gepasst hätte. So wird das hier aber eine Damenrunde, beginnen mit Brooke Davis aus "One Tree Hill". Mit allen nachfolgenden Figuren teilt sie eine Gemeinsamkeit: Ihr Charakter bedient zunächst klassische Stereotype und bricht nach und nach zum Glück daraus aus. Wenn wir Brooke in der ersten Folge von "One Tree Hill" kennenlernen ist sie das klassische beliebte Party-Mädchen, das oberflächlich ist und immer auf der Suche nach Spaß. Sie ist leider komplett übersexualisiert, was in den 2000er Jahren nicht unbedingt überraschend ist. Da gab es viele solcher Frauenfiguren und ich bin froh, dass sich dies mittlerweile geändert hat und solche Figuren die Ausnahme bilden. Auch bei Brooke setzt zum Glück schon in der ersten Staffel ein Wandel ein, der uns hinter die Fassade blicken lässt. Was dann zum Vorschein kommt, gefällt mir: Eine komplexe, starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Sie braucht niemand anderen der an sie glaubt, sondern nur sich selbst. Brooke ist selbstbewusst, tough und meistert jede noch so schlimme Krise. Sie dabei aber nicht perfekt, emotionslos oder fehlerfrei. Recht schnell wandelt sie sich zu einer meiner absoluten Lieblingsfiguren der Serie, mehr noch mit ihren Botschaften und ihrer Ehrlichkeit zu einem Vorbild. Brooke hat mir gezeigt, dass man aus Labels ausbrechen kann und mich dazu gebracht überhaupt deren Sinn zu hinterfragen. Denn Labels sind nur Labels, lasst euch davon niemals einschränken oder von etwas abhalten, was ihr unbedingt möchtet. Ihr seid mehr als das, was andere von euch denken bzw. die Schublade, in die sie euch stecken. Sie hat mir vor Augen geführt, dass Männer kommen und gehen, Freunde aber bleiben und das keine Freundschaft es wert ist, durch einen Mann zerstört zu werden. Dass man Menschen manchmal gehen lassen muss, vor allem wenn die andere Seite schon längst nicht mehr um einen kämpft. Weiter: Dass Größe 0 keine Größe ist. Dass es wichtig ist, für die eigenen Träume zu kämpfen, aber auch okay, wenn man sich verloren und planlos fühlt. Dazu all ihre feministischen Aussagen. Ich glaube ihr wisst worauf ich hinaus möchte: Brooke ist einfach toll. 



Du willst mehr über "One Tree Hill" erfahren? Dann empfehle ich dir meinen Beitrag "One Tree Hill TAG" an.





Rebekah Mikaelson ("TO")



"Go right ahead. Laugh at the girl who loved too easily. But I would've rather lived my life than yours, Nik. No one will sit around a table and tell stories about a man who couldn't love." - Rebekah Mikaelson



Ich finde Rebekahs Entwicklung läuft ganz ähnlich ab: Zunächst in "Vampire Diaries" ziemlich oberflächlich, das klassische "Mean Girl", die es in Teenie-Serien immer gibt und gerade am Anfang eine Antagonistin, dürfen wir bald in ihr Innerstes blicken und da kommt ziemlich viel Trauma zum Vorschein. Trotz ihrer Loyalität gegenüber Klaus, entledigt sich dieser ohne Probleme seiner Schwester, wenn sie zu aufmüpfig ist. Glück ist bei dieser Ur-Vampirin aufgrund von besagtem Familienmitglied ebenfalls nur von kurzer Dauer, denn es dauert nicht lange bis Klaus dem Ganzen ein Ende bereitet. Letzten Endes wird deutlich, dass Rebekkah um sich schlägt, weil sie geliebt werden möchte und dazu gehören will. Natürlich entschuldigt das nicht ihre Taten, doch es macht die Figur facettenreicher, realistischer und menschlicher. Und als sie dies - ich glaube gegenüber Elena - eingesteht, ist das ein Wendepunkt für den Charakter. Rebekah hat sich am Ende trotzdem in mein Herz geschlichen und es war eine Freude ihre Reise in "The Originals" weiterzuverfolgen, auch wenn die Darstellerin am Ende nur noch in Form längerer Gastauftritte ein Teil der Serie ist. Ich habe mich aber über ihr Auftauchen immer sehr gefreut, denn ihre Abwesenheit macht eines deutlich: Rebekah ist ein wichtiger Bestandteil der Serie, ohne sie fehlt etwas. Das ist definitiv auch Claire Holt zu verdanken, die das nötige schauspielerische Talent für die Figur mitbringt.






