Zum ersten Mal begegnet ist mir der "Lieblingsgenre-TAG" bei Rike Random, die unglaublich viele Buchempfehlungen mitliefert, aber schon da dachte ich mir: Den musst du dir klauen. Nun wurde ich auch offiziell getaggt und zwar von Elena. Ihr Beitrag ist ebenfalls lesenswert, auch da gibt es einige interessante Werke zu bestaunen, von denen mir viele noch unbekannt waren. Beide haben also meine Leseliste wachsen lassen, mal schauen ob mir das mit meinem Beitrag auch gelingt. Der Titel verrät es schon: es geht um das persönliche Lieblingsgenre. Nun habe ich ein Problem: Denn ich lese sowohl Fantasy-Bücher als auch Krimi / Psychothriller gerne. Da ich aber meine Liebe für ersteres erst vor Kurzem wiederentdeckt habe und euch deshalb bisher kaum Bücher empfehlen könnte, denn meine Wunschliste aktuell wesentlich länger als meine bisher gelesenen Titel ist, fällt meine Wahl auf Krimi / Psychothriller. Hier habe ich schon unglaublich viele Werke gelesen, manche sind bei mir hängen geblieben, andere schnell wieder aus meinen Gedanken verschwunden, aber den einen oder anderen Lesetipp habe ich für euch allemal.
Der Lieblingsgenre-TAG
1. Nenne dein Lieblingsgenre:
Mist, jetzt habe ich euch mein Lieblingsgenre schon verraten, aber hier bietet sich eine Erläuterung wieso ich so gerne Krimi / Psychothriller lese an. Ich stehe auf den Nervenkitzel, denn ist ein Werk gelungen, fällt es mir schwer es wieder aus der Hand zu legen. Ich bin dann wie in einem Sog gefangen, bei dem ich unbedingt wissen möchte wer denn nun der Mörder ist, welches Motiv dahinter steckt und wie die Fäden zusammenlaufen. Für mich muss es dabei nicht blutig zu gehen, denn mir sind gut durchdachte und wendungsreiche Genrevertreter lieber, als eine Aneinanderreihung von brutalen Szenen, wo man das Gefühl hat jede neue Sequenz soll die vorherige noch übertrumpfen, die Handlung dabei auf der Strecke bleibt (was natürlich nicht immer der Fall ist, aber es kommt vor). Mit kitschigen Liebesromanen kann ich heute generell nichts mehr anfangen, die erachte ich oft als unrealistisch, überzogen und mir fehlt da auch der Spannungsaufbau. Thriller bieten mir genau das - im besten Fall. Angefangen mit einem mysteriösen Mordfall, einer kurzen Phasen in der wir die Ermittler und deren Privatleben kennenlernen, der komplizierten Ermittlung, die sich schwerer als angenommen erweist und wo die Spannung schon so langsam anzieht, hin zum finalen Showdown der einen fassungslos zurücklässt. Gerne darf es dabei auch mal gruselig zugehen, denn übernatürlichen Elementen bin ich hier auch nicht abgeneigt, die findet man aber im klassischen Thriller nicht wirklich. Grund für mich in den kommenden Jahren auch mal ins Horrorgenre reinzuschnüffeln, immerhin liebe ich Horrorfilme. Für Empfehlungen bin ich somit zu haben, haut gerne eure liebsten Horror-Bücher in den Kommentaren raus.
Auch wenn sie nicht komplett reine Thriller / Krimis sind, so war es die "Gänsehaut"-Reihe von R.L. Stine. Die bedient sich zwar eher Grusel- und Horrorelemente, hat aber schon früh dafür gesorgt, dass ich eher auf düstere Geschichten, anstatt seichte Unterhaltung oder Liebesromane, stehe. Auch hier mochte ich den Nervenkitzel, den Kick den ich beim Lesen bekommen und den Spaß den ich beim Gruseln empfunden habe - natürlich alles noch kindgerecht und oft auch mit einer Prise Humor. Mein erster reiner Krimi kam dann in der Jugend, als ich die Jette-Reihe von Monika Feth entdeckte. Mittlerweile umfasst die Reihe sieben Bände, von denen ich damals die ersten drei gelesen habe. Danach bin ich dann zu erwachsenen Krimis gewechselt und habe die Bücher zwar nicht vergessen, aber auch nicht mehr unbedingt im Fokus gehabt. Vielleicht packt es mich ja auch irgendwann und ich gönne mir noch die nachfolgenden Bände, denn ich hatte Jette und ihre Freundinnen schnell ins Herz geschlossen. Den Auftakt bildet "Der Erdbeerpflücker", in dem Jettes Freundin Caro einen neuen Mann kennengelernt hat. Den haben ihre Freundinnen aber noch nie zu Gesicht bekommen, was bei ihnen ein ungutes Gefühl hinterlässt und sie sollen Recht behalten: Schon zwei Mädchen hat er getötet, Caro wird sein drittes Opfer. Jette begibt sich daraufhin auf die Sache nach ihm, um Rache zu nehmen.
