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Montag, 3. August 2020

Monatsrückblick Juli: Erlebt, Gesehen, Gebloggt


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Monatsrückblick: Erlebt im Juli:


Lernstress, Lernstress, Lernstress - Die erste Hälfte des Monats war bei mir ziemlich langweilig und von langen Tagen geprägt, an denen ich über Bücher saß und mich mit soziologischen Ansätzen genauer auseinandergesetzt habe. Wer im Studium schon einmal Niklas Luhmann begegnet ist, der weiß, dass seine Gesellschaftstheorie nicht gerade einfach ist. Am Ende bin ich aber stolz sagen zu können, dass ich mein Studium in dem Wissen abschließe, dass ich Luhmann endlich verstanden habe und gar nicht mehr so schlimm finde. Hätte mir das jemand im Bachelor gesagt, hätte ich wohl laut gelacht, da war ich nämlich kein Luhmann-Freund. All das Lernen, auch gemeinsam mit einer Kommilitonin, haben sich dann ausbezahlt und ich bin immer noch stolz auf meine 1,0. Im Vorfeld war ich ziemlich nervös, ehrlich gesagt haben sich alle, die in diesem Semester die mündliche Prüfung abgelegt haben, ziemlichen Stress gemacht. Rückblickend sind wir uns alle einig: Die Panik war unbegründet. Die mündliche Prüfung halb so schlimm und mit guter Vorbereitung machbar. Im Vorfeld hatten wir tatsächlich einige Horrorszenarien gehört, die sich zumindest bei mir nicht bestätigt haben. Das zeigt mal wieder, wie unterschiedlich Erfahrungen ausfallen können und dass man sich immer sein eigenes Bild machen sollte. Ich persönlich hatte viel Spaß bei der mündlichen Prüfung, was eben auch daran lag, dass es gut gelaufen ist und ich das natürlich schon gemerkt hatte. Damit ist nun auch der erste große Meilenstein für den Masterabschluss geschafft. Jetzt müsst ihr mir nur noch Daumen drücken, dass die Note unseres Forschungsprojektes, welches dann tatsächlich gegen Mitte des Monats noch einmal einige Nerven kostete, genauso gut ausfällt.





Nachdem ich dann aber alle universitären Verpflichtungen abgehakt hatte, konnte ich mir auch wieder Zeit für Freunde nehmen. So ging es mit der Besten Freundin Eis essen und mal wieder plaudern. Mit Kommilitonen habe ich hingegen das Semesterende entspannt im Biergarten eingeläutet - natürlich in ganz kleiner Runde. Aber auch das hat gutgetan, nachdem wir uns im Semester nicht wirklich gesehen haben. So konnten wir das alles mal Revue passieren lassen und uns auf den neuesten Stand bringen. Mit meiner Forschungsgruppe ging es hingegen lecker frühstücken, während mein Bester Freund mich spontan zuhause auf einen Kaffee besucht hat. Alles jetzt natürlich nicht spannend, aber durch Corona weiß ich diese kleinen Momente viel mehr zu schätzen, denn viele Gesichter hatte ich lange nicht mehr gesehen. Das tut dann doch einfach gut. Für den August habe ich nun übrigens geplant wieder mehr zu bloggen und bin hier schon fleißig beim Beiträge tippen. Ein kleiner Ausblick auf die kommenden Wochen: Es wird einen dritten Teil zum TV-Series Characters TAG geben, der die Reihe dann aber auch abschließt. Es gibt endlich wieder Kino Neustarts, eine Reihe, die ich vermisst habe und auch ein zweiter Teil zu den Serien Trends ist geplant, wird aber noch etwas dauern, da diese Beiträge zeitintensiv sind. Zudem möchte ich an meinem Anne Boleyn Post weiterbasteln, ein persönliches Anliegen von mir.