Lizzy Saltzman ("Legacies")



Urheberrecht: The CW



"(...) And yeah, she could be extra, but she knew it. And she never stopped trying to chang. But did you all let her? Or did you hold onto one image of her at her worst? She was an easy target who couldn't control her brain chemistry. So it was easier to think that she was broken than to root for her and accept that she was chaning. If you really stop and thing, I'm sure you have good Lizzie story, too (...)" - MG



Und wenn wir schon beim Vampire Diaries Universum sind, dann möchte ich auch das neueste Spin-Off nicht unerwähnt lassen, denn genauso wie ihre Ziehmutter Caroline Forbes, macht auch Lizzy Saltzman dort eine tolle Entwicklung durch. Mit Blick auf die Saltzman Zwillinge sieht sie nicht nur aus wie Caroline, sondern verkörpert zunächst auch genau die gleichen Charaktereigenschaften: Egoistisch, perfektionistisch, dominant und ständig am Jammern. Anders als bei Caroline braucht es nicht ganz so lange, bis Lizzy zu der Einsicht gelangt, dass sie an sich arbeiten muss, vor allem im Umgang mit ihrer Schwester, aber auch in der Art und Weise wie sie Milton behandelt. Es ist Lizzy mit der die Produzent*innen einen wichtigen Handlungsstrang angehen: Mental Health. Etwas, was in den Vorgänger-Serien überhaupt keine Rolle spielte, nun aber zum Glück stärker in den Fokus rückt. Generell ist "Legacies" besser darin Themen aufzugreifen, die die Jugend gerade bewegen. Darüber hinaus zeigt sich in der zweiten Staffel auch Lizzys genialer Humor, ihr Geschick für Pop-Kultur-Referenzen und das auch in ihr eine Heldin steckt, die selbstlos sein kann.






31. Ein TV-Charakter mit einer negativen Entwicklung - multiple Characters:




Jenny ("Gossip Girl")


"I lied. I stole. And I lost respect of my family. For what? So I can be like you? You asked me before if it was all worth it. And my answer is, It's not. I like being me. I choose not to be a Park Avenue Princess." - Jenny


Natürlich gibt es nicht nur positive Figurenentwicklungen, sondern auch der umgekehrte Fall lässt sich immer wieder in Serien beobachten. Dies finde ich immer dann besonders schade, wenn Charaktere richtig kaputt geschrieben werden. Bei "Gossip Girl" trifft das in meinen Augen auf Jenny zu - die am Anfang der Serie eine Sympathieträgerin war, sich aber mit jeder weiteren Staffel zum Nervfaktor entwickelte, sodass ich am Ende über ihren Ausstieg sogar froh war. Ich mochte die unschuldige Jenny, die ein Teil der Welt von Serena und Blair sein wollte, dabei zunächst aber zwischen richtig und falsch unterscheiden konnte, nur um dann das zu werden, was sie nie sein wollte: Oberflächlich, gemein, manipulativ und verwöhnt, vor allem gegenüber Rufus. Natürlich weiß ich, dass der Sinn und Zweck des Ganzen ist und war, dass Jenny sich in dieser Park Avenue Welt verliert, aber in meinen Augen ist man da stellenweise über das Ziel hinausgeschossen. Es ist nicht einmal problematisch, dass sie sich in besagter Welt verliert, sondern dass über weite Strecken keinerlei Entwicklung erfolgt bzw. sie nicht aus ihren Taten lernt und Konsequenzen zieht. Die Produzent*innen geben Little J bevorzugt Handlungsstränge, die zeigen wie wenig sie sich um das Leben und die Gefühle anderer scherrt und das sie ihre moralischen Werte längst verloren hat. Ein Beispiel gefällig: Sie überredete Vanessa ein vollkommen durchsichtiges Kleid zu tragen, ohne dass dieser dies bewusst war. Der Grund: Ihre Gefühle für Nate. Alle Versuche von Nahestehenden ihr zu helfen, blockt sie ab. Und ja ich weiß, dass Jenny sich damit nicht wesentlich anders als Blair und Serena verhält, es ist somit nicht die Figur an sich die ich nicht mag, sondern den Weg, den die Produzent*innen für sie gewählt haben. Da wurde so viel Potenzial verschwendet, um einen tatsächlich interessant, nicht nervenden Charakter zu kreieren, der aus seinen Fehlern lernt und merkt, wie toxisch die Welt ist. Jenny tut das am Ende, aber eben auch erst in der allerletzten Folge.





Izzy Stevens ("Grey's Anatomy")


"People are terrible to the people the love sometimes. They're mean (...). It isn't fun but it's what people do. It doesnt make you the worst person in the world, it just makes you a person who made a mistake" - Izzy Stevens


