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Samstag, 19. Juni 2021

Rezension: "One of us is next" - Hätte es die Forsetzung zu "One of us is lying" gebraucht?

 

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Allgemeine Informationen zu "One of us is next" // Werbung:

 
Titel: One of us is next
Autor/in: Karen M. McManus
Genre: Jugend-Thriller (ab 14 Jahren)
Verlag: Cbj Verlag
Seiten: 448
Veröffentlichungsdatum (Deutschland): 11.03.2020 (Hardcover), das Taschenbuch erscheint am 08.03.2022
Sonstiges: Band 2 zu "One of us is lying"
Info: Das Buch wurde von mir selbst gekauft
 
 
 
 
 
 
 

Worum geht es in "One of us is next"?


Ein Jahr ist seit dem Tod von Simon Kelleher vergangen, doch die Schüler und Schülerinnen der Bayview High kommen nicht zur Ruhe. Ein Unbekannter terrorisiert die Schüler mit einem fiesen "Wahrheit oder Pflicht" Spiel, das jeden in Atmen hält. Die Regeln sind einfach: Ignoriert ein/e Schüler/in die Aufforderung sich zwischen Wahrheit oder Pflicht zu entscheiden, wird nach 24 Stunden ein Geheimnis von ihm/ihr geleakt. Dies kann nur verhindert werden, indem sich der Betroffene für Pflicht entscheidet und eine Aufgabe löst. Als dann ein Schüler stirbt, scheint das Spiel aus dem Ruder zu Laufen. Doch wer steckt dahinter und wieso? Als Maeve neue Beiträge in einem Racheforum entdeckt, die in Verbindung zu den damaligen Ereignissen stehen, fragt sie sich, ob das Spiel etwas mit Simon zu tun haben könnte. 
 
 




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Hätte es die Fortsetzung zu "One of us is Lying" gebraucht?


Lasst es mich kurz und knapp beantworten: Nein. Denn leider konnte mich "One of us is next" nicht so begeistern wie sein Vorgänger. Wer meinen Blog schon länger liest, der weiß, dass ich vom Debütroman von Karen M. McManus nach wie vor begeistert bin und es sogar zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Die Fortsetzung hat es leider nicht geschafft die gleichen Begeisterungsstürme bei mir auszulösen und ich möchte euch nachfolgend ein paar Gründe nennen, die dafür verantwortlich sind.
 
 



1. Die Handlung kommt nicht in Fahrt:

 
Das schleppende, langatmige Tempo ist tatsächlich mein größtes Problem mit "One of us is next". Denn wo "One of us is lying" ein spannender Page-Turner ist, den ich kaum noch aus der Hand legen konnte, hat mich "One of us is next" oft gelangweilt, sodass ich mich am Ende regelrecht zum Lesen zwingen musste. Die Prämisse rund um das Spiel "Wahrheit oder Pflicht" das außer Kontrolle gerät ist nichts Neues und lässt sich häufig in Serien, Filmen und Büchern vorfinden. Gut umgesetzt, kann das richtig spannend werden, vor allem wenn sich die Aufgaben immer weiter steigern und das Publikum bei ihrer Erfüllung nicht nur in eine Stockstarre verfällt, sondern auch mitfiebert. "Nerve" setzt die Thematik in meinen Augen perfekt um. 
 
Bei "One of us is next" wird das Spiel nur stiefmütterlich eingesetzt und recht schnell ad acta gelegt, obwohl es den Fokus der Handlung bilden sollte. Psychologisch wäre da mehr drinnen gewesen, sodass enorm viel Potenzial verschenkt wurde. Zu wenige Aufgaben müssen gelöst werden, die oft auch recht banal anmuten, dazu werden kaum Geheimnisse veröffentlicht und wenn dann stellen auch diese keine Schocker dar. Vielmehr setzt die Autorin auf bekannte Tropes und Stereotype, die in der Mehrheit des Genres vorzufinden sind. In der Folge bleiben WTF-Momente oder überraschende Wendungen aus. Zwar wird der Grund für den geringen Einsatz des Spieles am Ende erklärt, dies wirft aber die Frage auf, wieso das Spiel überhaupt so prominent auf dem Klappentext platziert wurde? Dadurch werden falsche Erwartungen geschürt, die nicht erfüllt werden können.







