Monatsrückblick: Erlebt im Februar:
"Ich bin beschäftigt" - kennt noch jemand diese standardisierten Status-Berichte von MSN oder ICQ? Die Aussage beschreibt meinen vergangenen Monat treffend, denn es blieb trotz Semesterferien nicht wirklich viel Zeit für Familie und Freunde übrig. Auch auf dem Blog war es für meine Verhältnisse mit einem Beitrag pro Woche sehr ruhig. Leider versinke ich gerade in Arbeit, die To-Do-Liste wird nicht kürzer, sondern länger und ich muss erneut predigen, was ich schon letzten Monat in meinem Monatsrückblick vermerkt habe: Die Dealine rückt unaufhaltsam näher. Das heißt, dass auch der März noch einmal ein arbeitsintensiver Monat werden wird, sodass ich auch in den kommenden Wochen meist 1-2 Beiträge pro Woche geplant habe, obwohl es nicht an Ideen mangelt. Trotzdem gab es im Februar natürlich auch allerhand schöne Momente, auch wenn die etwas rar gesät waren, da ich die meiste Zeit vor meinem Laptop gesessen und am Forschungsprojekt gearbeitet, zudem mit den Vorbereitungen für die nächste Seminararbeit begonnen habe. Fasching musste ich deshalb dieses Jahr leider ausfallen lassen, aber ich bin sowieso nicht mehr so der Karnevalsnarr, gehe meist nur auf 1-2 Umzüge.
Im Freundeskreis stand an Valentinstag jedoch ein Geburtstag einer Freundin an, die ich nun schon länger nicht mehr gesehen habe. Unter dem Motto "Casino" wurde es ein lustiger Abend, an dem ich das Spiel "Duell um das Geld" für mich entdeckt habe. Es gibt dazu auch eine Show, die bei ProSieben läuft, welche ich aber nie gesehen haben, das Brettspiel macht aber eine Menge Spaß. Ihr müsst wie im echten Casino Chips setzen und eine Schätzfrage beantworten. Derjenige, dessen Antwort am nähsten am Ergebnis ist, denn manche davon kann man unmöglich wissen, der erhält die Chips der Mitspieler. Am Ende gewinnt nicht immer der, der tatsächlich die Antwort weiß, sondern derjenige, der gut bluffen kann. Zu erraten, wer nun lügt und wer wirklich die Antwort weiß, finde ich immer ziemlich unterhaltsam. Abseits dessen ist es einfach schön so einen kitschigen Tag wie Valentinstag mit den Liebsten zu verbringen, der Familie, die man sich selbst ausgesucht hat. Der zweite Geburtstag, der im Februar anstand, war dann familiärer Natur, denn mein Dad wurde ein Jahr älter, was dann doch in etwas größerer Runde mit leckerem Kuchen und Pizzabrötchen gefeiert wurde. Ich wollte meinen Dad eigentlich mit einem Bananen-Blechkuchen überraschen, der dann aber komplett schiefging. Man sollte halt nie das Risiko eingehen und unbekannte Rezepte ausprobieren, wenn man nicht weiß, ob sie gelingen. Also musste ich dann den Abend davor noch improvisieren und habe flott einen Rotweinkuchen mit meiner Mum gezaubert - ein Hoch auf die simplen, aber umso leckeren Klassiker. Nach 6 Monaten stand im Februar zudem endlich wieder ein Büchereiflohmarkt an. Ein Geheimtipp ist die Veranstaltung leider schon lange nicht mehr, sodass es in dem kleinen Raum ziemlich voll war und das Ganze doch zunehmend in Stress ausartet. Mit Blick auf die Ausbeutung hat sich das Drücken und Drängen aber gelohnt, denn ich habe die ersten zwei Bänder der Caraval-Reihe ergattert, "Der Tag an dem Cooper starb" und Band 1 von "Endgame", die beide schon länger auf meiner Wunschliste stand sowie mir bis dato unbekannte Horrorbücher, die aber sehr spannend klingen und ein paar Thriller für meine Mum. Im Anschluss wurde der Stress dann bei einem entspannten Frühstück mit meinen Kommilitonen wieder abgeschüttelt.
