Monatsrückblick: Erlebt im Dezember:
Weihnachtsvorfreude und ungewohnte Feiertage, das fasst den Dezember ganz gut zusammen. In diesem Jahr war alles anders, was nicht unbedingt schlecht sein muss, denn dadurch bin ich etwas kreativ geworden, um mich in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Zum Beispiel habe ich mit meiner Besten Freundin Lebkuchen Waffeln gemacht, dazu Tee/Glühwein getrunken, um etwas Weihnachtsmarkt Feeling nach Hause zu holen, denn Waffeln, aber auch Crepes, gehören für mich bei einem Besuch des Weihnachtsmarktes immer fest dazu. Ich kann die Waffeln mit Lebkuchen Gewürz, aber auch Zimt definitiv empfehlen, denn sie klingen nicht nur lecker, sondern sind es auch. Dazu gebt ihr einfach zu eurem Waffel-Grundrezept noch 2 EL Lebkuchengewürz und etwas Zimt hinzu und schon erstrahlen die Waffeln im weihnachtlichen Glanz :D. Abseits dessen habe ich mit meinen Eltern einen etwas späteren Spaziergang unternommen, wobei spät hier 19 Uhr meint, um die ganze Weihnachtsbeleuchtung auf uns wirken zu lassen, aber auch etwas frische Luft zu schnappen. Natürlich durften auch Weihnachtsfilme nicht fehlen, von denen ich in diesem Jahr einige gesehen habe, u.a. Prinzessinnentausch 2, Weihnachten in Rom, A California Christmas oder Just Another Christmas, um mal ein paar zu nennen. Abseits dessen haben wir im Masterstudiengang noch ein weihnachtliches Zoom Meeting veranstaltet, da wir uns tatsächlich zuletzt im Februar bei der Abschlusspräsentation unseres Master-Forschungsprojekts gesehen haben. Dann folgte der Lockdown und das universitäre Leben spielte sich dann vor allem im eigenen Zimmer ab. Es war wirklich Balsam für die Seele erneut mit meinen Kommilitonen zu reden und sich auf den neusten Stand zu bringen, aber auch Ängste und Sorgen auszutauschen, immerhin sind wir alle kurz davor mit der Masterthesis loszulegen. Und apropos Masterthesis, die hat mich über Weihnachten auch auf Trapp gehalten, da mein Expose nun Gestalt annimmt und fast fertig ist.
Was war sonst noch los? Ich habe noch mit weiteren Freunden gezoomt, bin oft mit meiner besten Freundin spazieren gegangen, anschließend haben wir dann Lebkuchen gefuttert und Tee getrunken, bin fast mit der Digitalisierung der Buchbestände in der Bücherei durch (beim nächsten Mal bin ich dann fertig) und natürlich standen dann auch Heiligabend, die Feiertage und Silvester an. Diese fielen diesmal etwas kleiner aus, den Heiligabend habe ich wie immer mit meinen Eltern verbracht. Wir haben etwas größer gekocht, danach noch meine selbstgemachte Nachspeise verputzt und nach der Bescherung den Abend mit "Charles Dickens, der Mann der Weihnachten erfand" ausklingen lassen. Am 1. Feiertag waren diesmal lediglich meine Eltern und ich bei meinen Großeltern und es war schön etwas mehr Zeit mit ihnen zu verbringen, während wir den 2. Feiertag dann mit dem Bruder meines Dads verbrachten. Erneut in kleiner Runde. Das gleiche übrigens an Silvester, auch hier habe ich zum ersten Mal seit Langem nur mit meinen Eltern gefeiert. Es war wesentlich ruhiger als sonst, aber dafür auch ziemlich entspannt. Es gab selbstgemachte Pizza, danach haben wir Gesellschaftsspiele gespielt (Skippo, Kniffel und Mensch ärgere dich nicht, wobei wir da auf eine riesige Bodenvariante zurückgreifen mussten, weil wir die Spielesammlung nicht mehr gefunden haben) und dann noch etwas bei guter Musik geplaudert. Ungewohnt: Ich lag schon um 2 Uhr im Bett, habe mich dann noch etwas von Magic Mike berieseln lassen und um 3 Uhr dann auch geschlafen. Normalerweise feiere ich bei meinem Besten Freund und bin dementsprechend immer etwas länger wach.