Izzy ist bis heute eine der Figuren von Grey's Anatomy, bei der sich wohl das gesamte Fandom einig ist: Eine Rückkehr wäre schön. Wieso? Weil ihr Ausstieg keinen Sinn ergibt und die Art und Weise wie sie das Grey Sloane verlassen hat komplett charakteruntypisch ist und eine einst sympathische Figur zerstört. Der plötzliche Abgang von Katherine Heigl ist schnell erklärt: Hinter den Kulissen gab es Streit mit Shonda Rhimes, der Produzentin von "Grey's Anatomy", was letzten Endes dazu führte, dass die Figur aus der Serie geschrieben wurde. Aus diesem Grund verlässt Izzy ihren damaligen Ehemann Alex ohne Vorwarnung, ohne Ankündigung, obwohl dieser während ihrer Chemotherapie immer an ihrer Seite war. Was sie ihm hinterlässt: Einen hohen Schuldenberg aufgrund besagter Behandlung. Das passt natürlich nicht zu der Izzy, die wir im Verlauf der sechs Staffeln kennengelernt haben: Jemand, der sich um Freunde und Patienten kümmert, der Frau, die in Stresszeiten das backen anfängt und ihre Freunde mit allerhand Leckereien versorgt und die immer gute Laune verbreitet. Sicherlich ist auch Izzy Stevens kein perfekter Charakter, sicherlich hat auch sie Fehler gemacht, vor allem im Umgang mit George - eine Beziehung, die für mich bis heute eine der schlimmsten der Serienlandschaft ist, aber gerade das macht Shondas Figuren immer so spannend. Sie sind menschlich, realistisch, komplex, mit Ecken und Kanten. Während wir Izzy im Verlauf als Chirurgin haben wachsen sehen, ist es ihr Ende und ihr Ausstieg, die in einer negativen Charakterentwicklung resultieren. Hier hätte ich mir einfach ein Ende gewünscht, dass zu der Figur passt, egal was hinter den Kulissen läuft, haben wir Zuschauer*innen Izzy nun mal ins Herz geschlossen und wie sehr, dass zeigen die eingangs erwähnten Forderungen für ihre Rückkehr. Die wird es aber nicht geben, denn bisher war nirgends zu lesen, dass Heigl und Rhimes sich wieder versöhnt hätten.







32. Ein TV-Charakter, der mehr "Screen Time" verdient hätte - Toni Topaz ("Riverdale")




"Did you know that my uncle hated the fact that I dated girls? That's why the serpents were so important to me. They were like my non-judgemental family. Now I don't have them" - Toni


Etwas, dass sogar Vanessa Morgans erst kürzlich auf Twitter thematisierte und ich muss ihr zustimmen: Obwohl sie zum Hauptcast zählt, besitzt ihre Figur keine eigenständige Storyline. Das ist schade, denn ich habe mich über Cheryl und Toni als Paar gewünscht, fand ihren ersten Kuss wunderschön inszeniert und auch in Bezug auf Repräsentation war dies ein großer Schritt. Dann folgte die harte Realität, das böse Erwachen: Tonis einziger Sinn und Zweck bestand darin Cheryls Anhängsel zu sein, ihr zuzustimmen und zu sagen, wie sehr sie sie liebt. Ein eigener Handlungsstrang? Fehlanzeige. Die längst versprochene Hintergrundschichte? Bis jetzt noch nicht gezeigt. Die Kritik der Darstellerin ist somit also bezogen auf ihre Screen Time berechtigt. Toni hat keinerlei Funktion in "Riverdale", das Potenzial der Schauspielerin bleibt ungenutzt. Erfolgreiche Repräsentation sieht anders aus, denn Toni wird auf ihre sexuelle Orientierung reduziert. Alles hat mit ihrer Beziehung zu tun, als eigenständiges Individuum scheint sie für die Produzent*innen nicht mehr zu existieren. Roberto Agquirre Sacasa hat im Zuge der #BlackLivesMatter-Bewegung Besserung gelobt und ich bin gespannt, ob wir tatsächlich mehr von Toni in der kommenden Staffel sehen werden bzw. zumindest am Anfang der Staffel, denn da Vanessa Morgan kürzlich ihre Schwangerschaft verkündet hat, dürfte sie nur für einen Teil der Staffel zur Verfügung stehen. Trotzdem hoffe ich, dass zumindest die Zeit genutzt wird.







33. Ein TV-Charakter den ich aufgrund des Darstellers mag - multiple Characters:



Sofia Falcone ("Gotham"):


"Jim, I don't need your permission. Or my father's. I'm a Falcone. This City is my birthright." - Sofia Falcone


Sofia Falcone zählt für die meisten sicherlich nicht zu den besten Antagonisten die "Gotham" zu bieten hat, dazu muss sie sich gegen eine zu starke Konkurrenz durchsetzen, die ihren Job wesentlich besser macht bzw. fehlte auch die Zeit, denn Crystal Reed ist nur in der vierten Staffel der Serie zu sehen. Die Produzenten hätten sie gerne länger behalten, das wollte die Schauspielerin aber nicht. Ob das tatsächlich eine kluge Karrierentscheidung war? Mit Blick auf die folgenden Projekte mein ich nein. Tatsächlich muss ich aber gestehen, dass ich Crystal Reed zwar mag, ihr Schauspiel als Sofia Falcone oft aber zu viel war, zu "overacted", um den amerikanischen Ausdruck zu verwenden. Die Rolle passte nicht zu 100% zu ihr, ihre Beziehung mit Jim Gordon empfand ich als schwierig, auch da fehlte die Chemie. So ganz wollte ihr die Darstellung eines kriminellen Masterminds nicht gelingen. Trotzdem habe ich mich darüber gefreut Reed in "Gotham" zu sehen, was irgendwie komisch ist, aber manches kann man eben schwer erklären. Seit "Teen Wolf" habe ich die Schauspielerin in mein Herz geschlossen und finde es schade, dass sie bei ihren nachfolgenden Projekten oft einging. "Swamp Thing" wurde trotz viel Lob nach nur einer Staffel eingestellt, aufgrund steuerlicher Gründe, und filmisch war sie eher in kleineren Produktionen zu sehen, die häufig zwar auch gute Kritiken von Filmexperten erhielten, aber nie wirklich durch die Denke gingen oder zu einem Geheimtipp avancierten. In "Gotham" empfinde ich sie wie gesagt als schwierig, aber vielleicht hätte mich ihre Figur noch überzeugt, wenn wir eine Entwicklung hätten verfolgen dürfen.