Als Zweites muss ich hier noch "Gone Girl" nennen, auch wenn das Buch die Geschmäcker spaltet. Aber tun Hype-Bücher das nicht immer? Der Plot kommt hier erstmal bekannt vor: Eine Frau verschwindet spurlos, ein verzweifelter Ehemann der auf der Suche nach ihr ist, eine Ehe die erstmal perfekt wirkt, doch dann gerät der liebende Ehemann ins Visier der Ermittler. Die perfekte Vergangenheit? Wohl doch nicht so perfekt. Ein Standard Plot, der von Flynn auf die Spitze getrieben wird und die mit einer Wendung um die Ecke kommt, die man so nicht gesehen hat. Am Ende ist "Gone Girl" ein kluger Thriller, der die Abgründe einer Ehe zeigt und dabei vor allem von seinen realistischen, dadurch oft unsympathisch wirkenden Hauptcharakteren lebt. Ich fand es erfrischend ein Buch zu lesen, indem die Figur mit Fehlern behaften sind. Sowohl gute, wie auch schlechte Taten vollbracht haben. Sie bewegen sich immer in einem Graubereich, ständig ist meine Sympathie umgeschwenkt, zwischen Amy und Nick. Mal war Nick derjenige mit dem ich mitgefühlt habe, mal Amy. Dazu bedient sich die Autorin unterschiedlicher Stilmittel, wie Tagebucheinträge sowie Persönlichkeitstests basierend auf Amys Beruf. Letzteres habe ich in der Form noch nie in einem Thriller gesehen und das ist positiv. Am Ende gibt es einen spannenden Showdown und ein Buch, welches in Erinnerung bleibt, da man sich unweigerlich fragt: Wie gut kenne ich eine Person wirklich? Die erschreckende Antwort: Nie, denn man weiß nie was der andere gerade denkt.
- One of us is Lying: Der Young-Adult-Krimi ist wohl eines der gehyptesten Bücher 2018 und meine Freude darauf groß. Gelesen habe ich das Werk in der Originalsprache und war ab der ersten Seite gebannt, obwohl ich den Twist recht schnell erraten habe. Hat mich aber nicht gestört, denn ich mag die Figuren, den aktuellen Zeitbezug und die finale Auflösung. Eine etwas ausführlichere Meinung gibt es in meiner Rezension zu One of us is Lying.
- Illuminati: Dan Brown dürfte jedem ein Begriff sein, denn die Robert-Langdon Reihe sorgt aufgrund ihrer Thematik immer wieder für Aufsehen und auch die Verfilmung mit Tom Hanks ist an den Kinokassen ein voller Erfolg. Für mich ungeschlagen die Nummer Eins ist weiterhin der Auftakt der Reihe. Brown gelingt, nachdem man sich durch den Anfang gequält hat der mir zu viele naturwissenschaftliche Fakten enthielt, ein unglaublich rasanter Page-Turner, den ich unmöglich aus der Hand legen konnte. Ein Katz-und-Maus-Spiel auf hohem Niveau, bei dem alles Schlag auf Schlag geht, ein Opfer das nächste jagt und brisante geschichtliche Fakten mit eingestreut werden. Die sollte man jedoch nicht allzu ernst nehmen, denn Brown ist ein Meister wenn es darum geht "Fiktion und Realität" miteinander zu vermischen. So oder so sorgte seine These für einen Aufschrei, die der Buchreihe nicht geschadet hat.