Monatsrückblick: Gesehen im Dezember:
Filme:
Urheberrecht: Constantin Film
Der Fall Collini (Sky)
Ist ein Beispiel dafür, dass es auch einige gute deutsche Filme gibt, die sich nicht vor amerikanischen Genrevertretern verstecken müssen, wobei Verfilmungen von den Werken von Ferdinand von Schirarch mich in der Vergangenheit schon öfter begeistert haben. Man merkt einfach, dass er sich mit der jeweils behandelten Thematik auskennt, immerhin war er selbst jahrelang als Rechtsanwalt tätig. In "Der Fall Collini" schlüpft Elyas M'Barek in eine ungewohnt ernste Rolle, was ihm aber gut steht, denn er spielt den frisch gebackenen Pflichtverteidiger Caspar Leinen, dessen erster Fall sofort persönlich wird: Er vertritt den 70-jährigen Italiener Maurizio Collini, der sich am Mord des Geschäftsmannes Hans Meyer für schuldig bekennt. Meyer war dabei für Caspar ein Mentor, der früh sein Potenzial erkannte und förderte. Klingt erstmal nach einer bekannten Prämisse, die man so schon mehrfach gesehen hat: Junger Anwalt, der gleich einen persönlichen Fall übernehmen muss und dessen innerer Konflikt dann im Mittelpunkt steht, doch während des Prozesses, nimmt der Film dann eine schockierende Wendung und behandelt einen der größten deutschen Justizskandale. Ich hatte im Vorfeld keine Ahnung, um was es in "Der Fall Collini" geht und wusste somit nicht was mich erwarten würde. Der Film nimmt sich auch erstmal Zeit, um die Figuren vorzustellen und lässt einen lange Zeit im Unklaren, wieso Maurizio Collini schweigt, übrigens phänomenal gespielt von Franco Nero, und welches Motiv er für den Mord an Hans Meyer haben könnte, wenn dann die Wendung kommt, ist man als Zuschauer*in genauso überrascht wie Caspar Leinen. Die zweite Hälfte des Filmes geht nahe und lässt einen erschüttert, fassungslos und traurig zurück und ist für mich deshalb wesentlich stärker als der Anfang des Filmes, wo es nicht ganz gelingt intensiv in die Beziehungen der einzelnen Figuren einzutauchen, diese nachvollziehbar und spannend zu inszenieren. Ein Schlag in die Magengrube ist dann jedoch noch einmal das Ende. Alles in allem wirklich harter Tobak, aber ein überaus gelungener Justiz-Film, der vor allem mit den Sequenzen im Gerichtssaal punkten kann und sich eines Gesetzes annimmt, das wir alle kennen sollten, von dem ich bislang aber keine Ahnung hatte, dessen Folgen aber für viele katastrophal waren.
Dem Horizont so nah (Amazon Prime)
Mit "Dem Horizont so nah" folgte gleich der zweite deutsche Film, diesmal die Verfilmung des gleichnamigen Jugendbuches von Jennifer Koch, welches auf wahren Begebenheiten basiert und ihre Lebensgeschichte erzählt. Der Film handelt von Jessica und Danny, die an ihrem Geburtstag in einem Club aufeinandertreffen und sich sofort ineinander verlieben. Doch was Jessica nicht ahnt: der selbstbewusste und charmante Danny hütet ein Geheimnis, das alles ändern könnte, denn er ist HIV-positiv. Die Hauptrollen übernehmen Lunda Wedler und Jannik Schürmann, die sowohl individuell als auch gemeinsam einen fantastischen Job machen. Was die Handlung anbelangt hat mich die Jugendverfilmung, trotz so mancem Klischee, ebenfalls überzeugen können. Die Produktion behandelt mit HIV/Aids, eine Krankheit, die heute zwar behandelbar ist, über die im öffentlichen Diskurs jedoch weiterhin geschwiegen wird, was dazu führt, dass viele Menschen kaum etwas über die Krankheit wissen und sich Unwahrheiten schnell verbreiten. Somit finde ich es gut, dass er Film hier Aufklärungsarbeit leistet und aufgrund des Themas zum Nachdenken anregt. Gelungen empfand ich die Umsetzung der Beziehung, auch wenn ich dieses "Verlieben auf den ersten Blick" nicht realistisch empfinde, hat es hier doch gut funktioniert, da vor allem die Auf und Abs der Beziehung zwischen Danny und Jessica, sowie deren innere Konflikte spannend und glaubhaft inszeniert wurden und nachvollziehbar sind, sodass sich hier dann auch der eine oder andere emotionale und berührende Moment einschleicht, auch aufgrund der schlimmen Vergangenheit von Danny und seiner besten Freundin. Dies wird optisch solide eingefangen und erinnert an amerikanische Teenie-Filme. Meine Probleme hatte ich hingegen etwas mit dem Ende, dass dann doch etwas plötzlich kommt und zu schnell abgehakt wird, da wurde ein sehr emotionaler Moment ungenutzt vergeudet, während man uns viel zu lange mit den Fake-USA Szenen berieselt, bei denen auf den ersten Blick deutlich wird, dass dort nicht gedreht wurde. Das sind aber nur zwei kleine Kritikpunkte. Mir hat der Film als Nicht-Buchleserin gut gefallen, denn er ist schauspielerisch überzeugend und schafft es einen hier und da die Tränen in die Augen zu treiben, auch wenn man sich so manches Klischee hätte sparen können.