2. Die Auflösung ist zu vorhersehbar:

 
Ein weiteres großes Problem ist die vorhersehbare Auflösung, denn die Puzzleteile fallen viel zu schnell an ihren Platz, was den unterschiedlichen Perspektiven im Buch geschuldet ist. Wir lesen sowohl aus der Sicht von Maeve, Pheobe als auch Knox, sodass kleine Details vorweggenommen werden. Auch bei "One of us is lying" hatte ich den Ausgang der Geschichte geahnt, auf dem Weg dorthin gab es jedoch genügend Wendungen und Enthüllungen, die mich bei der Stange gehalten haben. Da dies bei "One of us is next" komplett fehlt, gibt es nichts was mich über die Auflösung hinwegtrösten könnte. Schon nach dem 1/3 des Buches war mir klar, wer hinter dem Spiel steckt. Lediglich das Warum blieb ein Mysterium, das ist dann aber doch etwas wenig für einen Jugendthriller. Der Weg dahin ist aber umso steiniger, oft von Zufällen geprägt, die ich nur als "lazy writing" bezeichnen kann, die dann in einen übertriebenen Höhepunkt gipfeln, bei dem ich nicht wusste, ob ich laut Lachen soll. Das war überzogen und passte auch nicht wirklich zum Ton des Buches. McManus versucht zwar noch ein paar Asse aus dem Ärmel zu schütteln, vor allem am Ende, aber selbst diese Wendung der Geschichte ist vorhersehbar. Schade, dass es ihr diesmal nicht gelingen konnte, mich zu begeistern. Die Auflösung ist dann zwar logisch, wirkt aber stellenweise zu bemüht und zu stark konstruiert.



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3. Die Figuren bleiben zu blass:

 
Ich mochte Maeve zwar, komme aber nicht umhin hier die Figurenzeichnung mehr zu kritisieren als im Debütroman. Denn abseits von Maeve sind die Figuren ziemlich blass und eindimensional. Richtig gestört hat mich, wie perfekt alle sind. Das gute Aussehen von Figuren wird ständig betont, charakterlich wirken sie alle wie Mary Sues, was aufgrund der dünnen Story unangenehm auffällt und hervortritt. Wer sich auf ein Wiedersehen mit den Charakteren aus Band 1 folgt, dem muss ich einen kleinen Dämpfer verpassen: Sie spielen kaum eine Rolle und haben sich überhaupt nicht weiterentwickelt: Bronwyn und Nate pflegen eine nervige On/Off-Beziehung und ihr kleiner Handlungsstrang endet so wie in "One of us is lying": als glückliches Paar, das sich endlich gefunden hat. Cooper ist lediglich eine Randnotiz, wir erfahren dass er nun tatsächlich der Basketball-Star an seinem College ist, während Ashton ab und an mal namentlich genannt wird, sonst aber nicht unbedingt viele Relevanz für die Handlung hat. Das finde ich persönlich schade, auch hier wäre mehr drinnen gewesen. 
 
Die Autorin hätte die Figuren besser einbinden und spannendere Konflikte für die Charaktere kreieren können, denn die beschränken sie tatsächlich auf die typischen High-School-Zankereien und waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Dies gilt auch für die Liebesbeziehungen, die zwar ganz süß sind, aber genauso eindimensional und vorhersehbar daherkommen. Es war von Anfang an klar, welche Figuren diesmal miteinander enden würden.








4. Sensible Themen werden nur oberflächlich angerissen:

Immer wieder versucht die Autorin sensible, gesellschaftspolitische Themen anzureißen, die das junge Publikum bewegt, vor allem sexuelle Belästigung wird im Buch behandelt. Leider, aber nur oberflächlich, was ich schade finde. Wenn sich eine Autorin dazu entscheidet, solche Dinge aufzugreifen, dann aber bitte richtig und nicht nur halbherzig. Vielleicht liegt es daran, dass "One of us is next" ein Jugendbuch ist, aber ich denke, dass jüngere Leser/innen in der Lage sind mit solchen Handlungsstränge umzugehen bzw. finde ich eine intensive Auseinandersetzung besser, als wenn dies ein oder zweimal angesprochen und dann ohne Konsequenzen bleiben. Das finde ich persönlich immer schwierig, weil es eine falsche Botschaft sendet, aber vielleicht seht ihr das ja anders, immerhin zähle ich eigentlich nicht mehr zu Zielgruppe und habe schon ein paar Erfahrungen mehr auf dem Buckel. 



