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Montag, 22. Juli 2019

Halbjahresbilanz 2019: Meine Film- und Serien-Highlights so far...

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Meine To-Do-Liste ist zwar noch prall gefüllt, doch die Hälfte des Jahres liegt schon wieder hinter uns. Damit wird es Zeit über meine Halbjahresbilanz zu sprechen. Welche Serien und Filme haben mich von sich überzeugen, vielleicht sogar umhauen, können? Gerade im Serienbereich ist die Auswahl so groß wie noch nie, weshalb ich ehrlich gesagt gestehen muss, dass ich nicht für alle Neuerscheinungen oder jede neue Staffel sofort Zeit gefunden habe. Manche Serie steht noch auf meiner Must-See-Liste, die ich euch am Ende des Beitrags vorstellen werde. Die Masse an Serien hat somit einen großen Nachteil: Ich komme nicht mehr hinterher. Natürlich ist das ein Luxusproblem, Jammern auf ganzem hohem Niveau. Doch trotzdem ist das eine Blase, die irgendwann platzen wird, auch weil ich mir nicht sicher bin, ob diese schiere Masse an Serien nicht zu einem Qualitätsverlust führen wird. Ich glaube, dass es ab einem gewissen Punkt nur noch darum gehen könnte, so viel wie möglich auf den Markt zu hauen, um den Durst der Abonnenten zu stillen, die immer neue Inhalte haben möchten. Ähnliches bei den Filmen, mir fehlte die Zeit um ins Kino zu gehen, es hat mich aber auch nicht jede Produktion dazu verleitet so viel Geld an den Kinokassen zu lassen. Dass heißt nicht, dass es nicht die eine oder andere Produktion gegeben hätte, die ich gerne auf der großen Leinwand gesehen hätte, aber ohne Kino im Ort sind spontane Besuche schwierig und gerade in stressigen Zeiten dann kaum machbar. Dementsprechend zählen zu meinen Filmhighlights auch die Filme mit rein, die ich mir dann später via VoD angeschaut habe, was für mich als Dorfkind zu einer unfassbar schönen Alternative geworden ist, da spontan ins Kino gehen nicht drinnen ist. 




Halbjahresbilanz 2019: Meine Film-Highlights so far...




Urheberrecht: 20th Century Fox


Dass ich "The Favourite" nicht im Kino gesehen habe, liegt ausnahmsweise nicht an der Zeit, sondern der Film wurde bei uns schlichtweg nicht gezeigt, trotz unzähliger Oscar-Nominierungen. Es gab ein paar wenige Vorstellungen, aber da waren die Uhrzeiten auch eher zum weinen. Somit war klar, dass ich mir den Historienfilm mit Olivia Coleman, Emma Stone und Rachel Weisz, der starke satirische Elemente aufweist, via Amazon Prime anschauen würde. Eins vorweg: Die Oscar-Nominierungen sind mehr als berechtigt. Wer historische Stoffe liebt, der kommt voll auf seine Kosten, da Sets und Kostüme herausragend sind, wie es sich für eine Kinoproduktion natürlich auch gehört. Doch was "The Favourite" besonders macht, sind die cleveren, spitzen Dialoge, die teilweise groteske Darstellung des Lebens am englischen Hofe und die schauspielerische Leistung der drei Hauptdarstellerinnen. Überrascht hat mich vor allem Emma Stone, die ich bisher nur als Heldin und Sympathieträgerin kenne, mir aber als intrigante Abigail, die unbedingt wieder in der Rangordnung aufsteigen möchte, gut gefallen hat. Generell ist es herrlich amüsant mit anzusehen wie Sarah und Abigail um die Gunst der Königin buhlen und dabei vor Nichts zurückschrecken. Der Film macht seinem Beinahmen "Intrigen und Irrsinn" alle Ehre und zeigt mehr als eine kuriose Szene, die sich in den Augen des Produzenten am Hofe abgespielt haben könnte, gepaart mit zwei machthungrigen Frauen und einer Königin, die ständig vor der nächsten Wutattacke oder einem emotionalen Zusammenbruch steht und so ihre Probleme mit dem Regieren hat. Olivia Coleman hat den Oscar mehr als verdient, schreckt sie doch nicht vor der Hässlichkeit mancher Szenen zurück. Bedenkt jedoch bitte, dass der Film Fakt mit Fiktion mischt, gerade was die Darstellung der sexuellen Beziehungen der Frauen anbelangt oder so mancher Niederträchtigkeit, für die es keinen Beleg gibt. In diesem Sinne wer Lust auf einen Film mit komplexen und mächtigen Frauenfiguren hat, historische Geschichten liebt und gerne Lachen würde, der macht mit "The Favourite" nicht viel falsch.