Just Another Christmas (Netflix)
Ist ein brasilianischer Weihnachtsfilm, den man sich auf jeden Fall anschauen kann, auch wenn er ein paar Schwächen aufweist, ist er doch unterhaltsam und hat eine schöne Botschaft. Ganz nach dem Prinzip "Und täglich grüßt das Murmeltier", wacht die Hauptfigur Jorge jeden Morgen auf, nur um festzustellen, dass schon wieder Weihnachten ist. Dabei springt er jeweils um ein weiteres Jahr und kann sich nicht erinnern, was das gesamte restliche Jahr passiert ist. Das sorgt natürlich für so manchen Lacher, wenn Jorge feststellt, dass seine Kinder über Nacht scheinbar einen großen Wachstumsschub gemacht haben, er glaubt langsam den Verstand zu verlieren und in späteren Teilen des Filmes seine eigenen Handlungen nicht mehr nachvollziehen kann. Dahingehend bietet der Film auf jeden Fall etwas Neues und interpretiert das Konzept auf ganz eigene Weise, während die familiären Konflikte dann doch eher aufgewärmte Kost sind. Das ist aber nicht schlimm, passen sie doch zum übergeordneten Weihnachtsthema und sind in dieser Form auch erwartbar, genauso wie das Ende. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, zu keiner Sekunde gelangweilt und mit der Familie bzw. vor allem Jorge mitgefühlt. Der Tat mir irgendwann dann doch ziemlich leid, hat er doch sein ganzes Leben verpasst, was dann auch dazu führt, dass die eine oder andere philosophischere Frage zumindest oberflächlich aufgeworfen wird. Für mich aber tatsächlich einer der besseren Weihnachtsfilme, die ich 2020 gesehen habe.
Urheberrecht: Netflix Deutschland
Kurzmeinungen
- Bad Boys for Life (Sky): Konnte mich leider nicht überzeugen, denn die Fortsetzung beinhaltete für mich zu viele Klischees, ist ziemlich vorhersehbar und kann in Bezug auf den Humor nicht an die Vorgänger anknüpfen. Dazu kommt, dass die neuen Figuren komplett blass bleiben und keine eigene Storyline erhalten, sodass sie mir ehrlich gesagt egal waren. Natürlich machen die Schauspieler*innen einen guten Job und es gibt einige gelungene Actionsequenzen, aber das war es dann auch schon.
- Plus One (Sky): Hätte bei mir fast volle Punktzahl bekommen, wenn die Figuren nicht unbedingt Sex auf einen Friedhof hätten haben müssen. Wieso? Das ist nicht edgy oder cool, sondern respektlos. Das ist besonders Schade, weil der Film sonst einiges richtig macht, angefangen bei der weiblichen Hauptfigur, die mir gut gefallen hat, weil sie sie selbst ist, die passende Chemie zwischen Jack Quaid und Maya Eskine sowie eine schöne Erkenntnis, dass es den perfekten Partner, die perfekte Partnerin nicht geben wird, dies ein unerreichbares Ideal ist, immerhin haben wir alle Macken und schlechte Angewohnheiten, die aber zu einer Beziehung dazugehören.