Monatsrückblick: Gesehen im Februar:
Filme:
Mein Film-Highlight des vergangenen Monats stellt "BlackKklansman" dar. Spike Lee's filmische Inszenierung rund um einen afro-amerikanischen und jüdischen Polizisten, die den Ku-Klux-Klan infiltrieren zählt zu den besten Filmen der letzten Jahre. Nicht nur, dass der Film mit einer Menge Action und Humor aufwartet, er zieht auch erschreckende Parallelen zu aktuellen Ereignissen und hinterlässt vor allem durch den Abspann ein flaues Gefühl im Magen. Denn zwischen all den humorvollen Dialogen während des Prozesses der Infliltrierung des Ku-Klux-Klan, verstecken sich Vorurteile über Afro-Amerikaner, die sich leider bis heute halten sowie Anspielungen auf Trumps Amerika. Während viele ernste Momente via Comedy transportiert werden, gibt es immer wieder schonungslos ehrlich, teils auch brutale Szenen, die diese Leichtigkeit unterbrechen und einem Rassismus in all seinen unschönen Formen vor Augen führt. Das macht diese Szenen für mich noch unangenehmer, weil sie so einen harten Kontrast bilden. Angefangen bei Beleidigungen und Erniedrigungen, denen Ron Stallworth ausgesetzt ist, über Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern und am Ende Anschläge, bei denen zahlreiche Menschen ihr Leben lassen mussten. Schauspielerisch leisten alle Beteiligten bei "BlackKlansman" einen fantastischen Job. Adam Driver hat mir in der Rolle von Flip Zimmerman gut gefallen, John David Washington stellt eine herrliche Neuentdeckung für mich dar und auch jede einzelne Nebenfigur kann überzeugen. Von mir gibt es eine klare Ansichtsempfehlung, denn "BlackKklansman" zeigt was für ein tolles Gespann Spike Lee und Jordan Peele sind.
Mit "Brighburn" habe ich mir einen etwas anderen Superhelden-Film angesehen, denn die zentrale Hauptfigur ist nicht daran interessiert die Welt zu retten, sondern sie schlägt einen etwas düsteren Pfad ein. Die Parallelen zu Superman treten dabei von Anfang an deutlich zutage: Ein Baby landet unter mysteriösen Umständen auf der Erde. Ein junges Paar, dass sich sehnsüchtig ein Kind wünscht, findet den Jungen, nehmen ihn bei sich auf und ziehen ihn wie einen eigenen Sohn groß. Mit Erreichen der Pubertät entwickelt Brandon plötzlich übernatürliche Fähigkeiten, die er anders als sein Superhelden-Alter-Ego nicht dazu nutzt, um Freunde, Familie und Menschheit zu beschützen. "Brightburn" ist ein gelungener Genre-Film, der mehr als eine Ekel-Szene parat hält, viele humorvolle Dialoge beinhaltet und von der typischen Handlung eines Superhelden-Filmes abweicht. Einzig Kritikerpunkt: Die Wandlung von Brandon vom netten, unschuldigen, aber auch gemobbten Jungen, hin zum eiskalten Massenmörder, ging mir dann doch etwas zu schnell. Der Film verpasst leider die Chance tief in die Psyche der Hauptfigur einzutauchen und uns dazulegen, wieso er die Seiten wechselt. Erklärt wird dies einzig damit, dass er nun Stimmen hört, die ihm ins Ohr flüstern, was dann doch etwas oberflächlich und flott abgehakt wird, denn auch wenn Brandon von seinen Mitschülern gehänselt wird oder anfängt seinen Eltern zu trotzen, sind das keine glaubhaften Gründe die komplette Menschheit vernichten zu wollen. Es mangelt an Tiefgründigkeit, denn "Brigthburn" hätte eine interessante Charakterstudie eines Antagonisten werden können. Trotzdem hatte ich Spaß an James Gunn's Werk, weil die Zeit flott vergeht und er einen dann doch bei der Stange hält. Schauspielerisch möchte ich vor allem Elizabeth Banks hervorheben, die die Liebe einer Mutter glaubhaft porträtiert, sowie Jackson A. Dunn der einen super Job macht, um den angsteinflößenden Antagonisten zum Leben zu erwecken.