Urheberrecht: Warner Bros. DE


Etwas später als so mancher Cineast habe ich "A Star is Born" gesehen, einem Film wo damals niemand mit mir ins Kino wollte und der von meiner Mutter recht kritisch beäugt wurde. Musikfilme sind eigentlich nicht ihr Ding, da ich diese Art Film aber unbedingt mit guter Soundanalage anschauen muss, hat sie sich erbarmt mitzugucken, sodass ich dann den heimischen Smart TV in Beschlag nehmen durfte. Im Anschluss war sie mir dafür dankbar, denn ihr hat der Film unglaublich gut gefallen, was zeigt das auch diejenigen unter euch, die sonst nicht viel für das Genre übrig haben reinschauen sollten. Wenn ich an Musikfilme denke, so reiht sich "A Star is Born" ganz weit oben in meiner Favoritenliste ein, was dem fantastischen, hochwertigen Soundtrack geschuldet ist. Lada Gaga ist eines dieser Ausnahmetalente, das viel zu lange unterschätzt wurde und nun zeigen kann, was sie auf dem Kasten hat - auch schauspielerisch. Bradley Cooper ist hingegen eine angenehme Überraschung, wo ich nicht mit einer solch tollen Stimme gerechnet habe. Er passt perfekt in die Rolle des Countrysängers, dessen Stern am untergehen ist und der nun leider nur noch mit seinen Dämonen Schlagzeilen macht. Der Film hat viele Momente in denen man Gänsehaut bekommt, darüber hinaus lassen sich genügend kritische Zwischentöne finden, damit er soziale Relevanz besitzt. Das Musikgeschäft hat seine Schattenseiten, die werden in "A Star is Born" schonungslos ehrlich thematisiert und bringen vielleicht so manchen Hardcore Fan dazu sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Am Ende des Tages sind Künstler auch nur Menschen, möchte ihre Privatsphäre und haben mit Ängsten zu kämpfen. Obendrauf stimmt noch die Chemie von Bradley Cooper und Lada Gaga, die so gut ist, dass die Medien einfach nicht aufhören können über eine Beziehung zu spekulieren (womit sie ironischerweise ja genau das tun, was im Film kritisiert wird. Ich kann das Gerücht ehrlich gesagt auch schon nicht mehr hören). Lediglich das Ende kam für mich dann etwas schockierend, weil ich darauf nicht vorbereitet war. Wie damals schon im Monatsrückblick geschrieben, setzt euch damit auseinander, denn der Film könnte vielleicht für manch einen triggernd wirken, auch wenn besagte Szene nicht explizit gezeigt wird.


