Anmerkung: Bei Seelengeister handelt es sich um ein Rezensionsexemplar (Werbung) |
3 Bücher, 3 Rezensionen: Scythe - Hüter des Todes (Band 1):
Wie viele andere Dystopien spielt auch Neal Shustermans "Scythe - Die Hüter des Todes" in einer perfekten Welt. Es gibt keine Armut, Krankheiten oder Kriege mehr, selbst den Tod hat die Menschheit besiegt. Aber auch in dieser Welt müssen Menschen sterben, um einer Überbevölkerung entgegenzuwirken und die Ressourcen der Erde zu schonen. Sie werden durch die Scythe, den Meistern des Todes, nachgelesen. Scythe gelten als moralisch überlegen und stehen über dem Gesetz, mittlerweile wuchern aber auch im Scythetum Korruption, Gier und Mordlust. Shusterman entwirft eine erschreckende dystopische Welt, die sich auf fast schon poetische Weise mit dem Tod und unseren größten moralischen Dilemmata beschäftigt. Entstanden ist ein Page-Turner, bei dem mit an vielen Stellen der Atem stockte. Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Sichtweisen, ungewöhnlich dabei, der Perspektivwechsel erfolgt sogar innerhalb eines Kapitels, sodass wir einmal aus der Sicht von Citra lesen, ein andermal dann plötzlich Rowan an der Reihe ist und ab und an dürfen auch die diversen Nebenfiguren als Erzähler fungieren. Für mich hat das gut funktioniert, weil ich jeweils sofort wusste, wessen Sichtweise gerade dargelegt und dies seitens des Autors sprachlich klar herausgearbeitet wird. Neal Shusterman verfügt über einen einzigartigen Schreibstil, der für den einen oder anderen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber wie er mit Worten spielt und dabei immer wieder gesellschaftspolitische und philosophische Fragen aufwirft, hat mich mit Freude erfüllt.