Der Start von "To All The Boys: P.S. I Still Love You" wurde natürlich von Netflix bewusst im Februar gewählt, denn der Film ging nur wenige Tage vor Valentinstag, dem Tag der Liebenden, online. Ich habe es mir mit einer heißen Schokolade im Bett bequem gemacht und mir die Fortsetzung angeschaut, die in meinen Augen nicht ganz an den ersten Teil heranreichen kann. Für mich hatte dieser dann doch etwas mehr Charme und war weniger langatmig. Mit der Fortsetzung erhält Peter Kavinsky Konkurrenz, denn mit John Ambrose erscheint ein weiterer Empfänger eines von Lara Jeans Briefen auf der Bildfläche. Der Fortsetzung gelingt es aufzuzeigen, dass Beziehungen in der Realität den eigenen Erwartungen oft nicht standhalten können. Denn wie jedes andere junge Mädchen, das zum einen ersten Mal verliebt ist, hat Lara Jean die typischen Hollywood-Klischees im Kopf: Perfekte Dates, ein Junge der einem ständig ausschweifende Liebeserklärungen macht und auch sonst gleicht alles einem Disney-Märchen-Traum. Schon ihr erstes gemeinsames Date in einem schicken Restaurant, lässt diese Blase platzen, wenn Peter sich eben nicht so verhält, wie Lara Jeans es sich erträumt. Um es in den Worten von Max Weber zu sagen: Ihre Liebe wird regelrecht entzaubert und muss sich dem echten Leben stellen, das eben nicht perfekt ist. Ich finde das für die Zielgruppe, die der Film in den Blick nimmt, eine wichtige Botschaft, die hier vor allem in Bezug auf die Cinematography perfekt umgesetzt wird. Durch die enttäuschten Erwartungen sorgt das Auftauchen von John Ambrose natürlich für Konflikte und da wären wir auch schon bei dem Punkt, der mir nicht gefallen hat. Für mich wirkte das alles zu erzwungen, denn wie in Rom-Coms immer der Fall, muss irgendwas passieren, dass das Hauptpaar auseinanderbringt. Den Grund fand ich hier nur schwer nachvollziehbar und Lara Jean kommt als Charakter an dieser Stelle nicht gut weg. Ich mochte Jordan Fischer als John Ambrose, finde ihn nett und sympathisch, mir fehlte dann aber doch die Chemie zwischen ihm und Lana Condor. Sie wirkten dann doch etwas langweilig zusammen, da fehlte die Tiefe, das gewisse Etwas. Das Ende ist klischeehaft, aber romantisch, somit passend zum Genre. Alles in allem eine solide Fortsetzung, aber eine die dann doch etwas mehr auf schöne Optik, als auf eine tiefgründige, flott inszenierte Storyline mit Charakterentwicklung setzt.
Eine Fortsetzung, die mich hingegen überzeugen konnte, ist "Happy Deathday 2U", obwohl ich mir im Vorfeld sicher war, dass das nur schiefgehen kann. Meine Befürchtung: Man würde den ersten Teil einfach nur wiederholen. Was ich bekommen habe: Einen unterhaltsamen Film, der sich nicht allzu ernst nimmt und dessen starke, weibliche Hauptfigur mich erneut in ihren Bann gezogen hat. Natürlich folgt der Film dem Prinzip des ersten Teils, womit sich dann doch Elemente wiederfinden, die bekannt vorkommen und den ersten Teil widerspiegeln. Sie werden aber dann doch so humorvoll umgesetzt, dass man darüber hinwegsehen kann. Jessica Rothe ist erneut diejenige, die schauspielerisch dominiert und den Film trägt. Ich weiß nicht, ob das ganze ohne sie genauso gut funktioniert hätte. Vielleicht hätte man sich noch etwas mehr den wissenschaftlichen Fakten widmen können, auf denen die Handlung aufbaut, aber auf der anderen Seite ist Logik sowieso nicht unbedingt der treibende Faktor der Reihe. Wer anfängt die Zeitreisemaschine zu hinterfragen, der hat schon verloren. Wie schon Teil 1 würde ich auch die Fortsetzung nicht als Horrorfilm klassifizieren, eher als Horrorkomödie, weil der Humor diesmal noch etwas mehr Raum einnimmt, die Tode da fast schon in den Hintergrund geraten. Interessant fand ich die Dynamik zwischen Bree und ihrer Mutter, denn die Szenen haben mich dann doch emotional berührt und etwas Tiefe in den Film gebracht. Alles in allem ist die Fortsetzung besser als erwartet, sodass ich dann doch viel Spaß mit "Happy Deathday 2U" hatte, auch wenn die Erklärung für die Vorgänge auf wackeligen Beinen steht, doch am Ende möchte der Film einfaches Popcorn-Kino sein, mehr nicht. Ich denke dem wurde man gerecht, gerade weil aus der eigenen Lächerlichkeit kein Hehl gemacht wird.