Als drittes hat es noch eine Netflix Rom-Com auf diese Liste geschafft. Als Rom-Com-Fan ist das irgendwie ja auch meine Pflicht, dass ich zumindest eine Produktion nenne, die mir in diesem Genre gefallen hat. Diesmal gebührt diese Ehre der Netflix-Produktion "The Last Summer", denn wenn der Streamingriese eines kann, dann Teenie-Romanzen. Natürlich ist die Handlung, die sich um mehrere junge Erwachsene dreht, die ihren letzten Sommer vor dem College noch einmal genießen möchten, nicht neu, aber ich mochte die Ernsthaftigkeit mit der an das Thema herangegangen wurde. Anders als so manch andere Rom-Com versucht man hier nicht erzwungen Humor einzubauen oder präsentiert uns überdrehte Figuren, der Film ist geerdet, hat zum Großteil sympathische Charaktere, die sicherlich nicht immer frei von Stereotypen sind, aber mit den meisten kann man sich identifizieren, was ich bei dieser Art von Film doch wichtig finde. Die Hauptliebesgeschichte hat mir gut gefallen, was auch den Darstellern KJ Apa und Maia Mitchell geschuldet ist, die gut zusammen harmonieren. Doch in Erinnerung geblieben ist mir der Film vor allem deshalb, weil er die Stimmung dieses letzten Sommers, bevor der Ernst des Lebens losgeht, sich alles verändert und man seine Schulfreunde nicht mehr jeden Tag sieht, gut eingefangen hat. Ich musste unweigerlich an meinen letzten Sommer vor dem Start der Ausbildung denken und alles was danach folgte. Spoiler: Nicht alle Freundschaften haben die räumliche Trennung überstanden, trotz emotionaler Versicherung, dass wir uns alle nicht aus den Augen verlieren.


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Urheberrecht: Amazon Prime



Halbjahresbilanz 2019: Meine Serien-Highlights so far...



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Urheberrecht: Netflix



Es gibt diese Ausnahmeserien, bei denen man weiß, dass sie einem das ganze Leben begleiten werden aufgrund ihrer Botschaft und Stärke - "When They See Us" ist für mich eine davon, denn die Serie hat mich mit voller Wucht getroffen. Seit Juni ist sie bei Netflix zu sehen und erzählt die Geschichte von Korey Wise, Antron Mccray, Raymond Santana, Yusef Salaam und Kevin Richardson - auch bekannt als die Central Park Five. Doch wie Ava DuVernay schon sagte, es der Begriff ein Label, welches ihnen durch die Medien verpasst wurde und sie als angebliche Vergewaltiger brandmarkt. Deshalb war es mir an dieser Stelle wichtig ihre Namen zu nennen, um zu verdeutlichen, dass wir hier vom Schicksal echter Menschen reden, die nur aufgrund ihrer Hauptfarbe von der Polizei als Täter ausgemacht wurden. Nicht überraschend: Sie alle sind unschuldig. Die Serie zeigt eindringlich, schonungslos ehrlich und brutal, wie die damals 14- und 15-jährigen Jugendlichen zu einem Geständnis getrieben wurden und welche Auswirkungen dies auf ihr Leben, aber auch das ihrer Familien, hatte. "When They See Us" ist schwer anzusehen, es ist eine Serie, die man nicht einfach so nebenbei schaut oder gar bingen kann. Nein, sie liegt schwer im Magen, macht wütend und lässt einen an dem Wort Gerechtigkeit zweifeln. Es ist lange her, dass mich eine Serie so aufgewühlt hat, ich die Tränen nicht stoppen konnte. Vor allem die finale Folge, die Koreys Geschichte beleuchtet ist eine emotionale Achterbahnfahrt und wenn Jharrel Jerome dafür nicht den Emmy als Hauptdarsteller in einer Mini-Serie erhält (Anmerkung: Nominiert ist er schon mal), dann weiß ich auch nicht weiter. Was er da abliefert sucht seinesgleichen, für mich ist er damit im Schauspiel-Olymp angekommen. Schon alleine seine Performance macht die Serie sehenswert, genauso wie die aktuelle Relevanz. Wir haben Rassismus längst nicht hinter uns gelassen, es gibt ihn nicht nur in Amerika ganz offensichtlich, sondern auch hierzulande häufen sich die Vorfälle und viele fühlen sich ermuntert, dies ganz offen auszuleben. Wir haben ein Problem und "When They See Us" kommt zur richtigen Zeit, denn es zeigt wie gefährlich es ist, wenn solche Strukturen sich in Institutionen verfestigten, die eigentlich jeden Menschen gleichbehandeln sollen. Das alles macht "When They See Us" für mich zur Besten Serie, die ich in diesem Halbjahr gesehen habe und ich bezweifle sogar, dass da noch einmal eine Serie heranreichen wird in diesem Jahr. Man hat so eine starke Botschaft gesendet, die ganze Handlung mit Fingerspitzengefühl umgesetzt und nicht nur die fünf Männer sprechen lassen, sondern auch deren Familien, die eine große Rolle spielen.