Ich habe das Buch auf Englisch gelesen und finde es ist leicht verständlich. Die Sprache ist einfach und besteht aus kurzen Sätzen, sodass es auch für diejenigen geeignet sind, die das erste Mal ein fremdsprachiges Buch lesen möchten. Weiterhin hat mir zumindest die Umsetzung des Plots über Maeves Leukämie gefallen, hier beweist Karen M. McManus das sie in der Tat sensible Themen interessant und emotional verpacken kann. Maeves Angst und Sorgen konnte ich hier komplett nachvollziehen und habe mit ihr gefühlt und gelitten. 



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Fazit:


"One of us is next" recht leider nicht an seinen Vorgänger "One of us is lying" heran. Die Storyline dümpelt lange vor sich hin und hält sich mit Kleinigkeiten auf, die kaum von Relevanz für den Hauptplot sind. Die Auflösung ist dann zu einfach und übertrieben, aber leider auch vorhersehbar. Ich wusste schon nach dem 1/3 wer hinter dem Spiel steckt. Die Figuren selbst bleiben leider blass, jedoch wird generell viel Potenzial verschwendet. Die Fortsetzung hätte ich somit nicht gebraucht.


 
 
Hinweis: Das Urheberrecht für das Buchcover liegt natürlich beim Cbj Verlag. 




 Wer von euch hat das Buch schon gelesen?
Was war euer letzter Buch-Flop?


 

6 Kommentare :

  1. Hi Nicole,
    ich kenne beide Bücher nicht. Aber schade, dass das zweite Buch nicht an das Erste herangekommen ist!

    Hoffentlich wird dein nächstes Leseerlebnis besser. :) <3

    Liebe Grüße
    Lisa Marie von https://sonneimherzen.net/

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    1. Dankeschön für dein liebes Kommentar Lisa Marie,
      ja ich finde es auch etwas schade, aber Band 1 kann ich nach wie vor empfehlen, dass ist auch abgeschlossen und funktioniert auch als Einzelband.

      Ich lese gerade "The One" von John Marrs und bin da jetzt im letzten Drittel, das gefällt mir bislang richtig gut. Aufgrund der Wendungen im Buch, würde ich es am liebsten in einem Rutsch zu Ende lesen, aber erstmal muss die Masterthesis fertig gemacht werden.

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  2. Ich kenne ebenfalls beide Bücher nicht, auf den ersten Band hast du mich nun aber sehr neugierig gemacht! Da ich ohnehin auf der Suche nach einer Urlaubslektüre bin, werde ich mir den ersten Band mal merken! :)

    Liebe Grüße
    Jimena von littlethingcalledlove.de

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    1. Dankeschön für dein liebes Kommentar Jimena,
      freut mich, dass ich dich auf "One of us is lying" neugierig machen konnte, ich wünsche dir natürlich beim Lesen viel Spaß und hoffe, dass du genauso begeistert bist.

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  3. Hi Nicole,
    ich habe das Buch irgendwie so oft "zugespielt" bekommen auf diversen Kanälen und Bubbles, aber es hat mich noch nicht gepackt, weil ich dann doch wieder an "Pretty Little Liars" denke und das endete so unschön :D Mein letzter Buchflop....ohja, das war das Buch "Grace Kelly und die Anmut der Liebe" oder so. Ich liebe die Buchreihe, aber das war echt so oberflächlich....richtig schade, weil ich mich so drauf gefreut hatte.
    Liebe Grüße!

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    1. Danke für dein liebes Kommentar Vanessa, entschuldige das die Antwort so spät kommt.

      Oh ja "One of us is lying" hat mich auch an "Pretty Little Liars", aber auch "Gossip Girl" erinnert, durch die ganzen Geheimnisse die gelüftet werden. Finde hier aber das Ende wesentlich besser gelungen als bei den zuvor genannten Serien, da musst du dir keine Sorgen machen.

      Oberflächlichkeit finde ich in Büchern auch immer schwierig, war ja jetzt auch ein Kritikpunkt meinerseits an "One of us is next", da wurden einige sensible Themen zwar mal kurz angesprochen, aber direkt fallen gelassen. Das nervt dann doch etwas.

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Ich freue mich wirklich über jedes einzelne Kommentar von euch und versuche auch immer auf euren Blogs zu antworten. Dankeschön <3

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