- Schneewittchen muss Sterben: Auch hier die Frage, wird das Buch gehyped? Ich hoffe es doch, denn Nele Neuheus ist eine Autorin an der man in der Krimi-Landschaft nur schwer vorbei kommt. Zu recht. Angelehnt an das Märchen verschwindet im kleinen Örtchen Altenhain ein Mädchen und erinnert an einen Fall aus der Vergangenheit. Der damals verurteilte Täter ist kurz zuvor aus der Haft entlassen worden, hat er erneut zugeschlagen? Oder steckt jemand anders hinter dem Verbrechen? Das Dorf hat seinen Täter schon längst gefunden und beginnt eine Hexjagd. Besonders gut gefallen hat mir die eingeschworene Dorgemeinschaft, die schnell glaubt zu wissen wer der Täter ist, doch alle haben eigene Motive die sie antreiben und viele scheinen etwas zu verbergen. Dazu kommen zwei sympathische Ermittler, deren Privatleben ich interessant fand sowie ein spannender Plot, der in einem unerwarteten Finale endet. Das Ganze wurde sogar verfilmt, haltet euch davon lieber fern, denn da wurde sogar der Täter geändert.
Bei den Frauen bin ich zwar froh darüber, dass es heute so viele toughe Ermittlerinnen gibt, aber hier wird vor allem viel Wert auf die Optik gelegt, die einigen Autoren*innen immer noch besonders wichtig erscheint. Natürlich muss die Ermittlerin perfekt sein: Schlank, wunderschön, begehrenswert. Für den Plot tut das nichts zur Sache und stört mich ehrlich gesagt, denn es vermittelt eine falsche Botschaft: Nur wer den gängigen Schönheitsidealen entspricht, kann etwas im Leben erreichen. Wenn schon etwas ständig erneut betont werden muss, dann doch bitte die Fähigkeiten der Figur. Auch sie kommen oft mit einer dramatischen Vergangenheit daher (oft Vergewaltigung), aber hier spielen private Liebesgeschichten eine wesentlich wichtigere Rolle, denn natürlich gelingt es der Figur perfekt ihr Privatleben und ihre Karriere unter einen Hut zu bringen.
In Bezug auf den Täter lassen sich im Krimigenre oft Charaktere finden, deren Taten mit einer schweren Kindheit begründet werden. Das trifft zwar in der Realität auf manche Täter zu, aber ist leider für Krimis nicht gerade innovativ.
Ebenfalls fehlt generell Diversität in Bezug auf sexuelle Orientierungen. Gerade in Krimis wäre es leicht dieses Element zu integrieren. Warum nicht mal einen homosexuellen Ermittler*innen oder eine bisexuelle Figur? Selbst Asexualität könnte hier aufgegriffen und thematisiert werden. Das ist übrigens auch bei Handicaps der Fall. Bisher kenne ich nur Sebastian Fitzek, bei dem mir eine blinde Figur begegnet ist. Abseits davon Fehlanzeige, dabei können gerade Bücher in der Hinsicht sensibilisieren.
Würde ich über das Fantasy-Genre schreiben, könnte ich euch sofort eine Antwort geben. Bei Krimis ist es so, dass ich da nicht das Verlangen habe in ein Setting einzutauchen. Ich meine, wer will das schon? Bei den Charakteren wären es ganz klar Jane und Maura, denn mit denen hätte ich wohl viel zu bequatschen und es tut gut sich mit Frauen zu unterhalten, die kein Konkurrenzdenken haben und anderen helfen, ohne dabei ihre eigene Karriere bedroht zu sehen. Vom Setting her würde es mich dann vielleicht an Orte ziehen, die am Meer liegen oder London. London ist immer eine Reise wert.
Frage Fünf macht es deutlich: Diversität. Denn gerade im Krimi-Gerne ist die doch ganz leicht einzubauen. Was einem davon abhält ist die eigene Angst, dass solche Figuren beim Publikum nicht ankommen, aber das wünscht sich genau das. Facettenreiche Charaktere, mit unterschiedlichen Kulturen, Meinungen und sexuellen Orientierungen. Figuren, die nicht den von der Gesellschaft präferierten Lebenslauf vorweisen, sondern aus der Reihe fallen. Die besonders, anders sind.