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Urheberrecht: Netflix



Etwas später als in den USA sind wir 2019 auch in den Genuss von "Dirty John" gekommen, einer Serie, die auf wahren Begebenheiten basiert (dabei sogar sehr nah an den Fakten bleibt) und sich um den Betrüger John Meehan dreht. Ich habe die Serie in einem meiner Monatsrückblicke als erwachsene Version von "YOU" beschrieben, da es einige Gemeinsamkeiten gibt, da beide Serien sich um soziopathische Partner handeln. "Dirty John" hat mich dieses Jahr beeindrucket, weil die Serie nachvollziehbar zeigt, wie schnell man in eine Beziehung geraten kann, die von Gewalt und Überwachung geprägt ist und wie schwer man daraus wieder ausbrechen kann. Auch Debra stößt ihre Familie für John weg, möchte lange Zeit sein wahres Gesicht nicht sehen, immerhin ist er nach all den gescheiterten Beziehungen ein Glücksgriff: Charmant, gutaussehend und erfolgreich. Doch bald brökelt die Maske und Meehan zeigt nach und nach sein wahres Gesicht, was von Eric Bana phänomenal gespielt wird, denn er jagt einem einen Schauer über den Rücken. Mit nur acht Folgen gibt es natürlich keinerlei Lückenfüller oder Längen, sodass die Serie in schnellem Tempo voranschreitet und in einem spannenden Finale gipfelt, dass einen so manchen Charakter noch ins Herz schließen lässt. Wieso ich "Dirty John" aber vor allem empfehlen würde: Weil die Serie aufzeigt, auf welche Alarmsignale man achten sollte und auch für ein Thema sensibilisiert, welches auch heute noch mit Klischees aufgeladen ist. Es ist nicht die eigene Schuld, wenn man sich einer solchen Beziehung wiederfindet und nein, es ist nicht einfach besagten Mann dann zu verlassen.



Im Vorfeld viel Negatives hatte ich hingegen über die zweite Staffel von "Westworld" vernommen. Es war oft von einem Qualitätsverlust die Rede, den ich nicht beobachten konnte. Mich hat auch die Fortsetzung wieder zum Grübeln gebracht, wurde dabei gut unterhalten und die Produzenten spendierten uns so noch so manche Antwort auf einige der großen Fragen. Was aber nicht heißt, dass ich nun gar keine Fragezeichen mehr habe, denn davon gibt es immer noch genügend, vor allem in Bezug auf die Frage: Wer ist Mensch und wer ist Host? Ich liebe es diese Rätsel zu lösen und oft daneben zu liegen. Davon lebt "Westworld" in meinen Augen, denn solche Enthüllungen schockieren mich immer wieder. Fakt ist: Staffel 3 wird wohl einige Antworten liefern und etwas mehr Klahrheit bringen, denn mit Blick auf den finalen Cliffhänger könnte es vielleicht sogar das finale Kapitel sein. [Vorsicht Spoiler!] Immerhin haben wir die Themenparks nun endgültig hinter uns gelassen und wenden uns der realen Welt zu, der Ton dürfte sich also drastisch ändern [Spoiler Ende]. Ansonsten haben mir die neuen Welten und einige Figurenentwicklungen sehr gut gefallen. Maeve ist auch in der zweiten Staffel wieder mein absolutes Highlight und wird von Thandie Newton grandios gespielt, eine 180-Grad-Wendung legt Lee hin, der sich als mein Favorit der Staffel entpuppte und auch mit Teddy und Bernard habe ich wieder mitgefiebert. Williams Geschichte bleibt spannend wie eh je, genauso wie die rund um Dolores, auch wenn viele ihre Entwicklung nicht gut fanden, macht diese jedoch Sinn. Genauso wie die schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten, ist auch die Cinematography wunderschön anzusehen. "Westworld" gehört für mich zu den Serien, die optisch unglaublich ansprechend sind und wo Szenen immer wieder perfekt inszeniert werden. Wir befinden uns einfach auf einem Königsniveau, an das nicht so viele Serien heranreichen. Doch was hier nicht unerwähnt bleiben darf: Staffel 2 ist wesentlich düsterer und brutaler, denn es wird geballert und gemordet was das Zeug hält und das dann auch schonungslos gezeigt, somit kann ich verstehen, wenn man davon kein Fan ist. Abschließend bleibt für mich nur zu sagen, dass ich gespannt bin auf die 3. Staffel, auch wenn ich den Storylines im Park etwas nachtrauere, denn die Zerstörung der Welt ging dann doch extrem flott und ich bin der Meinung, dass man dem Stil der ersten Staffel auch etwas länger hätte treu bleiben können.