Wieso "Gotham" generell zu empfehlen ist, verrate ich in meine Beitrag "5 Gründe für Gotham" (Der Underdogt der DC-Comic-Serien).






Joffrey ("GoT")

"Everyone is mine to torment. You do well to remember that (...)" - Joffrey


Natürlich zählt König Joffrey aus "Game of Thrones" auch zu meinen Hassfiguren der Serie, denn es ist schwierig aufgrund seiner Taten Empathie für ihn zu empfinden. Ich hatte meinen Spaß daran in zu hassen, den Darsteller aber für seine fantastische schauspielerische Leistung zu lieben und zu bewundern. Leider gibt es viele Zuschauer*innen, die nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können, sodass Jack Gleeson regelmäßig Morddrohungen erhalten hat und mit viel Hass zu kämpfen hatte. Ich kann über ein solches Verhalten nur den Kopf schütteln, nein wisst ihr was, es macht mich richtig wütend. Seine Konsequenz: Er hat sich für eine Zeit aus dem Schauspielgeschäft verabschiedet und sich auf Wohltätigkeitsarbeit sowie seine akademische Laufbahn konzentriert. Es ist schade, dass ein so talentiertes Nachwuchstalent sich dazu entscheidet, der Schauspielerei den Rücken zu kehren und regelrecht von der Bildfläche verschwindet, weil der psychische Druck zu groß ist. Dass er verzweifelt versuchen muss, andere davon zu überzeugen, dass er nicht Joffrey ist. Ich habe dafür kein Verständnis, denn wer Realität und Fiktion nicht unterscheiden kann, der hat ein ernstes Problem und das muss behandelt werden. Persönliche Angriffe, Beleidigungen und Morddrohungen sind keine Kavaliersdelikte und müssen geahndet werden, genauso wie im echten Leben. Erst jetzt plant der Darsteller sein Comeback und wird bald, sechs Jahre nach seinem Ausstieg bei "Game of Thrones", wieder in einer Serie zu sehen sein - diesmal in einer Komödie und ich hoffe, dass er dann seinen Erfolg auch tatsächlich genießen kann. Denn ein solch genialer Schauspieler verdient es auch eine große Karriere zu machen.






34. Ein TV-Charakter den ich ab dem ersten Moment mochte - Jack Kline ("Supernatural")



Urheberrecht: The CW




"What's the point of being a cosmic power if everyone I care about is just gonna...leave? What is the good of having these powers if I can't help the people that I love, If I can't help them when they need it? It's selfish of me not to." - Jack


15 Staffeln hat "Supernatural" auf dem Buckel und kurz vor dem Ende hat die Figur des Jack Kline, dann zum Glück noch etwas frischen Wind in die Serie gebracht, der notwendig war. Gut, man kann der Serie nun anlasten, dass man den Moment für etwas mehr Repräsentation nicht genutzt hat, trotzdem macht Alexander Calvert einen guten Job, fügt sich perfekt in die Gruppe ein und bereichert die Serie. Ab dem ersten Moment kommt man nicht umhin Jack in sein Herz zu schließen. Er mag zwar Lucifers Sohn sein, das heißt aber nicht automatisch, dass er böse ist. Es kommt immer auf die Sozializationserfahrungen an, denn Jack altert zwar in nur wenigen Minuten, aber er trotz seiner Optik ein Kind und genauso verhält er sich auch, was immer wieder zu lustigen Momenten führt. Er muss viel lernen, nicht nur wie er seine Kräfte kontrolliert, sondern auch wie das Leben selbst funktioniert. Vor allem Sam wird dann zu einer Art Ziehvater und zumindest mir gefällt die Bindung der Beiden. Immer wieder werden uns die Parallelen in der Geschichte der beiden vor Augen geführt. Auch Sam wurde vorhergesagt, dass es sein Schicksal ist böse zu werden, auch er hat sich immer als Außenseiter und Freak gefühlt, weil er anders ist. Doch er hatte Dean, der an das Gute in ihm glaubte, der ihn nicht aufgegeben, sondern gerettet hat und genau das tut Sam für Jack. Übrigens bin ich kein Fan von der erzwungenen Entwicklung, die Jack zum Bösen deklarieren möchte. Bei all dem, haben nicht nur die Winchester, sondern auch die Autor*innen aus den Augen verloren, dass Jack ein Kind ist, das noch viel lernen muss und das seine Kräfte eben nicht kontrollieren kann.