Kurzmeinungen:
- Ma - Sie sieht alles: Die Handlung braucht zu lange bis sie in die Gänge kommt, viele Figuren handeln dämlich, das vorhandene Potenzial wird nicht genutzt, lediglich Octavia Spencer macht einen phänomenalen Job. Das reicht aber nicht, damit daraus ein spannender Horrorthriller wird.
- Jugend ohne Gott: Anstrengende Kost, die zwar einige spannende Fragen aufwirft, aber das Potenzial nie ganz ausschöpft, vor allem was die Ergründung der zentralen Beziehung anbelangt. Trotzdem für einen deutschen Film mal was anderes, da aus dem Schema F ausgebrochen wird.
- The Sun is also a Star: Wer an Liebe auf den ersten Blick glaubt, der hat an dieser Jugendbuchverfilmung seine Freude. Alle anderen wohl eher nicht. Schade, dass die Thematik rund um die Abschiebung der Familie zugunsten einer typischen Liebesgeschichte untergeht.
- Occulus: Solider Horrorfilm, bei dem ich den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart als störend empfunden habe. Mir hätte der Handlungsstrang rund um die Ereignisse in der Vergangenheit vollkommen ausgereicht, so wurde man häufig aus der Handlung gerissen, da den Produzenten keine fließenden Übergänge gelungen sind. Das Ende ist zu vorhersagbar.
- Don't Hang Up: Kurzweiliger klischeebehafteter Psycho-Thriller, der der Reihe nicht unbedingt etwas Neues hinzufügt oder das Genre revolutioniert, aber trotzdem mit einer großartigen Performance von Gregg Sulkin aufwartet, die schauspielerisch Spaß macht. Das Ende ist leider etwas zu vorhersehbar, bis dahin unterhält der Film aber gut.
|
Urheberrecht: Universal Pictures Gemany GmbH |
Serien:
Von "Killing Eve" habe ich im Februar Stafel 1 und ein paar Episoden der zweiten Staffel gesehen, weshalb ich kurz auf beide Staffeln eingehen möchte (eine ausführliche Rezension folgt noch). Beide Staffeln haben mir gut gefallen, denn "Killing Eve" ist eine Thriller/Action-Serie, deren Fokus auf den Charakteren, ihre Entwicklung und vor allem die Beziehung der beiden Hauptfiguren liegt. Die Story ist stark charakterfokussiert, was mir gut gefällt, denn sowohl Eve als auch Villanelle sind komplex, ihre Beziehung interessant und mitreißend, aber auch toxisch. Man ertappt sich als Zuschauer oft dabei, dass man ihnen die Daumen drückt und mit Villanelle mitfiebert, obwohl sie die Antagonistin der Serie ist. Eine unberechenbare Killerin, bei der man nie weiß, was sie als nächstes tut oder ob sie nun die Wahrheit sagt. Trotzdem wird das Ganze von Jodie Comer exzellent gespielt. Ihre Mimik ist genial, die vielen Sprachen und Dialekte sie umsetzt beeindruckend und es ihr zu verdanken, dass man für Villanelle Empathie aufbringt. Interessant ist aber auch der Wandel den Eve durchläuft, von der gelangweilten Agentinnen, die Weg vom Schreibtisch möchte und fasziniert von Serienkillerinnen ist, hin zu jemandem der sich im Katz-und-Maus-Spiel mit Villanelle verliert und immer mehr Eigenschaften von ihr übernimmt. "Killing Eve" ist ein psychologisches Meisterwerk, das genügend Action und Humor hat, um einen bei der Stange zu halten, dabei aber auch nie zu düster zu werden. Die Kunst, dass man Humor an Stellen einbaut, die eigentlich gar nicht zum Lachen sind, beherrscht definitiv nicht jeder Produzent. Pheobe Waller-Bridge hat allerdings schon mehrfach bewiesen, dass sie dafür ein Talent hat.