Monatsrückblick: Gesehen im Juli:



Filme:



Joker (Sky)

Kurz vor und nach dem Kinostart entbrannten zahlreiche Online-Diskussionen, ob man einen solchen Film machen darf aufgrund der Darstellung von Gewalt, verbunden mit dem Vorwurf der Gewaltverherrlichung. Zu ersterem: Ja darf man, denn Fiktion sollte in meinen Augen alles dürfen. Das Wort Fiktion impliziert schon, dass das was wir sehen nicht die Realität ist. Sobald wir hier jedoch anfangen Grenzen zu setzen, kann sowas auch ganz schnell nach hinten losgehen und von Regierungen missbraucht werden, um die Opposition mundtot zu machen. Zu zweiterem: Wer "Joker" gesehen hat, der wird schnell bemerkt haben, dass der Film Gewalt nicht verherrlicht, sondern genau das Gegenteil ist der Fall, denn zu keiner Sekunde wird Arthur als Held dargestellt. Er ist ganz klar einer der brutalsten und schlimmsten Bösewichte, die das DC-Universum zu bieten hat. Zu Beginn bringt man als Zuschauer tatsächlich noch Empathie für Arthur auf und ist entsetzt, dass viele es genießen noch einmal nachzutreten, wenn jemand anderes am Boden liegt. Doch spätestens nach der ersten Hälfte des Filmes wandelt sich die anfängliche Empathie in Ekel. Grenzenlosem Ekel. Ab dem Moment als Arthur seine Wandlung zum Joker vollendet hat, sollte kein Zuschauer*in mehr in der Lage sein noch Empathie für seine Taten zu empfinden. Sie sind abstoßend. Sie sind schockierend. Sie sind unangenehm, vor allem aufgrund des Bezugs zur Realität. Ich bin dankbar dafür, dass die Entstehungsgeschichte des Jokers als dunkle Charakterstudie aufgezogen wurde, nicht der klassischen Erzählweise des Genres entspricht und so die Thematik soziale Ungleichheit gepaart mit psychischer Gesundheit stark in den Fokus rückt. Am Ende ist "Joker" ein Augen öffnendes Werk über die immer weiter klaffende Schere zwischen Arm und Reich - deren Folgen bzw. die brutale Entladung der Wut der Massen, die mit dieser Ungerechtigkeit einhergeht. Anbetracht vieler Bilder, die einem gerade in den Sozialen Netzwerken begegnen, lässt sich da vieles finden, was einen realistischen Beigeschmack hat. Der Film zeigt jedoch auch, wie wichtig es ist, dass wir einander zu gehen und Menschen helfen, die diese Hilfe dringend benötigen - so wird auch im Film gezeigt, wie der amerikanische Staat die Gelder für Hilfseinrichtungen immer weiter kürzt und wichtige Anlaufstellen für psychisch Kranke geschlossen werden. Das alles entschuldigt in keinster Weise die Taten von Arthur und auch der Film entschuldigt diese nicht. Inszeniert wird das alles von Joaquin Phoenix auf beeindruckende Art und Weise, auch wenn ich es ziemlich heftig finde, wie sehr sich der Darsteller für die Rolle heruntergehungert hat. Phoenix's Joker ist anders als gewohnt, aber genauso furchteinflößend. Hervorheben möchte ich dazu die Cinematograhpy sowie die musikalische Untermalung, die diesen Film perfekt abrunden. Harter Tobak, der am Ende sicherlich nicht für jeden geeignet ist, der natürlich die Meinungen spaltet, in meinen Augen aber ein Film mit wichtiger Botschaft und gelungener Sozialkritik. Ein Film, der beweist das Comicverfilmungen mehr sein können als das gewohnte Schema F, dass sie realistisch und mit wichtiger Botschaft daherkommen können.