35. Ein TV-Charakter den ich vermisse - multiple Characters:


Tatsächlich gibt es auch da mehrere, denn ich schaue doch einige Serien, in denen es ziemlich dramatisch zugeht und bei denen ich mich regelmäßig von Figuren verabschieden muss. Viele davon sterben natürlich einen Heulkrampf auslösenden Serientod, der einen komplett leer zurücklässt. Und genau diesen Figuren möchte ich mich zuwenden:




Lexi und Mark ("Grey's Anatomy"):
 
"If you love someone, you tell them. Even if you're scared that it's not the right thing. Even If you're scared that it'll cause problems. Even if your scared that it will burn your life to the ground, you say it and you say it loud and you go from there." - Mark Sloan


Mir ist bewusst, dass sie eigenständige Charaktere sind, aber Lexi und Mark gehören für mich in "Grey's Anatomy" einfach zusammen. Von Anfang habe ich die beiden miteinander geshippt, fand ihre Chemie klasse und bin über ihren gemeinsamen Ausstieg nicht hinweg. Tatsächlich sind Lexi und Mark für mich die beiden Figuren, die ich bei Grey's aktuell am meisten vermisse und über deren Ableben ich nie hinweggekommen bin. Sicherlich liegt das an der Art und Weise wie sie herausgeschrieben wurde - geht es noch dramatischer? - zum anderen fühlt sich ihre Geschichte aber auch so unfertig an. Abseits dessen fehlt mir Marks Humor und die schwesterliche Beziehung zwischen Lexi und Meredith, die zunächst durch Abneigung geprägt ist, sich dann aber wandelt, gefällt mir besser als die Dynamik von Meredith und Maggie. Ich fand beide Figuren somit nicht nur als Paar interessant, sondern auch ihre jeweils unabhängigen Storylines sowie ihre charakterliche Entwicklung. Und wenn wir schon bei "Grey's Anatomy" sind: Christina fehlt mir natürlich auch sehr, denn sie ist und bleibt eine meiner liebsten Figuren der Serie. Da ich auf sie in diesem TAG (Teil 1) schon eingegangen bin, wollte ich mal andere Figuren ins Rampenlicht rücken. Übrigens lustig, dass ich beispielsweise über den Tod von McDreamy echt flott hinweg war, obwohl ich im Vorfeld echt etwas Unbehagen davor hatte, was das für die Serie bedeutet. Aber hey, sie funktioniert wunderbar ohne ihn, auch wenn ich Patrick Dempsey weiterhin gerne auf meinem Bildschirm sehe. Karrieretechnisch läuft es bei ihm aber auch super, sodass er nach seinem Ausstieg mehrere erfolgreiche Rollen übernehmen konnte.






Allison Argent ("Teen Wolf")
 
 
"I'm not fearless. I'm terrified. I'm always terrified. I act like I know what I'm doing but I don't. I don't know if Isaacs dying right now. I don't know If I made a mistake with Scott. I don't know what my Dad is thinking (...). I don't know anything. - Allison Argent
 

Staffel 3 von "Teen Wolf" ist nicht nur die beste der Serie, sondern sie beinhaltet auch einige der emotionalsten Schlüsselmomente, die den Kurs der Handlung nachhaltig beeinflusst haben. Über die gesamte zweite Hälfte wurde der Ausstieg eines Hauptdarstellers angeteasert, es konnte also munter geraten werden, welche Figur den Serientod sterben würde. Blöd nur: In der zweiten Hälfte konnte es gefühlt jeden treffen, sodass ich sogar für einen kurzen Moment Angst um Stiles hatte. Da ich aber immer Interviews anschaue, war mir irgendwann klar, dass wohl Crystal Reed die Serie verlassen wurde, denn sie verwies immer öfter darauf, dass sie Filme drehen und reifere Rollen übernehmen möchte, was letztlich auch der Grund für ihre Entscheidung war. Ihr Ausstieg selbst, wurde passend zur Rolle inszeniert und hat noch einmal die Stärken von Allison hervorgehoben: Loyal, stark, furchtlos und unabhängig bis zum Schluss. "Teen Wolf" macht zwar einen tollen Job uns Allison Argent, ihre Verbindung zu Scott, Stiles und Lydia in Erinnerung zu rufen, sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, aber trotzdem klafft da diese Lücke, die sowohl Kira als auch Malia nie komplett fühlen können. Versteht mich nicht falsch, ich mag beide Figuren gerne und bin froh, dass sie sich komplett von Allison unterscheiden, aber Allison Argent zählte von Anfang an mit zu meinen Lieblingsfiguren und ich finde die Beziehung zwischen ihr und Scott tatsächlich süß mitanzusehen, genauso wie ich ihre Freundschaft zu Lydia gefeiert habe (Frauenpower) und bei den komischen Interaktionen mit Stiles immer herrlich lachen konnte. Allison ist in meinen Augen eine Figur, zu der junge Mädchen aufschauen können, weil sie eben keine Damsel in Distress ist - was übrigens auf alle weiblichen Figuren der Serie zutrifft. Allison ist einfach sympathisch und Crystal Reed passt perfekt in die Rolle.