"The 100" ist eine Serie die durchgehend abliefert, ich könnte auf die Schnelle keine Staffel nennen, die mir nicht gefallen hat. Die 6. Staffel ist aber zu meinem persönlichen Favoriten geworden, was der phänomenalen schauspielerischen Leistung von Eliza geschuldet ist, die in einer Doppelrolle brilliert und dabei ganz neue Seiten zeigt, sowie der optischen Gestaltung der neuen Welt, mit der die Serie ihrem Genre alle Ehre macht. Gerade weil The CW das kleinste amerikanische Network ist, somit nur wenig Geld für Serien zur Verfügung ist, war ich positiv überrascht über die Darstellung des neuen Planeten, die vielen bunten Farben und die beeindruckende Cinematography. Das beweist: Auch mit wenig Budget lässt sich eine optisch überzeugende Serie kreieren. Dazu liegt der Fokus stark auf den inneren Kämpfen der Figuren sowie deren Beziehung untereinander, die die Handlung vorangetrieben haben. Mir hat das gut gefallen, auch weil eine Storyline die charakterbezogen ist, nicht weniger Action beinhaltet. Kämpfe gibt es nämlich auch in der 6. Staffel mehr als genug, Frieden ist bei "The 100" leider genauso wie in unserer Welt eine Utopie. Die Themen, mit denen sich die Serie auseinandersetzt, sind weiterhin komplex und untypisch für eine Jugendserie, der Ton gewohnt düster, doch dank Murphy gibt es zwischenrein immer mal was zu Lachen. Das ergründen der neuen Welt hat mir gefallen, auch wenn nicht jede Wendung schockierend kam, aber man hat das mit einem eigenen Kniff versehen und uns als Zuschauer doch etwas bangen lassen. Mit dem Schicksal von Figuren wird nicht gerade zimperlich umgegangen, in jeder Staffel lassen Charaktere ihr Leben, so auch in der 6. Staffel und die hat vor allem zwei, vielleicht auch drei (?) emotionale Abschiede zu verzeichnen, die einen dann doch mitnehmen. Das Finale mündet wie gewohnt in einen Cliffhanger, der so fies ist, dass ich die finale Staffel kaum erwarten kann. Da dürfte dann, dass Motto "alles ist möglich" lauten, denn finale Staffeln eröffnen Produzenten immer Möglichkeiten endlich Handlungsstränge anzupacken, die bisher aus diversen Gründen aufgeschoben wurden. Ich bin gespannt, ob Bellarke endlich canon werden, nach den Szenen in der 6. Staffel wäre es komisch, wenn nicht.
Ebenfalls gut gefallen hat mir die 1.Staffel von "Legacies", wobei es sich um das Spin-Off aus dem "Vampire Diaries"-Universum handelt, dass die Geschichte von Hope weiterführt. Aus diesem Grund solltet ihr die Serie jedoch nur anschauen, wenn ihr beide Serienableger beendet habt, da sich Spoiler zum Schicksal der Hauptfiguren nicht vermeiden lassen. Man kann nun darüber streiten, ob es das Spin-Off unbedingt gebraucht hätte, aber ich bin froh, dass man sich letztendlich zu einer Bestellung durchgerungen hat. "Legacies" ist frischer, jünger, moderner als die Mutterserien und setzt viele Kritikpunkte der vergangenen Jahre um. Vorbei sind die Zeiten, als Bad Boys wie Damon oder Klaus noch unser Herz eroberten und ihnen alles vergeben wurde. Die Beziehungen sind gesünder und altersgerecht, aber nicht weniger dramatisch. Auch in Bezug auf Diversität kommt das Spin-Off besser weg. Nicht nur lassen sich unterschiedliche sexuelle Orientierungen vorfinden, sondern es sind auch verschiedene Nationalitäten vertreten und Charaktere unterschiedlichen Alters. Die Erwachsenen sind ein genauso wichtiger Bestandteil der Serie, wie die Jugendlichen - verfügen über eigene Handlungsstränge, wodurch auch älteren Zuschauer Identifikationsmaterial geboten wird. Darüber hinaus bin ich erleichtert, dass wir in "Legacies" keine Damsel in Distres haben, ein Label, dass auf keine der weiblichen Hauptfiguren zutrifft. Hope, Lizzie und Josie sind stark, unabhängig und retten mehr als einmal gemeinsam den Tag. Generell macht "Legacies" einen besseren Job, was die charakterliche Ausgestaltung anbelangt, denn dank Lizzi spielt auch Mental Health eine wichtige Rolle in der Serie. Es gelingt Julie Plec aufzuzeigen, was die aktuelle Generation an Teenagern bewegt und dieses Konfliktpotenzial aufgrund der Tatsache, dass es sich bei allen Charakteren um übernatürliche Wesen handelt, noch zu steigern. Anders als in den vorangegangenen Serien etabliert "Legacies" das Design des Falls der Woche, der wie bei "Supernatural" mit einem roten Faden verbunden wird. Das Schöne daran: Wir bekommen mehr übernatürliche Wesen zu sehen, nicht nur Vampire, Hexen und Werwölfe. So begegnen uns in der ersten Staffel Mumien, Drachen, Gargoyles oder Nekromanten zu Gesicht. Ein Minuspunkt gibt es nur bei den Effekten, denn die könnten in der Tat etwas besser sein. Da wird das knappe Budget doch stellenweise mehr als deutlich.