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Urheberrecht: Netflix




Late to the Party war ich hingegen bei Netflix's "Spuk im Hill House", das im vergangenen Jahr von vielen zur besten Serie gekürt würde. Nachdem ich nun mitreden kann, kann ich dieses Fazit voll unterschreiben. "Haunting of Hill House" ist eine der besten Horrorserien die ich seit langem gesehen habe - nicht weil sie nun brutal wäre, sondern weil sie es schafft immer wieder Schockelemente zu liefern, die das Familiendrama unterbrechen. Es ist die Geschichte einer dysfunktionalen Familie, die sich nach einem tragischen Ereignis nicht mehr viel zu sagen und wo jeder mit eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Doch die Vergangenheit holt einen immer ein, so auch im Falle der Cranes. Mit jeder weiteren Folge tauchen wir tiefer in die Psyche der Figuren ein und lernen jedes einzelne Familienmitglied kennen und lieben, doch es fügen sich auch die Puzzleteile zusammen, was in jener verhängnisvollen Nacht passiert ist, als ihre Mutter Selbstmord begangen haben soll. Den Produzenten gelingt es spielerhaft leicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu wechseln, zu keinem Moment stört es die Handlung oder wirkt unlogisch. Dazu zeichnet sich auch "Haunting of Hill House" durch eine perfekte Cinematography aus, die nicht nur die düsteren Schreckmomente perfekt in Szene setzt, sondern auch all die emotionalen familiären Momente. "Haunting of Hill House" ist eine atmosphärisch dichte Horrorserie, die sich viel Zeit nimmt in Bezug auf die Figurengestaltung und die Beziehungen, sodass die Chemie des Casts natürlich extrem wichtig ist. Zum Glück hat man hier ein gutes Händchen bewiesen, denn egal ob Kinderdarsteller oder Erwachsene, sie alle machen einen fantastischen Job und drücken ihren Figuren einen eigenen Stempel auf. Am Ende präsentiert man uns eine rundum gelungene Serie, die obendrauf ein Ende zu bieten hat, das nachklingt und im Kopf bleibt.