Urheberrecht: Sony Pictures Germany





Little Women (Amazon Prime)

Greta Gerwigs neuestes Werk hätte ich tatsächlich gerne im Kino gesehen, aber Corona hat mir da leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aufgrund meines fantastischen Ergebnisses in der mündlichen Prüfung habe ich mir den Film als kleine Belohnung für einen schönen Abend auf der Couch gegönnt und mich dabei schockverliebt. Ich habe das Buch dazu nicht gelesen, kürzlich aber eine Serienversion zu "Little Women" (zu sehen bei Starzplay und MagentaTV) angeschaut, sodass mir die Geschichte geläufig war. Beide Medien Serien / Filme setzen die Geschichte aber auf komplett unterschiedliche Art und Weise um, vor allem in Bezug auf die Erzählart. Bei Gerwig wirkt es spielerisch einfach, wie sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt - die Übergänge sind nahtlos und perfekt inszeniert. Sie fügen sich harmonisch in die Erzählung ein, sodass man nie den Überblick verliert. Nachdem die Serie einen linearen Ansatz erfolgte, war dies eine positive Überraschung für mich. Doch rückblickend bietet sich die literarische Verfilmung dafür perfekt an, da man so neugierig wird, wie der Weg der vier Schwestern ausgesehen hat. Auch erhält er ein kleines moderndes Update, denn "Little Women" hat auch meiner inneren Feministin gut gefallen. Josephine ist und bleibt meine Lieblingsfigur und auch im Film hinterfragt sie natürlich die klassische Rolle der Frau. Gerwig macht einen fabelhaften Job herauszuarbeiten, dass Frau nicht nur existiert, um sich zu verlieben, zu heiraten und Kinder zu kriegen. Vor allem das Ende finde ich perfekt. Abseits dessen gibt es schöne Kostüme und Kulissen zu sehen, gelingt auch eine wesentlich sympathischere Darstellung von Amy und auch Thimothy Chalamet macht das was er schauspielerisch am besten beherrscht. Ein rundum gelungener Wohhlfühl-Historienfilm, dessen Geschichte um vier Schwestern zeitlos ist und der berührt, aber auch zum Lachen bringt und so manchen nachdenklichen Ton beinhaltet.






Knives Out (Amazon Prime)

Im oberen Mittelfeld würde ich hingegen den viel gefeierten "Knives Out" einordnen, der im Stil von Agatha Christie das mysteriöse Ableben eines Familienoberhauptes in den Mittelpunkt rückt. Ermittler Benoit Blanc ist sich recht schnell sicher: Es handelt sich um Mord. Die potenziellen Täter? Die komplette Familie, denn natürlich hat jeder etwas zu verbergen. Was ich generell über "Knives Out" sagen kann: Er ist unterhaltsam. Die Familienzankereien und die Lügen der Figuren sind amüsant anzusehen, auch weil dies schauspielerisch gut umgesetzt ist. Bei all den Top-Namen im Cast: Daniel Craig, Luke Evans, Jamie Lee Curtis uvm. natürlich nicht weiter überraschend. Die Schwäche des Filmes liegt für mich ganz klar im Mysterium. Schon früh erhalten die Zuschauer eine Antwort, wer das Familienoberhaupt vielleicht umgebracht haben könnte und natürlich ist klar: Das kann nicht die endgültige Auflösung sein. Ich wusste recht früh, in welche Richtung das ganz gehen würde und auch wer am Ende der wahre Täter ist. Da konnte mich "Knives Out" tatsächlich nicht überraschen. Zum Glück gibt es aber noch eine Wendung, die ich nicht habe kommen sehen und die dann doch noch punktet. Alles in allem fand ich das "Wer-hats-getan-Rätsel" leider nicht so innovativ, wie es hätte sein können, aber trotzdem hat der Film mir einige Lacher abgerungen und das ist doch auch schon was. Ihr werdet auf jeden Fall gut unterhalten, denn das Tempo ist flott und die Gags oft gelungen. Etwas nervtötend fand ich hingegen den Zusatz, dass eine Figur nicht lügen kann und sich dann übergeben muss. Ich habe keine Ahnung wieso man dies unbedingt einbauen musste - viel zur Handlung hat dies nicht beigetragen. Hätte man sich sparen können.