Bleiben wir im Mysterygenre, denn im Februar habe ich zudem "American Horror Story: Apocalypse" beendet, wobei hier nur noch wenige Folgen ausstanden. Die Staffel hatte aufgrund der Verbindung zu Murder House und Coven gute Chancen mein persönlicher Favorit zu werden, hätte man die Handlung nicht mit dem Ende verbockt. Von der ersten Hälfte bin ich nämlich doch sehr angetan, finde auch Michael als Figur und Antichristen interessant und vor allem brillant gespielt von Cody Fern und habe mich über all die Nostalgie gefreut. Die Ankunft der Hexen sowie die Rückkehr zum Murder House nehmen einen Platz ganz oben in der Liste meiner liebsten Momente von "AHS" ein. Während die erste Hälfte spannend inszeniert ist, so manche Figur endlich ihr glückliches, wohlverdientes Happy End erhält, läuft die Staffel dann auf einen semi-spannenden Showdown hinaus. Vor allem die 8. Folge trägt wenig zur Handlung bei und ist in meinen Augen eine der langweiligsten Folgen der gesamten Serie. Nach einem starken Auftakt wird mit jeder Folge mehr und mehr Potenzial verschenkt. Ich finde es schade, dass man sich recht flott ausschließlich auf die Rückblenden beschränkt und erzählt, wie es zur Apokalypse gekommen ist, anstatt wirklich etwas davon zu zeigen. Ich hatte erwartet, dass Michaels Hintergrundgeschichte in 1-2 Folgen abgehandelt wird und uns danach vor Augen geführt wird, was genau die Apokalypse bedeutet und wen Michael für seine neue Welt auserwählt, vor allem aber: Wie sieht diese neue Welt unter seiner Leitung aus. Ich hatte einen epischen Kampf zwischen Mallory und Michael erwartet, dessen Ableben mir dann doch zu einfach gelöst wurde, vor allem mit Blick auf die Staffel, die damit eigentlich hinfällig wurde.
Leichte Wohlfühl-Unterhaltung gab es bei mir hingegen seit Anfang des Jahres mit "Blood & Treasure", eine Abenteuerserie, die sich in der ersten Staffel mit Kleopatra auseinandersetzt. Das Ganze wird im Stil von "Indiana Jones" inszeniert und ist leichte Kost. Es wird schnell deutlich, dass sich die Serie nicht allzu ernst nimmt, vor allem auf Humor und viel Action setzt, es dem Zuschauer aber nie allzu schwer macht den Handlungen zu Folgen. Im Mittelpunkt steht dabei ein Ex-Cop/ Antiquitäten Händler sowie eine Diebin, die sich gemeinsam auf die Suche nach der ägyptischen Pharaonin machen, um einen Terroranschlag zu verhindern. Mir hat die Serie gerade deshalb gefallen, weil die Folgen jeweils mit einem Blick in die Vergangenheit eingeleitet werden, der Aufschluss über den möglichen Verbleib der Mumie geben könnte. Natürlich haben die Ereignisse in der Serie nicht viel mit der Realität zu tun, aber den Anspruch verfolgt die Abenteuerserie genauso wenig wie andere Genre-Vertreter. Es ist eine kurzweilige Sommerserie, die Spaß macht. Das liegt zum einen an den beiden Hauptfiguren, die gut miteinander harmonieren, aber auch als einzelne Individuen als Sympathieträger fungieren. Zum anderen lässt sich eine Steigerung beobachten, denn gegen Ende gab es dann doch so manche Enthüllung, die ich nicht habe, kommen sehen. Der Handlungsstrang selbst ist vielleicht logisch nicht immer 1A, hätte hier und da schneller gelöst werden können, aber alles in allem passen die 13 Episoden. Das Schöne: Das Ende ist abgeschlossen, in der nächsten Staffel geht es dann mit einem neuen Fall weiter. Hat man mittlerweile viel zu selten, aber gerade bei einer Sommerserie, die in den USA keine allzu hohe Überlebensrate haben, finde ich die Entscheidung klug gewählt.