Da es "American Crime Story" bei Netflix immer erst knapp 1 Jahr nach der Ausstrahlung auf Sky zu sehen gibt - was mit den Lizenzen zusammenhängt, da der Streamingdienst die Zweitverwertungsrechte besitzt, habe ich erst Anfang des Jahres die 2. Staffel der Anthologieserie gesehen. Während sich die erste Staffel um den Fall O.J. Simpson, den anschließenden Medienzirkus und dessen Freispruch trotz unzähliger Beweise dreht, steht diesmal der Mord an Modedesigner Gianni Versace im Mittelpunkt. Viele Zuschauer/innen störte, dass die Serie sich nicht nur auf die titelgebende Person konzentriert hat, sondern auch Einblicke in das Leben seines Mörders Andrew Cunnanan und dessen vorherige Opfer gibt. Sicherlich ist der Titel nicht ganz optimal ausgefallen, trotzdem hängt das alles ja mit dem Mord an Versace zusammen, denn es zeigt wie Andrew überhaupt noch auf freiem Fuß war und wie es dazu kommen konnte. Und warum sollte man auch nicht die ganze Geschichte erzählen? Sind die anderen Männer weniger wert, nur weil sie nicht berühmt waren? Ich fand es gut, dass man auch ihnen ein Gesicht und eine Stimme gegeben hat. Das alles macht für mich "The Assassination of Gianni Versace" psychologisch komplex und sogar spannender als Staffel 1, etwas was ich nicht für möglich gehalten hätte. Stark dazu beigetragen hat natürlich Darren Criss, der als soziopathischer Serienkiller brilliert und mich schauspielerisch umgehauen hat. Da ich mit "Glee" nicht warum geworden bin, war dies die erste Serie, die ich mit ihm komplett geschaut habe und er hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Verdient den Emmy gewonnen, denn er schafft es das man an einigen Stellen Mitleid mit Andrew hat, nur um dann wieder angewidert von seinem Verhalten zu sein. Natürlich hat er mir aber auch das Fürchten gelehrt, denn Andrew ist unberechenbar. Einziger Schwachpunkt: Es wird etwas zu unübersichtlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her gesprungen, sodass ich irgendwann den Überblick verloren habe. Ab und an hat man dadurch auch Wendungen vorweg genommen und so den Schock Moment etwas gemindert. Trotzdem ist Staffel 2 für mich eine klare Steigerung zur verdammt genialen ersten Staffel und meine Erwartungen an die dritte dementsprechend hoch. Leider liegt für die noch kein Konzept vor, womit die Wartezeit recht lange werden dürfte.



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Urheberrecht: Amazon Prime



Abseits davon zählt noch die 4. Staffel "Lucifer" zu meinen Highlights, da Netflix die Serie wieder auf Kurs und zu alter Qualität geführt hat, auch wenn es in meinen Augen ein paar Schwächen gab. Trotzdem hat mich Chloes Storyline emotional berührt, vor allem da Lauren German das so fantastisch gespielt hat, ist der Handlungsstrang rund um Lucifers Teufels-Gesicht und seine Einsicht gewagt und etwas, dass wir im Network-TV in der Form nicht erlebt hätten und auch Maze konnte auf voller Linie überzeugen. Alles in allem wurde ich gut unterhalten und bin nach dem Cliffhanger gespannt auf das hoffentlich fulminate Finale. Ebenfalls überzeugt haben mich "The Bold Type", da ich wunderbar wegbingen konnte und welches erneut mit der gelungen Aufarbeit aktueller sozialer Themen punkten kann sowie die 14. Staffel "Supernatural".

Die Produzenten haben es doch glatt geschafft mich nach 14 Jahren noch einmal so richtig zu schocken. Der Twist am Ende ist gewagt für Network-Fernsehen, sodass damit wirklich keiner gerechnet hat. Finde ich aber gut, dass die Serie das trotz langer Laufzeit noch schafft, zumal man generell einen tollen Job gemacht hat alles an die ersten Staffeln anzuknüpfen. Back to the Roots bekommt da eine ganz neue Bedeutung und mit Alexander Calvert als Jack erhält das ganze sogar noch etwas Frische, die dringend nötig war. Die finale Staffel kann also kommen und ich glaube, dass die richtig emotional und bombastisch werden wird und einige bekannte Gesichter zurückkehren werden. Die letzte Fortsetzung die ich nennen möchte ist "The Chilling Adventures of Sabrina", wo mir die feministischen Töne der zweiten Staffel gut gefallen haben. Sicherlich war auch diese Staffel nicht perfekt, denn so manche Entwicklung ging mir zu schnell und manches mal waren Sabrinas Handlungen nicht immer nachzuvollziehen, trotzdem werden wichtige Punkte angesprochen und gerade das Ende ist doch ein starkes Statment. Als Jugendliche hätte ich mir definitiv eine solche Serie gewünscht, die eine große Bandbreite an Heldinnen liefert, die alle ganz unterschiedliche für ihre Rechte kämpfen und sich in männlichen dominierten Bereichen erfolgreich behaupten.