- A California Christmas (Netflix): Dreht sich eigentlich nur am Rande um Weihnachten und wirkt auch erstmal wie die typische Klischee Liebesgeschichte, wo so mancher Dialog und Romance-Trope zu Beginn doch etwas weh tun, aber der Mitte wird der Film dann aber besser und ist am Ende zumindest eine solide Rom-Com mit klassischem Happy-End.
- Prinzessinnentausch 2 (Netflix): Hat mir dann doch besser gefallen, als gedacht, denn trotz des übertriebenen Kitsch und der teilweise schmerzhaften Dialoge, habe ich doch ziemlich oft gelacht und mich gut unterhalten gefühlt. Abseits von Stacy und Margaret bleiben die Figuren zwar wieder sehr blass und es gibt mehr als ein Logikloch, aber vor allem Vanessa Hudgens kann in den multiplen Rollen überzeugen.
- Weihnachten in Rom (Amazon Prime): Ist ruhig, atmosphärisch und beeindruckt mit schönen Kulissen. Ich bin dankbar, dass das Drama heruntergefahren wurde. Kann man sich auf jeden Fall anschauen, um in Weihnachtsstimmung zu kommen.
- Charles Dickens, der Mann der Weihnachten erfand (Disney Channel): Definit eine etwas andere Art und Weise sich der Entstehung von "A Christmas Carol" anzunähern. Der Film ist eine Mischung aus Biopic und Fantasy, dessen Stärke darin liegt, wie er die Charaktere des Buches zum Leben erweckt. Darüber hinaus erhalten wir etwas Einblick in das Leben von Charles Dickens, seine finanziellen Nöte, sein familiärer Hintergrund und der Zeitdruck, unter dem die Weihnachtsgeschichte entstanden ist. Optisch gelungen, spannend und unterhaltsam erzählt und grandios besetzt, kann ich den Film wärmstens empfehlen, auch wenn es kein klassischer Weihnachtsfilm ist.
Serien:
Urheberrecht: polyband
Clique (2. Staffel // Amazon Prime // 6 Folgen):
In meinem Serien Jahresrückblick habe ich schon geschrieben, dass "Clique" für mich eine der positiven Überraschungen von 2020 darstellt. Im Dezember habe ich dann die 2. Staffel verschlungen, in der es Holly mit einer Männer-Clique zu tun bekommt und sich bald in einem weiteren Strudel aus Lügen und Gewalt wiederfindet. Auch die zweite Staffel ist düster und legt den Fokus auf die Themen Feminismus und sexueller Missbrauch, etwas was wieder schonungslos ehrlich und grafisch gezeigt wird. Es gilt erneut eine Trigger-Warnung. 2. Staffel hat mich jedoch wieder begeistert, einfach weil "Clique" ständig mit neuen Wendungen um die Ecke kommt, auch wenn ich diesmal geahnt habe, wer tatsächlich hinter der Tat steckt. Trotzdem gibt es mehr als einen WTF-Moment, weshalb die Serie wieder eine Sog-Wirkung entfaltet hat, was auch daran liegt das sie optisch mitreißend inszeniert ist. Ich war auch diesmal flott mit den sechs Episoden durch und hatte Lust auf mehr. Jedoch wird es keine dritte Staffel geben, was ich schade finde und ich frage mich generell, wieso europäische Serien immer so flott beendet werden. Die Handlung ist zwar abgeschlossen, es hätte aber Anknüpfungspunkte für eine weitere Staffel gegeben.