Monatsrückblick: Gebloggt im Februar:
Was habt ihr im Februar erlebt?
Was habt ihr gesehen oder gelesen?
Ohja, BlacKKKlansman war ein toller Film, besonders das Ende mit dem Schnitt auf die aktuellen Szenen war mega-erschreckend und eindrucksvoll. Bei Happy Deathdaqy 2 U bin ich auch ganz bei dir, beide Teile waren einfach gute und nette Unterhaltung. To all the Boys... würde ich mir wahrscheinlich nur wegen Lana Condor anschauen :D Aber ich glaube, sie ist da nicht ganz so unterwegs wie in Deadly Class? ;)
AntwortenLöschenVon deinen Serien habe ich nichts gesehen. Von AHS habe ich bis jetzt drei Staffeln gesehen - leider hat mir davon nur eine (die allererste) gut gefallen, mit den anderen konnte ich nichts anfangen (in einer Staffel ging es um Hexen, das andere war die 1984 Staffel)
Dankeschön für dein liebes Kommentar.
LöschenHaha nee da ist Lana Condor dann doch etwas braver unterwegs xD. Absoluter Kontrast zu ihrer Rolle in "Deadly Class".
Die Hexen kommen auch in Staffel 8 wieder vor ;). Ich muss ja gestehen S1 ista uch einer meiner Favoriten, aber ich mochte auch S3, S5 und S7. Bei AHS ist das halt so ein Glücksspiel, da sind mal Staffel dabei, die überzeugen einen mehr, andere nicht so. Finde die Serie aber trotzdem genial, weil die halt immer was Neues bringen und Sachen ausprobieren.
Ein toller Rückblick! Auch wenn es ein busy Monat bei dir war, gab es ja doch ein paar gesellige und schöne Momente. Ich hab im Februar mit der 3. Staffel von A Handmaids tale angefangen. Muss aber sagen, dass mir bisher die ersten beiden Staffeln besser gefallen haben. Klar, es geht jetzt viel um die Rebellion was sehr wichtig ist in der Storyline. Aber finde es so schade, dass mein Liebling Nick nur noch eine kleine Rolle spielt und auch die Liebesbeziehung zwischen ihm und June plötzlich auserzählt ist. Klar, es muss nicht immer eine Liebsgeschichte im Vordergrund stehen, gerade bei so einer Thematik, aber fand die Chemie zwischen den beiden einfach soo gut und hätte sie gern noch weiter zusammen agieren sehen. Vor allem da Nick ja ein sehr komplexer Charakter war.
AntwortenLöschenDankeschön für dein liebes Kommentar.
LöschenIch finde es auch etwas schade, dass wir über Nick auch nicht viel erfahren. Seine Hintergrundgeschichte wurde ja auch nur grob erläutert, aber vielleicht hat er ja auch weitere Auftritte in der vierten Staffel? Mir hatte die Staffel aber trotzdem unfassbar gut gefallen, weil ich die Rebellion so realistisch dargestellt finde. Das baut sich ja tatsächlich eher langsam auf und geht nicht so flott. Da wird schön gezeigt, wie June jede noch so kleine Chance nutzt, die sich ihr bietet, wie ihr aber auch immer wieder Schranken gesetzt werden.
EIn schöner Rückblick! ich finde Killing Eve klingt echt spannend!
AntwortenLöschenUnd ja; ich glaube wir meinen da vielleicht die gleiche Studie :D
Liebe Grüße
Sarah
Dankeschön für das liebe Kompliment Sarah,
Löschendie Serie ist echt klasse. Ich kann sie dir wirklich nur empfehlen. Plane auch dazu eine Rezension zu schreiben, denn ich glaube so bekannt ist die hierzulande gar nicht, obwohl man sie ganz einfach via Starzplay oder Staffelpass oder DVD schauen kann.
Dankeschön für dein liebes Kommentar,
AntwortenLöschenoh schade, dass du deinen Urlaub gar nicht wirklich für Freizeit nutzen konntest :/. Dann hoffe ich mal, dass es bei dir bald etwas ruhiger wird bzw. es nicht so lange bis zum nächsten Urlaub dauert.