9. Empfehle drei Bücher deines Genres:
- Der Seelenberecher (Sebastian Fitzek): Das grandiose Debüt von Fitzek wird viel zu oft unter den Tisch gekehrt, dabei zählt es für mich mit zu seinen besten Werken. Der Autor greift das Thema Hypnose auf und stellt die erschreckende Frage, ob es möglich ist jemanden zu hypnotisieren ohne das der Betroffene es merkt und verbindet das ganze mit einem abgeschlossenen Spielort an dem überall Gefahren lauern. Die Auflösung hat mir gut gefallen, das Buch selbst besticht durch spannende Wendungen.
- Das Mädchen auf der anderen Seite (Achim Freudenberg): Habe ich von Jana zu Weihnachten bekommen und leider immer noch nicht gelesen. Meine Mama dafür schon und die war ziemlich begeistert von diesem Thriller. Die Aussage wie genial das Buch doch sei und das ich es so schnell wie möglich lesen muss, habe ich mehr als einmal gehört. Mal schauen, ob ich auch so begeistert von diesem Buch sein werde.
- Aktuell liest meine Mum hingegen "Those Girls" von Chevy Stevens und das übrigens in Rekordzeit, was schon ein Indiz dafür ist, wie begeistert sie von diesem Werk ist. Denn sie kann es gar nicht mehr aus der Hand legen und ist voll in der Storyline drinnen. Ich habe mit den Thriller erst angefangen, sodass es für mich noch zu früh ist um ein Fazit zu ziehen.
Ein toller Post! Ich lese auch total gerne Krimis/Thriller. Aber da ich sehr zart beseitet bin und mich vor allem beim Lesen extreme schnell Grusel und Angst bekomme :D muss ich da etwas aufpassen. Ich mag Fitzek auch total gerne eigentlich. Aber bei dem Nachtwandler habe ich mich z.B. so gegruselt dass ich das Buch nicht zu Ende lesen konnte, obwohl es ja sehr spannend und gut geschrieben war. Ansonsten lese ich auch gerne historische Fiktion und auch mal Frauenromane. Ich mag die Buecher von Lucinda Riley total gerne: Die Mitteranchtsrose, das Maedchen von den Klippen und die 7 Schwestern Reihe gehoeren da zu meinen Lieblingsbuechern. Zu letzterem kommt morgen auch ein Post auf dem Blog :)
AntwortenLöschenDankeschön, das freut mich zu hören <3. Ah den Nachtwandler habe ich ja noch ungelesen im Regal stehen, jetzt bin ich echt gespannt, ob ich mich da auch so grusele. Muss gestehen das ich Lucinda Riley bis dato gar nicht kannte, der Name ist mir als erstes auf deinem Blog begegnet.
LöschenErst einmal: Danke fürs weiter "taggen". Ich werde mir da voraussichtlich in den Weihnachtsferien zu Gedanken machen, dann habe ich auch direkt einen Beitrag fürs neue Jahr. Obwohl es bei mir schwierig wird sich auf ein Genre festzulegen, da ich mittlerweile querbeet lese und mich nicht mehr so stark auf eins festlege, weil man sich sonst schnell leid liest. Thriller ist eins der Genre, die ich erst vor kurzem für mich entdeckt habe. Auf mich warten immer noch der zweite und dritte Band der Milleniumtrillogie, wo mich der erste begeistern konnte. Mich hat auch die Jette-Reihe von Monika Feth an das Genre heran geführt, besonders den zweiten Band, der Mädchenmaler, mochte ich. Die letzen beiden Bände habe ich nicht mehr gelesen. Deine tollen Empfehlungen habe ich auf meine Wunschliste gepackt. Für einen spannenden Thriller beginnt ja jetzt die passende Jahreszeit.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Nadine
Dankeschön für dein liebes Kommentar und mach dir keinen Stress. Der Beitrag ist ja doch recht arbeits intensiv ;). Vielleicht kannst du ja auch eine Kombination finden. Eine andere Bloggerin hatte auch "Coming-of-age" als Genre definiert. Freut mich, dass wir beide durch die Jette Reihe an des Genre heran geführt wurden. Irgendwann lese ich da glaube ich aus nostalgischen Gründen mal weiter und auch um die Reihe mal komplett abzuschließen und zu erfahren, was dann noch so mit Jette passiert ist.
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