For the People (1. Staffel // Amazon Prime // 10 Folgen)
Brachte es bei ABC auch nur auf zwei Staffeln, obwohl die Serie von Shonda Rhimes Potenzial gehabt hätte. Sicherlich ist der Plot nichts Neues: Wir verfolgen eine Gruppe von Pflichtverteidigern und Anwälten in ihrem Arbeitsalltag und erhalten zudem noch Einblick in ihren privaten Alltag. Es ist also erstmal ein "Grey's Anatomy" mit Anwälten und behandelt in jeder Episode einen anderen Fall. Schauspielerisch ist die Serie hier und da etwas holprig, was daran liegt, dass einige Newcomer gecastet wurden, jedoch finde ich das nicht schlimm, denn es ist immer spannend die Entwicklung von jungen Schauspielern und Schauspielerinnen mit anzuschauen. Natürlich werden erstmal die klassischen Klischees bedient: Die Anwälte, die sich zunächst nicht besonders leiden können und auch wenig für die Pflichtverteidiger übrig haben, die eine oder andere vorsehbare Romanze und natürlich der übertriebene Hang zum Patriotismus, was man mögen muss, in einer solchen Serie aber unausweichlich scheint. Und ja: Das hat nichts mit der Realität zu tun, aber das erwarte ich in Procedural-Serien auch nicht und will ich ehrlich gesagt auch gar nicht sehen. Wer etwas mehr über den Berufsstand wissen möchte, der sollte seine Kenntnisse generell nicht aus Serien/Filmen nehmen, sondern selbst ein Praktikum machen oder mit echten Anwälten reden. Jedoch: Gerade die Gegenüberstellung von Pflichtverteidigen/Anwälten bei jedem Fall fand ich vielversprechend, weil dadurch die unterschiedlichen Herangehensweisen, Ziele und Probleme deutlich wurden und der jeweilige Fall aus verschiedenen Perspektiven betrachtet wurde, was doch relativ selten in Procedurals ist. Dazu: Kate Littlejohn, ich habe mich sofort in ihren Sarkasmus verliebt und finde sie tatsächlich eine der besten Figuren aus dem Shonda-Universum und natürlich überzeugt auch der diverse Cast, etwas was bei Shonda Rhimes immer der Fall ist. Was die Figurenkonstellationen und die aufkeimenden Freundschaften anbelangt ist ebenfalls Potenzial vorhanden gewesen, vor allem da es dann doch einige lustige One-Liner gibt. Alles in allem eine klassische Shonda-Serie, die uns btw Rege Jean-Page, der aktuell als Lord Hastings in Bridgerton die Zuschauer*innen verzaubert, in einer der Hauptrollen liefert.
Urheberrecht: Amazon Prime Video Deutschland/Freeform
Motherland: Fort Salem (1. Staffel // Amazon Prime // 10 Folgen)
Obwohl die Serie von Freeform ist, kommt sie optisch doch ziemlich düster daher und konnte mich auch aufgrund der Neuinterpretation rund um Hexen und deren Kräfte sowie dem Fakt, dass es sich nicht um eine Verfilmung einer Vorlage oder ein Reboot einer Serie handelt, überzeugen. Das Ganze spielt in einer fiktiven Welt, in der Hexen und Menschen ein Friedensabkommen geschlossen haben: Wenn sich die Hexen dem Militär und Schutz der Menschen verschreiben, dann werden die Hexenprozesse gestoppt. Wir verfolgen in der Serie drei junge Hexen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, jedoch alle dem Abkommen Folge leisten: die rebellische Raelle, die naive und unerfahrene Tally sowie die ehrgeizige Abigail, die aus einer traditionsreichen Familie stammt und ihren Namen gerecht werden möchte. Sie müssen fortan ein Team bilden, wenn sie es auf die Militärakademie schaffen möchten und natürlich sind sie zunächst eine explosive Mischung. Für mich als Fan von Mystery-Serien, war so manche Wendung vorhersehbar und kam nicht überraschend, wie zum Beispiel der finale Cliffhanger. Das ist das 1x1 solcher Serien, sodass schon auf bekannte Kniffe gesetzt wurde. Trotzdem hat mir die Serie aber gefallen, denn ich finde Produktionen rund um Hexen immer interessant, habe dafür eine Schwäche und finde es schön, dass hier die Kräfte und auch die Geschichte von Hexen auf eigene Art und Weise interpretiert werden und mit den Elementen von Schwesternschaft, aber auch der einen oder anderen Romanze sowie der Bekämpfung von Terroristen verbunden werden. Der Auftakt der Serie ist vielversprechend, auch deshalb, weil die Hauptfiguren nicht nur individuell funktionieren, sondern auch ihre Chemie untereinander passt, denn natürlich werden Raelle, Tally und Abigail am Ende Freundinnen bzw. Schwestern, die füreinander einstehen. Die Serie selbst braucht etwas bis sie sich warm läuft, kann dann aber zum Ende hin überzeugen und punktet mit einem spannenden Finale, das Lust auf die 2. Staffel macht. Diese wurde zum Glück auch schon bestellt.