Urheberrecht: Weltkino Filmverleih




Booksmart (Sky)

Gespannt war ich hingegen auf "Booksmart" - ein Jugendfilm, von dem ich viel Gutes gehört habe. Am Ende würde ich auch ihn im oberen Mittelfeld einordnen, denn neben einigen Stärken, hat sich auch so manche Schwäche eingeschlichen. Der Film handelt von den Freundinnen Molly und Amy, die beide Klassenbeste sind und viel Zeit in ihre guten akademischen Leistungen gesteckt haben. Während andere gefeiert haben, haben sie ihre Nase in Bücher gesteckt und beginnen am Vorabend ihrer Abschlussfeier dies zu bereuen. In einer Nacht wollen sie alles nachholen, was sie meinen verpasst zu haben. Keine unbedingt neue Storyline, aber ich muss gestehen, dass man diese unterhaltsam umgesetzt hat. Für mich lebt "Booksmart" tatsächlich von der Freundschaft der Hauptfiguren. Amy und Molly haben eine eigene Verbindung und sind schon ihr ganzes Leben befreundet, das spürt man, denn die Chemie zwischen Kaitlyn Dever und Beanie Feldstein passt und es ist schön mitanzusehen, wie sie sich gegenseitig aufbauen und unterstützen. So sollte Freundschaft sein. Vor allem die Szenen, in denen sie sich mit Komplimenten überhäufen fand ich so schön und hätte mir das tatsächlich auch von meinen damaligen besten Freundinnen gewünscht. Beide Hauptfiguren sind gut ausgearbeitet und haben genügend Unterschiede, um jeden abzuholen. Sie entsprechen nicht dem typischen Streber-Klischee, welches uns häufig in Teenie-Filmen präsentiert wird. Das trifft leider auf die Nebenfiguren nicht zu, die mir zu überzeichnet sind. Tatsächlich sind die meisten, abgesehen weniger Ausnahmen, wandelnde Stereotype und ganz ehrlich, kein normaler Teenager verhält sich so. Das stört mich generell im Genre, davon bin und war ich nie ein Fan. Abseits dessen ist es jedoch schön, dass der Film divers ist und auch hier viele junge Zuschauer*innen abholen dürfte. Und ja: Es gab mehr als einen Moment, wo ich herzhaft lachen konnte. Am Ende des Tages erfindet "Booksmart" das Rad nicht neu, reiht sich in die anderen Genrevertreter ein und folgt dem bekannten Schema. Trotzdem gibt es einige starke Momente, die ihn sehenswert machen.





Urheberrecht: Netflix





The Old Guard (Netflix)

Netflix-Filme sind immer wie Roulette spielen: Mal gelungen, mal eine Vollkatastrophe. "The Old Guard" würde ich aber, trotz so mancher Schwäche, ersterem zurechnen. Denn die Verfilmung des gleichnamigen Graphic Novels hat enorm viel Franchise-Potenzial und das nicht nur aufgrund Hauptdarstellerin Charlize Theron, die in meinen Augen auch alles spielen kann. Als Andy mimt sie eine unsterbliche Kriegerin, die seit Jahrtausend mit einer Gruppe von Männern, die Menschheit beschützt. Bei ihrem neuesten Auftrag werden sie jedoch eine Falle gelockt: Ein Pharmaunternehmen möchte ihren genetischen Code entschlüsseln und für eigene Zwecke nutzen. Obendrauf taucht mit Nile noch eine weitere junge Frau auf, die untersterblich ist. Auch hier: Kein unbedingt neuer Plot, jedoch wird er gut umgesetzt und gibt einiges her. Mein Interesse hat der Unsterblichkeits-Faktor geweckt und ie Tatsache, dass die Figuren schon über 1000 Jahre auf der Erde wandeln, weshalb hier natürlich viele Möglichkeiten in Bezug auf Origin-Geschichten und Spin-Offs, die in unterschiedlichen Epochen spielen, möglich sind. Fände ich spannend und ich hoffe, dass das Potenzial nicht ungenutzt bleibt. Die Rückblicke im Film haben nämlich mein Interesse geweckt. Abseits dessen bekommt man, was man erwartet: Einen unterhaltsamen Actionfilm mit coolen Stunteinlagen, einer gelungen Cinematography sowie einer Charlize Theron in Höchstform. Sie passt gut in die Rolle der kühlen, distanzierten Andy, die zunächst nicht unbedingt sympathisch erscheint, je mehr jedoch über ihre Vergangenheit bekannt wird, umso einfacher ist es ihr Verhalten nachzuvollziehen. Dazu kommt ein interessantes Team, wo erneut die Chemie der Darsteller passt und eine Wendung, die ich dann doch gelungen finde. Als zu plakativ habe ich hingegen den Soundtrack empfunden, er übertönt oft die Szenen, sodass nicht mehr verständlich ist, was gesprochen wird und auch die Songs passten nicht immer, auch wenn ich die einzelnen Lieder gut finde. Bei der Handlung hätte man hier und da bestimmt noch etwas mehr ausschöpfen können, da kaum Antworten geliefert werden und vor allem der Cliffhanger vorhersehbar ist, aber für den Auftakt einer Trilogie nicht schlecht.