Halbjahresbilanz 2019: Was steht noch auf meiner Must-See-Liste:



Filme:


  • Maria Stuart, Königin von Schottland
  • Die Berufung
  • Avengers - Endgame
  • Captain Marvel
  • Aladdin
  • The Hate U Give
  • Can U Ever Forgive Me?
  • Wir
  • Friedhof der Kuscheltiere
  • Shazam!
  • Der Fall Colini
  • The Sun is also a Star
  • Pokemon Meisterdetektiv Pikachu
  • Drei Schritte zu Dir


Serien:


  • The Society (Netflix), von zwei Freundinnen wärmstens empfohlen, dazu mag ich das Genre
  • Titans (Netflix)
  • Quicksand (Netflix)
  • The Umbrella Academy (Netflix)
  • Sex Education (Netflix)
  • Bodyguard (leider immer noch nicht abgehakt)
  • Chernobyl (was wohl noch dauern wird, da ich aktuell kein Sky Ticket habe & es mir auch erstmal nicht zulegen möchte)
  • The Spanish Princess (auch hier: vielleicht lege ich mir den Starzplay Channel zu, sobald es auch Pennywise dort gibt)
  • Ansonsten werde ich mich über den Sommer mit ein paar Fortsetzungen bestäftigen: The Blacklist (S5), Knightfall (S2), Designated Suvivor (S3) und Cloak & Dagger (S2).  


Meine Flop-Serien und Filme und diejenigen die ich als durchschnittlich bezeichnen würde, präsentiere ich euch dann jeweils in den seperaten Beiträgen am Jahresende. Alles andere hätte sonst wohl schon den Rahmen gesprengt.



Welche Filme gehören zu euren Jahreshighlights?
Welche Serien könnt ihr empfehlen?
Und was steht noch auf eurer Must-See-Liste?

6 Kommentare :

  1. Dein Beitrag hat mich inspiriert auch mal aufzuschreiben was ich dieses Jahr so geschaut habe... seit ich wieder zurück aus Indien bin, schaue ich eigentlich nur Fortsetzungen von "alten" Serien und nichts neues. Wobei mir die zweite Staffel von American Crime Story sehr empfohlen wurde, als ich in Indien war. Und auch von When they see us, hab ich viel gutes gehört, aber trau mich noch nicht so ran weil ich Angst habe, es zieht mich zu sehr runter. Das hätte ich nämlich letzten Sommer mit der Serie Tote Mädchen lügen nicht, puh. Das war definitiv keine Sommer-Serie! Deshalb hab ich auch die zweite Staffel bis heute nicht geschaut und werd ich wahrscheinlich auch nicht. Mann muss ja auch nicht alles gesehen haben ;)

    Lucifer steht dafür auf meiner Sommer To Watch Liste! Das ist eine typische Sommer Serie für mich, weils nicht so düster ist. Den Historie Film werd ich mir aufjedenfall aufschreiben und auf meine Liste setzen, A Star is born konnte ich im Flugzeug abhaken und hab dabei geweint! Wirklich sehr schöner Film mit tollen Liedern.

    Im Kino schau ich mir als nächstes Lion King an :) diesen Freitag schon. Und im Open Air Kino habe ich vor Mamma Mia 2 anzuschauen (den haben meine Freundinnen und ich letztes Jahr nicht geschafft weil es sage und schreibe ausverkauft war!!! so crazy) und Aladdin. Die perfekten Filme für den Sommer und für draußen <3

    Liebste Grüße und viel Spaß und Erfolg weiterhin beim Serie/Filme schauen :D
    Jasmin

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    1. Dankeschön für dein liebes Kommentar Jasmin, das freut mich zu hören, dass ich dich inspirieren konnte <3. Das geht mir aber genauso, ich habe mich erstmal auf alte Serien konzentriert, weil ich mich da natürlich auch auf die neuen Staffeln gefreut und ihnen entgegengefiebert habe. Ich kann sie dir auch echt nur empfehlen, die ist richtig gut, auch wenn man anderes hört. "When They see Us" ist echt heftig, also ich war danach auch sehr niedergeschlagen, aber auch wütend. Trotzdem finde ich es so wichtig, dass man den Männern eine Stimme gegeben hat. Sie konnten jetzt ihre Geschichte erzählen. Ich fand Staffel 2 von "Tote Mädchen Lügen Nicht" auch gar nicht mehr so gut wie die erste. Mal gucken, wie jetzt die dritte wird, die hat halt gar nichts mehr mit dem Buch gemein.