AHS: 1984 (9. Staffel // Netflix // 9 Folgen)
Nachdem ich nun alle Staffeln von "AHS" gesehen habe, zumindest diejenigen die bisher veröffentlicht wurden, überlege ich 2020 ein Ranking vorzunehmen. "1984" nimmt dort jedoch nicht den ersten Platz ein, denn auch wenn ich gespannt war auf die Interpretation der 80er Jahre Kult-Slasher-Filme, konnte mich die Staffel nicht komplett überzeugen. Der Plot erinnert bewusst an "Freitag der 13", denn auch die von Ryan Murphy und Brad Falchuck inszenierte Staffel spielt in einem Feriencamp, indem ein Killer sein Unwesen trieb und das nun neu eröffnet werden soll. So viel vorweg: Erneut kommt es zu einem Massaker und wir wie dies bei "AHS" gewohnt sind, ist nichts so wie es scheint. Natürlich hat man probiert einige überraschende Wendungen einzubauen und die eine oder andere große Figurenenthüllung, aber zu viel davon habe ich kommen sehen, auch weil ich mittlerweile den Stil beider Produzenten kenne. Kommen wir erstmal zu den positiven Punkten, bevor dann meine Kritik folgt: Denn die 80er Jahre wurden perfekt getroffen und realistisch umgesetzt. Die Staffel dürfte für viele eine schöne Hommage an diese Zeit gewesen sein, sowohl was die Kostüme als auch die Musik und den Lebensstil anbelangt, vor allem Aerobic spielt eine große Rolle. Schauspielerisch ist natürlich wieder viel Talent vorhanden, aber ich muss gestehen, dass mir Sarah Paulson und Paul Evans doch etwas fehlten, verbinde ich sie doch fest mit "AHS". Abseits dessen gibt es genügend Ekel- und Gore-Momente, um dem Slasher Genre gerecht zu werden, auf der anderen Seite baut man aber auch bewusst die klassischen Slasher-Elemente ein, die mich dann doch gestört haben. Ich hätte mir einen etwas sarkastischeren Umgang damit erwartet, sowie dies auch in der ersten Staffel von "Scream" der Fall ist. Dort wird herrlich mit den Slasher-Elementen und den Klischees und stereotypischen Charakteren solcher Filme gespielt. Das Finale ist dann ungewohnt optimistisch und kitschig, was aber schon in einigen der letzten Staffeln der Fall war. Was mich am meisten störte sind die offenen Fragen: Warum wurde Richard Ramirez von Satan wiedererweckt? Welchen Sinn und Zweck hatte das und wieso war er überhaupt Teil der Handlung? Wieso können die Geister das Gelände an Halloween nicht verlassen? Dies ist immerhin ein Gesetz, welches im Verlauf von "AHS" etabliert wurde und da sich auch hier wieder Verbindungen zu den vorherigen Staffeln finden lassen, wäre es doch schön, wenn der eigene Regelkomplex auch Beachtung findet. Trotzdem: Alles in allem eine solide Staffel, bei der mir zwar das gewisse Etwas fehlte und wo ich auch mit den Figuren nicht ganz warm wurde, die aber trotzdem starke Momente hatte und das Slasher-Genre zumindest gut imitiert hat. Vielleicht hatte diese Staffel aber auch nur eine Portion Kitsch für mich zu viel? Ich hätte die ganzen Redemption-Arcs nicht gebraucht, zumindest nicht in diesem Umfang, aber das ist eben Geschmackssache.