36. Ein Bösewicht, den ich liebe - multiple Characters:




Yellow Eyed Demon ("Supernatural")
 
 
"You mean why I did kill Mommy and pretty little Jess? Because they got in the way. (...) My plans for you Sammy. You...and all the children like you" - YED 
 

Gleich der erste Antagonist der Serie hat bei mir ins Schwarze getroffen. Bis heute liebe ich den Ton der ersten Staffel und feiere Frederic Lehnes Gastauftritte. Er macht einen wunderbaren Job als "Yellow Eyed Demon", eine schauspielerische Leistung, die noch besser wird, wenn man weiß, dass er durch die Kontaktlinsen kaum etwas gesehen hat. Für mich ist die Geschichte rund um die Special Children immer noch mein liebster Handlungsstrang der Serie. Nicht nur, weil er alles in Gang setzt und seine Auswirkungen bis in die aktuelle Staffel spürbar sind, sondern auch weil ich solche Geschichten liebe. Menschen mit übernatürlichen Kräften, denen ein dunkles Schicksal vorhergesagt wird? Da bin ich dabei, das fasziniert mich immer, auch wenn es mittlerweile etwas ausgelutscht ist. In den 2000er war das aber nicht der Fall und "Supernatural" macht einen gelungenen Job bei der Umsetzung. Die ganze Handlung rund um good ol' Yellow Eyes wird auf spannende Art und Weise mit dem Hauptthema der Serie verbunden: Familie. Aus diesem Grund sind die ersten fünf Staffeln auch meine Liebsten, weil der Fokus genau darauf liegt. Nicht dass ich den Kampf zwischen Engeln und Dämonen nicht auch interessant finde, aber in späteren Staffeln geht mir zu oft dieser Familienfaktor verloren. Natürlich ist der durch Sam und Dean und ihre Beziehung noch vorhanden, aber er war in den ersten Staffeln noch etwas präsenter, wo jede Storyline mit den Winchester selbst verbunden ist.






Oswald Capplepot ("Gotham")
 
 
"Remember when we stood here, Jim, all those years ago? Don Falcone wanted you to shoot me, you refused. Now don't you wish you had done it?" - Oswald Capplepot
 
 
"Gotham" ist eine der Serien, wo mir die Bösen besser als die Guten gefallen, was daran liegt, dass diese sich in einem Graubereich bewegen. Sie sind mal die klassischen Antagonisten, nur um in der nächsten Minute zu Helden zu werden und die Stadt zu retten. Tatsächlich weiß man nie so recht, was die einzelnen Figuren als nächstes tun und wie lange Allianzen halten. Ich habe selten eine Serie gesehen, in der sich Freund und Feind so schnell ändern und eigentlich konstant fluide sind. Oswald verkörpert nicht nur genau das, sondern liefert dazu am laufenden Band ikonische One-Liner und wird einfach herrlich genial von Robin Lord Taylor gespielt. Nicht umsonst zählt er als "Breakout Charakter" der Serie - etwas, was ich nur unterschreiben kann. Ich hatte viel Spaß seine Entwicklung in der Serie mitanzuschauen, auch weil hier ein komplexer, facettenreicher Charakter erschaffen wurde. Natürlich arbeitet der Pinguin von Anfang an darauf hin endlich seinen angestammten Platz als Anführer von Gothams Unterwelt in Anspruch zu nehmen und ist bereit dafür zu morden. Auf der anderen Seite hat er aber im Verlauf der Serie dann auch mit aufkommenden romantischen Gefühlen für seinen Freund Edward Nygma zu kämpfen, ist verdammt unterhaltsam und zeigt, dass auch ihm etwas an Gotham und den Menschen dort liegt. Ich würde ihn daher ganz klar in die Kategorie Antiheld stecken.





Theo ("Teen Wolf")


"I'm here for a pack. I came for the were-coyote, whose first instinct is to kill. I came for the banshee, the girl surrounded by death. The kitsune, the beta with anger issues, I came for void Stiles. That's the pack I want. Unfortunately it doesn't include Scott." - Theo
 

Das Gleiche versuchen die Produzenten auch bei "Teen Wolf" mit der Figur von Theo. Zunächst klar als manipulativer Bösewicht in die Serie eingeführt, der das Pack gegeneinander ausspielt und damit sogar zum kurzzeitigen Ende der Freundschaft zwischen Scott und Stiles beiträgt, versucht er am Ende der Serie gemeinsam mit unseren Helden gegen das Böse zu kämpfen. Für mich funktioniert seine Figur als Bösewicht deshalb so gut, weil Cody Christan's Performance genial ist. Er macht sich die Rolle zu eigen, sodass ich tatsächlich viel Spaß dabei hatte ihn zu hassen. Den ganzen Redemption-Arc hätte es für mich gar nicht gebraucht, aber ich kann nicht bestreiten, dass ich Theos und Liams Dynamik am Ende mochte. Ich oute mich mal als Shipper der Beiden und sollte die Serie noch einmal eine weitere Staffel erhalten und der alte Cast mit an Bord sein, wäre ich auch nicht abgeneigt ihre Beziehung tiefer zu ergründen. Vielleicht funktioniert diese ganze Wiedergutmachungssache und Theos Integration ins Pack dann etwas besser für mich? Denn mit einer weiteren Staffeln hätten wir tatsächlich mehr Zeit seine Dynamik mit allen Mitgliedern des Packs genauer zu ergründen, ihr etwas mehr Tiefe zu verleihen.