      Lucifer ist wieder sehr unterhaltsam und die zehn Folgen tun der Serie echt gut :). Wie hat dir denn Lion King gefallen? Ich habe jetzt schon gemischte Meinungen gehört und das er gar nicht soo gut sein soll. Dankeschön, wünsche dir natürlich auch viel Spaß beim Anschauen von Serien und Filmen und bin gespannt, welche Serie dich dieses Jahr noch vom Hocker haut :D.

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  2. Spuk im Hill House steht bei mir auch ganz weit oben in diesem Jahr bisher - genau wie Chernobyl, die Serie solltest du auf jeden Fall mitnehmen, wenn du mal wieder Zugriff auf Sky hast.

    Bei The Favourite hatte ich Glück, den konnte ich Dank einer der Fantasy Filmfest Veranstaltungen im Kino sehen und fand ihn auch mit das Beste, was ich in diesem Jahr gesehen habe. So ganz kann ich das aber bei A Star Is Born nicht teilen, den habe ich jetzt auf Sky gesehen und hat mich nicht so berührt. Hast du Green Book gesehen?

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    1. Dankeschön für dein liebes Kommentar. Freut mich, dass ein paar Überschneidungen haben :). Ich habe gesehen das es Chernobyl jetzt auch zum Kauf bei amazon Prime gibt. Vielleicht gönne ich mir das auch auf dem Wege, denn Sky wollte ich mir eigentlich erst holen wenn Westworld S3 online geht und das dauert ja glaube ich noch etwas.

      Green Book habe ich bisher leider noch nicht gesehen, ehrlich gesagt warte ich da auch drauf das der irgendwo mal ins Abo kommt.

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  3. Yeah The Favourite, wie du weißt auch mein Highlight dieses Jahr bisher.
    Ansonsten habe ich keine deiner Erwähnungen bisher gesehen, auch wenn ich unbedingt bei Westworld weiter schauen wollte, aber die gibt es ja nur auf Sky. Aber schön zu lesen, dass die dir gefallen hat, habe oft gelesen, dass die nachgelassen hatte.

    Can you ever forgive me und Green Book habe ich unter anderem verpasst.
    The Hate U Give (im orginal!) und Wir empfehlen :)

    Ein Beitrag zu Crazy Ex Girlfriend wird bei mir im August online kommen ;)

    Oh, warum warst du von Get OUt enttäuscht? Fand den ja spitze.

    liebe grüße

    Nadine

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    1. Dankeschön für deinen lieben Kommentar Nadine :).
      Wobei du da mal bei Amazon schauen solltest, aktuell haben die ja auch wieder die HBO Serien, vielleicht ist Westworld da auch dabei. Ich fand die Staffel super, sodass sich da auch der Staffelpass lohnen würde. Dass da alle so viel Kritik hatten, habe ich nicht verstanden. Wie gesagt: Ich konnte keinen großen Qualitätsverlust feststellen. Es bleibt halt anspruchsvoll und manche Figuren schlagen vielleicht einen Weg ein, denn man nicht mag.

      Dann bin ich jetzt schon gespannt auf deinen Beitrag, vielleicht animiert der mich ja dazu mal reinzuschauen. Ich fand das "The Get Out" zu lange vor sich hingedämmert ist, da gab es mir zu Beginn zu wenige Schockommente. Ich fand den Twist zwar gut gemacht, aber das kam halt auch alles erst wieder gegen Ende, bis dahin war er dann doch etwas langwierig. Viellecht habe ich aber auch nur schon zu viele Horrorfilme gesehen und bin dahingehend schon übersättigt.

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Ich freue mich wirklich über jedes einzelne Kommentar von euch und versuche auch immer auf euren Blogs zu antworten. Dankeschön <3

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