The Kissing Booth 2 (Netflix)

Die Fortsetzung von "The Kissing Booth" hat sich angefühlt wie eine Wiederholung des zweiten Teils von "To all the Boys I've loved before", denn die Storyline ist die gleiche, das Ende leider auch. Innovativ ist dies nicht wirklich, jedoch hat man die Geschichte etwas nachvollziehbarer umgesetzt. Persönlich konnte ich das Gefühlschaos von Elle besser nachvollziehen als bei Lara Jean. Den Produzenten ist es einfach besser gelungen aufzuzeigen, wieso Elle plötzlich Gefühle für Marco entwickelt, denn in ihrer Beziehung mit Noah kriselt es und aufgrund seines Verhaltens in der Vergangenheit wird die Distanz zur Vertrauensprobe. Dazu kommt aber auch der Fakt, dass die Chemie zwischen Joey King und Jacob Elordi nicht mehr ganz so stark ist wie im ersten Teil. Man merkt Elordi etwas mehr an, dass ihm doch etwas unbehaglich zu Mute ist, Liebesszenen mit seiner Ex zu drehen. Zumindest kam dies bei mir so an. Gerüchte über seinen Zustand am Set machen ja schon länger die Runde, sowas ist aber natürlich immer mit Vorsicht zu genießen, aber ich denke jeder von uns kann sich vorstellen, dass es komisch ist solche Szenen mit der Ex-Freundin zu drehen. Das ist menschlich und nicht überraschend. In meinen Augen macht Joey King nur einen besseren Job das schauspielerisch zu überspielen. Abseits dessen bringt der Film nicht viel Neues, aber ich habe mich für 2 Stunden gut unterhalten gefühlt und mehr erwarte ich von einer Rom Com auch nicht. Teil 3 ist ja schon im Kasten, sollte somit spätestens nächstes Jahr online gehen - je nachdem wie lange nun die Post-Produktion aufgrund von Corona dauert. Die Geschichte wird somit abgeschlossen und ich persönlich hoffe ja auf eine Rückkehr von Marco, der mir tatsächlich charakterlich gut gefallen hat. Er hat Elle eben viel besser als Noah behandelt, sodass ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte.





Serien:



Dark (Staffel 3 // Netflix)