 

37. Ein Bösewicht, den ich hasse - Katherine ("Vampire Diaries"):


"How do you think I survived 500 years? It wasn't because I was a vampire. It's because I never looked back. Don't be dump, survive." - Katherine


Kathiere Pierce führte lange Zeit die Liste meiner liebsten Bösewichte an und wenn ich nur die ersten Staffeln gesehen hätte, würde das auch immer noch zutreffen. Aber dann kam Staffel 6 und macht genau das zunichte. Ich fand die ganze Obsessions-Storyline rund um Stefan so drüber und nicht zu ihrem Charakter passend, wobei man sich hier natürlich streiten kann. Ich bin somit als Team #ruthlesskatherine, die sich für keinen der beiden Brüder interessiert und immer ihren ganz eigenen Plan verfolgt. Dabei hat mir immer gut gefallen, dass sie eine emotionale Hintergrundgeschichte erhalten hat. Katherine Pierce ist nicht von Anfang an böse, sondern es sind ihre Erfahrungen mit den Mikaelson, ihre Verluste sowie der darauffolgende jahrhundertelanger Kampf ums Überleben, die sie dazu werden lassen. Wer würde da nicht ganz genauso handeln? Es ist diese Hintergrundgeschichte, die am Ende dafür sorgt, dass man als Zuschauer*in trotz Katherines Taten Empathie für sie empfindet, was nicht heißt, dass man ihre Taten nicht verurteilt. Beides funktioniert und geht zusammen, dass beweisen uns Bücher, Filme und Serien immer wieder. Ich wünschte mir nur, die Produzent*innen wären bei der Katherine Pierce der ersten fünf Staffeln geblieben, die einfach Spaß gemacht und definitiv die ikonischsten One-Liner der Serie produziert hat. An dieser Stelle übrigens ein großes Lob an Nina Dobrev, die einen fantastischen Job mit all den Doppelgängern gemacht hat. Das wird viel zu selten anerkannt, eben gerade, weil "Vampire Diaries" eine Jugendserie ist und bei The CW läuft, so als hätte das einen Zusammenhang mit Talent. Tut es nicht.





38. Ein TV-Charakter, der noch ein Kind ist - multiple Characters:

 

Piper ("Emergence")


Serien, deren Prämisse sich um ein Kind mit übernatürlichen Kräften drehen, haben es nicht leicht, denn das Genre wurde in den vergangenen Jahren im Unterhaltungsbereich ziemlich ausgereizt. An "Emergence", welches zunächst Parallelen zu anderen Genrevertretern aufweist, hatte ich nicht unbedingt hohe Erwartungen, wurde dann aber positiv überrascht. Die Serie beginnt mit einem mysteriösen Flugzeugabsturz, den nur ein kleines Mädchen überlegt. Die ermittelnde Polizistin beschließt, die Kleine bei sich aufzunehmen und bald wird Piper fester Bestandteil ihrer Familie. Nach und nach häufen sich jedoch die mysteriösen Vorkommnisse und es wird deutlich, dass Piper über besondere Kräfte verfügt. Das Schöne: "Emergence" nimmt diese bekannte Storyline und verleiht ihr eigene Twist. Nicht nur mochte ich die realistischen Figuren, denn die Hauptfigur entspricht nicht dem klassischen Schönheitsideal Hollywoods und auch die Beziehungen sind herrlich normal und gesund, sondern die Serie steigert sich von Folge zu Folge und zieht im Ton an. Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten als Charakter zu etablieren, ist zudem nicht immer einfach, weil die schnell zum Nervfaktor werden können - nicht so Piper. Alexa Swinton macht schauspielerisch einen passablen Job und ist auch in Bezug auf die Charakterzeichnung gelungen. Die Stärke: Eindeutig die Mutter-Tochter-Beziehung die dann zwischen Jo und Piper entsteht und schön mit anzusehen ist. Schade, dass die Serie es nur auf eine Staffel bringt, diese ist aber zumindest abgeschlossen. 