The Bold Type (4. Staffel // Amazon Prime / 14 Folgen)
Hat mich hingegen wieder komplett überzeugen können und viel zu schnell war ich dann auch mit der 4. Staffel durch. Auch hier habe ich schon in meinem Jahresrückblick ein paar Worte mehr verloren, die ich an dieser Stelle nur wiederholen kann: Die Serie trifft weiterhin den Zeitgeist und setzt sich mit den Themen auseinander, die meine Generation aktuell beschäftigt. Das geschieht diesmal zwar etwas oberflächlicher als sonst, macht aber immer noch ganz viel Spaß und wird in eine Feel-Good-Serie integriert, die ihresgleichen sucht. Vor allem die Freundschaft der Frauen ist weiterhin die Stärke von "The Bold Type" und es ist wunderbar mit anzusehen, wie sie immer füreinander da sind. Da keimt auch jedes Mal dieses Verlangen nach einer solchen Freundschaft in mir auf. Erneut erhalten aber alle Figuren wieder ihre individuellen Storylines und werden mit eigenen Problemen konfrontiert, die es zu lösen gilt. Vor allem um Sutton und Richard machen ich mir nach dieser Staffel große Sorgen, denn mein Shipper-Herz ist gebrochen. Trotzdem finde es ich aber stark, dass man sich dem Thema Kinderwunsch auf diese Art und Weise nähert, auch wenn ich dabei ein paar Tränchen verdrückt habe. Mein Highlight ist übrigens die episodisch angelegte Folge, die die unterschiedlichen Arten von Liebe und Beziehungen zeigt. Das war mal was anderes und "The Bold Type" darf gerne mehr Experimente in diese Richtung in Zukunft vornehmen.
Monatsrückblick: Gebloggt im Dezember:
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar :)
AntwortenLöschenMir hat die zweite Staffel von Das Boot auch besser gefallen und fand eigentlich, dass ihr die verschiedenen Subplots ganz gut getan haben. Hätte alles nur auf den beiden U-Booten gespielt, wäre das doch etwas arg eintönig geworden. Die Dreharbeiten für Staffel 3 sind ja schon gestartet!
Ah, Enola Holmes! Habe ich noch nicht gesehen, aber die Kritiken waren ja eigentlich auch alles sehr positiv. Mal sehen, werde ich vielleicht noch nachholen.
Bei Prime Video wäre ich natürlich besonders an den Star Trek Serien interessiert. Außerdem könnte ich dann endlich mal The Expanse weiter schauen, kenne da nur die ersten beiden Staffeln. Pastekwa hätte mich da noch interessiert, aber da kommt die letzte Staffeln ja nun auch zu Sky. Auf Joyn würde ich dagegen gerne What We Do In The Shadows gerne sehen.
Der Fall Collini hatte mir damals auch sehr gefallen. Auch M'Barek war in der ungewohnten Rolle gut. Mit AHS:1984 bin ich dagegen nicht klar gekommen. Ich fand das war schon sehr an einer Parodie. Ich fürchte, von der Serie werde ich kein Fan mehr.
Da hast du ja ordentlich Weihnachtsfilme mitgenommen :) An dieser Front habe ich mit nur ÜberWeihnachten angeschaut, aber das war dafür echt ganz nett.
Dankeschön für dein liebes Kommentar :),
Löschenja genau das ist nämlich auch meine Meinung dazu. Ich finde zwar die Handlung auf dem U-Boot interessant, aber das wäre eben doch mit der Zeit anstrengend und eintönig geworden. Ich finde es somit gut, dass man immer diese Szenenwechsel hatte. Mal schauen, wie es nun in S3 weitergeht. Die Ausgangsprämisse ist ja interessant.
Ich habe ja nun durch Nadine von Wörteraufreise mit "The Expanse" angefangen. Wir machen aktuell immer einmal pro Woche eine Watchparty, wo wir je eine Folge "Supernatural" und dann noch eine Folge "The Expanse" schauen. Ganz nach dem Prinzip: Einmal meine Lieblingsserie, gefolgt von ihrer. Somit habe ich da gerade mit Staffel 1 losgelegt und bisher die ersten vier Folgen gesehen.
Also meine liebste Staffel wird "AHS: 1984" auch nicht, da gab es mir zu viele Ungereimtheiten und man hat halt zu stark versucht da irgendwelche Schock-Wendungen einzubauen. War dann irgendwann nervend, dass alle Figuren bzw. die Mehrheit davon ein doppeltes Spiel spielt.
Liebe Nicole,
AntwortenLöschenich wünsche dir ein frohes neues Jahr 2021 und dass dieses Jahr genau so wird, wie du es dir erhoffst!
Ich liebe es diese Monats-, oder auch am Ende des Jahres, Jahresrückblicke zu lesen, da man so viel erfährt und merkt: Oh, so ging es mir auch!