Auf das Ende von "Dark" war ich ganz besonders gespannt und im Zug meiner Prüfungsvorbereitungen, habe ich die Serie dann doch recht flott durchgeschaut, auch getrieben von dem Wunsch nicht gespoilert zu werden. Ich wollte vom Finale überrascht werden und das hat gut funktioniert. Meine Angst, dass "Dark" ein zweites "Lost" werden könnte war zum Glück unberechtigt. Am Ende laufen die Fäden perfekt und vor allem verständlich zusammen. Die Produzenten erklären alles, sodass ich persönlich die Auflösung komplett nachvollziehen und auch keine Logiklöcher finden konnte. Es ist wie man so schön sagt, eine runde Sache. Ein Kreis, der vollendet wird. Vorsicht Spoiler: Ich finde es passend, wie die Ereignisse durch die Liebe eines Vaters für seinen Sohn ausgelöst werden und wie die Zeitschleife dann durch die Lieber einer Mutter für ihre Tochter beendet wird. Das zeigt einfach, wie stark die Bindung zwischen Eltern und Kindern ist und mir gefällt es einfach, dass die Geschichte endet, wie sie beginnt. [Spoiler Ende]. Das Finale selbst passt für mich gut zu "Dark" - es ist bittersüß. Kein klassisches Happy End, aber irgendwie schon. Genau sowas hatte ich mir erhofft und bin froh es auch erhalten zu haben. Für mich ist und bleibt "Dark" damit die beste deutsche Serie, die ich bislang gesehen habe. Sie ist optisch beeindruckend, klug, anspruchsvoll und voller talentierter Schauspieler. Auch in dieser Staffel hat das Castingteam bewiesen, was für eine qualitativ hochwertige Arbeit sie in den letzten drei Jahren vollbracht haben. Die Ähnlichkeiten der Figuren durch die Zeiten hinweg überraschen mich immer wieder. Auch das gehört zur Faszination "Dark", auch wenn ich gestehen muss, dass ich in den ersten drei bis vier Folgen den Stammbaum brauchte. Aber: Ich brauche generell ein paar Folgen bis ich in die Staffel hineinfinde, das war auch bei Staffel 3 nicht anders. Am Anfang versteht man nichts, hat nur Fragen und keine Antworten, in Folge 4 gibt es dann einen großen Twist und danach gibt es die langersehnten Auflösungen. Übrigens: Nicht jede Wendung war in dieser Staffel für mich überraschend, einen Teil der Auflösung hatte ich mir tatsächlich gedacht bzw. gab es ja auch Fantheorien in die Richtung. Ist für mich aber kein Nachteil, denn das zeigt, dass hier logisch gearbeitet wurde. Ist mir lieber als ein großer Überraschungseffekt, der dann aber rückblickend überhaupt keinen Sinn mehr macht. 






Urheberrecht: Warner Bros. DE





True Detective (Staffel 1 // DVD)

Von Nadine habe ich zu meinem Geburtstag im letzten Jahr "True Detective" erhalten, eine Serie, die mir hier auf dem Blog schon oft empfohlen wurde und die als die beste Krimiserie der letzten Jahre gefeiert wird. Aufgrund dieser Aussage war ich natürlich gespannt und die Erwartungen hoch. Die Serie ist als Anthologie-Format konzipiert, das heißt in jeder Staffel wird ein neuer Fall mit neuen Figuren bearbeiten. In der Debüt-Staffel spielen Matthew McConaughy und Woody Harrelson zwei Polizisten, die in Louisanna in einem Mordfall ermitteln. Zunächst haben sich beide nicht viel zu sagen, nähern sich aber im Verlauf der Staffel an und werden letztendlich zu Freunden. Die Geschichte selbst wird über zwei Zeitebenen erzählt - 1995 und 2012 - und entfaltet sich somit zunächst in Form von Rückblicken, die uns Einblick in die Ermittlungen sowie das Privatleben der beiden Polizisten Rust und Martin geben. Eine Erzählweise, die schon zu Beginn viele Fragen aufwirft: Wieso werden die beiden zu diesem alten Fall, der doch abgeschlossen ist, befragt? Was ist zwischen den Männern vorgefallen? Wieso ist Rust so gebrochen, was ist ihm wiederfahren? Fragen, die nach und nach beantwortet werden und auch hier ist manche Wendung nicht so überraschend: Natürlich ist der Fall noch nicht abgeschlossen, der wahre Täter nicht gefunden. Persönlich kann ich den Hype um "True Detective" nicht komplett nachvollziehen. Ja, die Schauspieler sind genial, vor allem Matthew McConaughey liefert für mich seine beste Leistung ab. Ja, die Dialoge sind clever und die Cinematography auf hohem Niveau. Ja, die Beziehung zwischen den beiden Männern ist komplex und interessant. Aber: Die Frauenfiguren empfinde ich als schwierig, da wurde viel Potenzial verschwendet und ein paar Aspekte haben mich hier doch gestört. Den Bechtel-Test besteht die Serie nicht, was an sich nicht schlimm ist, denn ist eben eine Serie über die Beziehung von zwei Ermittlern, somit sind die Männer ganz klar die beiden zentralen Hauptfiguren. Was mich stört ist tatsächlich welchem Zweck die Frauen in ihrem Leben dienten und welche Nebenhandlungen für sie geschrieben wurden. Denn Michelle Monaghan hat als Martin einiges an Screen-Time, aber eine Wendung stößt mir da sauer auf und nicht nur weil sie vorhersehbar ist, sondern in meinen Augen unnötig. Abseits dessen war mir der Erzählton dann doch etwas zu langsam. Es muss nicht immer in jeder Folge ständig Action geben, aber "True Detective" zieht sich in meinen Augen etwas, so wirklich warm geworden bin ich erst nach Folge 4 - ich brauchte also eine Hälfte, zu lange bei der Folgenanzahl. Die Erzählung in der Gegenwart, also den 2010er Jahren, als dann tatsächlich die Ermittlungen gezeigt wurden, habe ich als spannender empfunden, da in den 90er Jahren der Fall doch stark vernachlässigt wird. Den Täter fand ich hingegen wieder gut gewählt, fand ich eine runde Sache. Loben muss ich auch die allerletzte Folge, die dann atmosphärisch für mich die Stärkste ist und deren Sets ich super finde. Alles in allem eine solide Krimiserie für mich. Was ich jedoch anfügen muss, ich habe die Serie in der Synchronisation gesehen, sicherlich ist der Dialekt beider Darsteller im Amerikanischen auch ein Highlight.