Dustin ("Stranger Things")

 

 "I'm on a curiosity voyage and i need my paddles to travel" - Dustin


Ich weiß, dass Eleven für viele der Star von "Stranger Things" ist, aber in mein Herz hat sich ab der ersten Folge Dustin geschlichen. Er ist und bleibt mein absoluter Liebling der Kindergruppe und das nicht nur aufgrund seines Muts und seiner Loyalität, sondern auch weil ich immer herzlich über ihn Lachen kann. Gaten Matarazzo hat ein tolles Händchen für Comedy und ist deshalb auch in "Stranger Things" oft das Comedic Relief. Auch im Zusammenspiel mit Steve Harrington aka Joe Kerry sehe ich ihn gerne. Für mich sind sie das Highlight der einzelnen Staffeln und ich habe immer Freude daran, wenn sie gemeinsam versuchen mal wieder ihre Heimatstadt und deren Bewohner zu retten. Unvergessen bleibt natürlich seine Gesangseinlage, die im Fandom kritisch aufgenommen wird, die aber auf der anderen Seite auch verdeutlicht, dass Dustin noch ein Kind ist. Als Zuschauer*in vergisst man dies gerne einmal, gerade wenn man sieht, wie furchtlos sich auch die Kinder all den übernatürlichen Monstern entgegenstellen. 




Welche Figurenentwicklung findet ihr positiv oder negativ?

Welche Bösewichte zählen zu euren Lieblingen?

Und welche verhassten Figuren mögt ihr?



4 Kommentare :

  1. Sehr interessanter Post. Ich fand auch die Entwicklung von Izzie so negativ, sie war immer meine Lieblingsdarstellerin in GA und der Ausstieg hat wirklich keinen Sinn gemacht und einen faden Beigeschmack hinterlassen. Ich muss sagen, dass ich eher jemand bin, der die Bösewichte in Serien nie besonders mag und mich da noch keiner großartig als Liebling überzeugen konnte.

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    1. Dankeschön für dein liebes Kompliment <3.
      Ja Izzy war auch eine meiner Lieblinge, deshalb ärgert mich das bis heute. Egal was da hinter den Kulissen gelaufen ist, hätte man der Figur einen besseren Ausstieg schreiben können.

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  2. Liebe Nicole,
    da hast du dieses Mal ja einige Serien dabei, die ich selbst noch nicht gesehen habe oder im Falle von Vampire Diaries und The Original noch nicht zu Ende. Bei Jenny kann ich dir nur voll und ganz zu stimmen, ich hatte sie ja im zweiten Teil des TAGs aus den ähnlichen Gründen, ich war am Ende auch froh, dass sie weg war. Das mit dem Schauspieler von Joffrey finde ich auch krass und einfach nicht nachvollziehbar. Was stimmt mit Menschen nicht, die den Schauspieler nicht von der fiktiven Rolle unterscheiden können? Wünsche ihm nur alles gute. Theo von Teen Wolf fand ich ja immer sehr nervig :D Habe so meine Probleme mit offen manipulativen Antagonisten, die machen mich immer aggressiv haha :D Und seine "Läuterung", das hatte ich schon wieder ganz vergessen und witzig das du die shippst, irgendwie kam mir der Gedanke beim Schauen nicht, werde ich mal beim Rewatch drauf achten :D Ansonsten weißt du ja bestimmt, dass Allison auch bei mir bei Teil 3 vorkommen wird :D

    Danke dir auch für deinen Kommentar!
    Schön, dass du bei den GoT Abschnitten lachen musstest :D
    Bei Supernatural muss ich auch unbedingt mal weiter schauen, finde es bei Dean ja gut, dass man seine verletzliche/ hilfsbereite Seite schon schnell von Beginn an zeigt, weil es mich sonst oft schnell nervt, wenn Leute sich erst komplett arschig verhalten und dann die Rede von dem weichen Kern ist, der geknackt werden muss, und das fand ich war bei Supernatural nicht der Fall.
    Und stimmt, schön, dass Nina Dobrev zumindest als Katherine ihre schauspielerische Stärken zeigen konnte, wobei ich sagen muss, dass ich auch von ihr nie ein großer Fan war.

    Liebe Grüße

    Nadine

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    1. Dankeschön für dein liebes Kommentar Nadine,
      Ich bin gespannt, ob du beim Rewatch deine Meinung noch änderst. Also ich sippe sich nicht auf dem Niveau von Stiles und Lydia oder Scott und Allison, aber finde die ganz süß zusammen. Die hatten schon so ihre Momente, die man aber natürlich auch nicht romantisch sehen muss. Da entsteht halt ne schöne Bromance, die man natürlich auch weitertreiben könnte in Richtung romantische Gefühle. Wir wissen ja, dass gerade "Teen Wolf" da offen für ist.

      Du darfst dich freuen, weil bei Dean noch viele emotionale Momente kommen werden, die seine verletzliche Seite zeigen, die gehören für mich auch mit zu den besten der Serie und gehen unter der Haut. Da taucht man dann noch viel Tiefer ein und er macht auch ne schöne Wandlung durch in Bezug auf den eigenen Selbstwert und so was. Hach ich bin fast etwas neidisch, dass du das alles noch vor dir hast und noch nicht weißt, was da so kommt. Da kommen noch viele WTF-Momente und spannende Wendungen.

      Nach "Vampire Diaries" wurde es ja auch eher ruhig um Dobrev, ich mag sie als Schauspielerin, aber sie hatte ja da auch nicht immer ein glückliches Händchen bei den Rollen und war eher in kleineren Produktionen oder Serien zu sehen, die flott abgesetzt wurden.

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