Dein Weihnachten und Silvester klingt einfach nur schön. Tatsächlich sind die Tage, vor allem mit den Vorbereitungen und der ganzen Verwandtschaft, meist mit Stress verbunden, weswegen es im kleinen Kreis doch auch mal sehr entspannt und schön sein kann. Wir feiern tatsächlich immer nur zu viert, meine Eltern, meine Schwester und ich, da meine Verwandten alle in Finnland oder Italien sitzen. Daher hat sich für uns dieses Weihnachten nicht anders angefühlt als die letzten Jahre, doch es war wie immer schön.
Ich bewundere es immer, wie du es schaffst so viele Filme/Serien zu schauen, da ich für eine Staffel gefühlt einen Monat brauche, da ich einfach keine Zeit habe. Und wenn ich dann Zeit habe, schaue ich auch lieber die Serie weiter, anstatt einen Film zu schauen. Doch ich lasse mich, wie immer, gerne inspirieren und schreibe mir die Filme und Serien, die mich interessieren auf. Zum Beispiel "The Bold Type" - muss ich unbedingt gucken.
Ich wünsche dir einen schönen Donnerstag und alles Gute, Elisa xx
Dankeschön für dein liebes Kommentar und Kompliment Elisa,
LöschenDas hört sich aber doch auch anch wunderschönen Feiertagen an, was mich freut zu hören :). Oh "The Bold Type" musst du unbedingt mal anschauen, ich glaube, dass dir die Serie super gefällt.
Ich muss auch dazu sagen, dass ich einige der serien auch über mehrere Monate geschaut habe. Ich erwähne im Monatsrückblick jedoch dann immer alle, die ich im Dezember beendet habe. Teilweise laufen da Serien mit rein, wo nur noch 1-2 Folgen gefehlt haben :D. Der Dezember ist aber generell etwas voller was Filme/Serien anbelangt, weil ich doch an den Feiertagen etwas binge und die Weihnachtsferien auch nutze, um die eine oder andere Serie abzuhaken.
Hi Nicole,
AntwortenLöschenwie gut, dass du mir Clique wieder in Erinnerung rufst! Die Serie wollte ich auch noch gucken, hatte ich aber wieder total vergessen, danke dafür. Ich liebe deine Beiträge einfach, hier weiß ich immer, was so kommt und deine Einschätzungen und Empfehlungen sind einfach super.
Ich habe Silvester und auch vorher Weihnachten sehr ruhig mit enger Familie verbracht und das war auch ganz schön, obwohl die Stimmung so richtig nicht aufkommen wollte.
Aber gut, 2021 ist auch wieder Weihnachten.
Ich habe "Bridgerton" durchgeguckt und "Weihnachten zu Hause" total abgefeiert, eine wunderbare Serie! Staffel 2 habe ich angefangen, aber im Januar fehlt irgendwie der Weihnachtsvibe, daher habe ich beschlossen, die Staffel einfach im November 2021 zu schauen, hihi.
Liebe Grüße!
Dankeschön für dein liebes Kompliment Vanessa,
Löschendas mit Clique freut mich, dass ich dir die Serie in Erinnerung gerufen habe. Bist du da noch bei Staffel 1 oder auch schon Staffel 2? Ich finde es ja so schade, dass die Serie dann auch schon wieder vorbei ist. Da hätte man gerne noch mehr Staffeln produzieren können.
Ja ich weiß was du meinst, ich tue mir auch immer schwer im Januar dann noch weihnachtliche Produktionen zu schauen. Irgendwie ist das Feeling dann nicht mehr da :D. Muss aber gestehen, dass ich "Weihnachten zu Hause" noch gar nicht gesehen habe, merke mir das aber mal für Dezember 2021 vor, dann habe ich ja auch schon gleich zwei Staffeln, um in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Ich habe meinen Monatsrückblick durch die ganzen Jahresrückblicke sein gelassen, ansonsten hätte es eine seeeehr lange Filmliste gegeben, die sind etwas exaliert für meine Verhältnisse. Der Fall Colin möchte ich auch noch sehen, wenn er irgendwo ins Abo kommt.
AntwortenLöschenAlles Liebe
Nadine
Dankeschön für dein liebes Kommentar Nadine,
Löschenohja den musst du unbedingt gucken. Ich bin mir sicher, dass der dir richtig gut gefällt.
Dankeschön für dein liebes Kommentar und Kompliment,
AntwortenLöschenich hoffe du konntest die Feiertage aber trotz Arbeit etwas genießen?