Scandal (Staffel 6 // Staffelpass)

Nachdem ich nach mehreren Jahren Pause nicht mehr damit gerechnet hatte, dass die letzten beiden "Scandal" Staffeln es noch mal ins Prime Abo schaffen, habe ich mir diese im Angebot gegönnt. Diesen Monat gibt es die ganze Serie übrigens doch im Abo, etwas ärgerlich, aber so kann ich mir mehr Zeit lassen. Die 6. Staffel habe ich so schon im Juli beendet und ich muss gestehen, dass Verschleißerscheinungen deutlich werden. Die Storyline hat sich doch etwas gezogen, die ganze Handlung rund um den Mord von Francisco Vargas war irgendwann etwas langweilig, deckte diese doch die komplette Staffel ab, auch wenn ab der Hälfte dann das Tempo angezogen wurde und alles Schlag auf Schlag geht. Die erste Hälfte, die sich auf die Ereignisse der "Election-Night" fokussieren, diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, kennt man in der Form von "Scandal" nicht, wo oft Fälle der Woche mit dem übergreifenden roten Faden rund um die Intrigen, Machtspiele und Lügen der politischen Elite verbunden wurden. Da haben die Produzenten wohl bei einer ihrer Serien "How to get away with Murder" abgeschaut, zu "Scandal" wollte das für mich aber nicht passen, denn die Fälle der Woche haben mir tatsächlich gefehlt. Abseits dessen hatte die Auflösung rund um den Täter und die Strippenzieher von Vargas Ableben dann doch eine Logiklücke zu viel, als das ich sie als gelungen bezeichnen könnte. Trotzdem: Das Ausgangsszenario mit Mellie als Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika hat Potenzial, dass in der finalen Staffel hoffentlich genutzt wird. Figurentechnisch finde ich "Scandal" aber nach wie vor interessant, da der Hauptcast sich in Grautönen bewegt, man immer zwischen Sympathie und Ekel wechselt. Das hat schon seinen Reiz, denn auf jede gute Tat folgen in "Scandal" ebenso viele, die abstoßend und machtgetrieben sind. Macht korrumpiert trifft wohl auf keine Serie besser zu als diese, bei der selbst der Präsident nur eine Marionette ist und Wahlen gerne mal manipuliert werden.






The Good Doctor (Staffel 3 // Sky)

Eine klare Steigerung lässt sich hingegen bei "The Good Doctor" beobachten. Auch hier handelt es sich für mich um eine Serie, die mit jeder Staffel besser wird. Weiterhin steht der Autist Shaun Murphy und sein Traum Arzt zu werden, im Mittelpunkt der Serie. Mittlerweile erleben wir nicht nur seine Höhen und Tiefen als Assistenzarzt, sondern auch das Privatleben der Figuren nimmt mehr Raum ein. Hier finde ich die Balance perfekt, denn in dieser Staffel lernen wir tatsächlich jeden Charakter besser kennen, was dazu führt, dass sich so manche Sympathien ändern und verschieben. Dazu hat auch "The Good Doctor" in jeder Staffel Eventfolgen zu bieten, die genauso emotional und traurig wie die von "Grey's Anatomy" sind. Ich denke ich habe mit der Serie einen würdigen Nachfolger gefunden, bei dem das Beziehungsdrama zwar vorhanden ist, aber nicht ganz so stark im Fokus steht wie bei "Grey's". Den Reiz der Serie macht weiterhin Freddie Highmore als Shaun aus. Nicht nur, dass er erneut eine grandiose Schauspielleistung ablegt, bei der ich tatsächlich auf eine Emmy Nominierung warte, sondern es ist spannend zu verfolgen, wie Shaun sich weiterentwickelt und dazu lernt. Ob das immer realistisch ist, kann ich nicht beurteilen, da ich leider keinen Autisten in meinem Umfeld habe, jedoch regt die Serie dazu an, sich damit zu beschäftigen und das ist in meinen Augen am Ende eine gute Sache.






Monatsrückblick: Gebloggt im Juli:









Was war bei euch im Juli privat los?
Welche Filme/Serien habt ihr gesehen?
Welche Bücher gelesen?



3 Kommentare :

  1. Oh da hast du mit Joker und Knives Out ja zwei wirklich starke Filme erwischt! Joker will ich mir demnächst auch noch mal auf Sky anschauen. Da habe ich jetzt auch Booksmart gesehen, fand ihn aber etwas lahm. Lag aber nicht an den beiden Hauptfiguren, die waren wirklich gut und die Harmonie der beiden wurde auch gut rüber gebracht.

    True Detectice S1 fand ich ja wirklich stark! Für Details ist es jetzt schon etwas zu lange her, aber dass die Frauenfiguren nicht grade die komplexsten waren, das stimmt wohl. Auf die kommt es aber letztlich ja auch nicht an.

    Bei The Good Doctor bin ich nach der ersten Staffel ausgestiegen. Geschaut hatte ich es ja eigentlich eh nur wegen Freddie Highmore - es war aber letztlich einfach nicht mein Genre.

    Hast du auf Sky mal The Leftovers gesehen?

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    1. Dankeschön für dein liebes Kommentar. "Joker" war echt eines meiner Highlights, fand den richtig gut gemacht und umgesetzt.

      Ich habe auch per se nichts dagegen, dass bei "True Detective" der Fokus eher auf den beiden Männern liegt - geht ja um ihre Freunschaft und wie sich die entwickelt, aber trotzdem wurde da in meinen Augen bei den Frauenfiguren Potenzial verschwendet. Wären die auch komplexer gewesen, hätte das ja nur die Qualität gehoben, nicht gesenkt.

      Arztserien sind ja eigentlich auch überhaupt nicht meines, gucke da nur Grey's und das ja auch eher für seine Liebesdramen und Eventfolgen bekannt, aber "The Good Doctor" war dann doch ne positive Überraschung. Staffel 1 fand ich gut, aber definitiv noch nicht bahnbrechend, die Serie zieht dann aber qualitativ an und nimmt sich auch mehr und mehr dem Privatleben der Figuren an.

      Ehrlich gesagt nein, ist auch leider kein Teil unseres Abos :/.

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  2. Dankeschön für dein liebes Kommentar und die Glückwünsche.
    Ja meine Gruppe und ich wir sind echt schon sehr gespannt auf die Note, das wird aber noch etwas dauern.

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