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Samstag, 20. August 2022

3 Bücher, 3 Rezensionen: Im Schatten des Sonnenkönigs - Die Gabe, Scythe (Band 2) und Das unsichtbare Leben der Addie LaRue

 

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3 Bücher, 3 Rezensionen: Im Schatten des Sonnenkönigs - Die Gabe

 

Versailles, aber mit magischen Elementen? Genau mein Ding. Frankreich, 1161 die junge englische Prinzessin Henrietta kommt an den franzöischen Hof, um den Bruder des Sonnenkönigs Phillippe zu heiraten. Doch sie verbirgt ein Geheimnis, denn sie hat als Quelle magische Fähigkeiten und findet sich bald schon in den politischen Intrigen und Wirrungen des Hofes wieder, denn ein Mörder hat es auf magisch Begabte abgesehen. Dazu zählt auch der Sonnenkönig Louis XIV., der ein sogenannter Magicien ist und auf Henriettas Kräfte zugreifen könnte. Kann sie ihm ihr Geheimnis anvertrauen? 

 

"Im Schatten des Sonnenkönigs" nimmt sich mit Blick auf den Plotaufbau Zeit und braucht etwas, um Fahrt zu aufzunehmen. Hier wäre mir ein etwas flotteres Tempo lieber gewesen, denn die Geschichte und der französische Hof hätten das definitiv hergegeben. Die Autorin verwendet zunächst viel Zeit auf den Weltenaufbau, das ist eigentlich nichts Schlechtes, hätte hier aber trotzdem kürzer ausfallen können. Das magische System, da bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich es wirklich abfeiere, auch wenn die Idee anders und originell ist. Denn die Figuren können nich alleine zaubern, es braucht wie in der Beschreibung zum Buch erwähnt eine Quelle, die die Magie besitzt, und einen Magicien, der auf diese zugreifen und sie lenken kann. Trotz dessen funktioniert ein Zauber nur dann, wenn beide zusammenarbeiten, der eine also nicht den anderen zu einem willenlosen Tool macht.

 

 

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Urheberrecht: cbt Verlag

 

Abseits dessen mochte ich aber wie E.M Castellan Fakt und Fiktion miteinander vermischt, denn beim lesen wird deutlich, dass sie selbst großes Interesse an französischer Geschichte hat. Die Charaktere fand ich gut ausgearbeitet, auch wenn sie mich stark an ihre Serienpartner in "Versailles" erinnert haben, vor allem Philippe hatte genau den gleichen Vibe wie auf der kleinen Leinwand und begeistert durch seinen Humor. Da ich Fan besagter Serie bin, hat mich das nicht sonderlich gestört. Generell finde ich Philippe als Persönlichkeit interessant und freue mich, dass auch hier seine Sexualität und sein öffentlicher Umgang damit eine große Rolle spielen, denn der Bruder des Sonnenkönigs hatte immer wieder Beziehungen zu Männern. Auch der Moment, wenn er ein Kleid trägt, habe ich gefeiert. Ansonsten muss ich gestehen, dass Henriette davor niemand war, den ich als besonders interessant empfunden habe, doch das Buch hat dies definitiv geändert, denn sie ist als Heldin gut getroffen und fuktioniert als Sympathiefigur. Es ist schön mitzuerleben, wie sie immer selbstbewusster und stärker wird und sich von ihrer Lungenkrankenheit nicht unterkriegen lässt. 

Etwas blass habe ich den Sonnenkönig empfunden, der selbstverliebt und arrogant daherkommt und stets nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Die Menschen in seinem Umfeld sind ihn dabei egal, er braucht sie nur, wenn sie ihm nützlich sind. Das war er zwar auch, aber im Buch fehlen die Facetten, weil er doch auf diese Charaktereigenschaften reduziert wird. Generell wusste ich aber durch besagte Serie schon einiges über die tatsächlich Ereignisse, was es mir beim Lesen ewas leichter gemacht hat. Dadurch habe ich direkt erkannt, was nun der Fantasie der Autorin entsprungen ist, denn anders als im Buch war die Ehe von Phillippe und Henrietta keine glückliche und sie hat sich auch nicht mit dessen Liebhaber den Chevalier de Lorraine angefreundet, sondern war an dessen Verbannung ins Exil maßgeblich beteiligt. Grund dafür: Die konstanten Demütigungen durch ihren Ehemann, der sie größtenteils ignorierte, weshalb sie 1670 auch an den englischen Hof reiste. Castellan romantisiert die Beziehung von Henrietta und Phillippe und macht aus ihnen ein Paar, das zwar ungewöhnlich ist, mit dem es jedoch möglich ist, mitzufiebern, auch weil Phillipe bald beginnt sich um seine Ehefrau zu sorgen. Die Dreiecksbeziehung funktioniert im Buch überraschend gut und ist gelungen umgesetzt.  

 

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Aber zurück zum Plot, denn gegen Ende nimmt die Geschichte dann auch an Fahrt auf, mündet in ein spannendes Finale und überrascht zumindest mich mit der Enthüllung des Täters. Was den Schreibstil anbelangt, ist das Buch leicht zu lesen, obwohl immer mal wieder französische Begrifflichkeiten auftauchen. Die sind aber auch verständlich, wenn man die Sprache nicht beherrscht. Etwas schade ist, dass die eingangs formulierte Prophezeiung über drei Frauen und deren Schicksal nicht intensiver genutzt wird, da wird Potenzial verschwendet. 



Fazit: "Im Schatten des Sonnenkönigs" braucht am Anfang etwas zu lange, um in die Geschichte einzuführen, nimmt dann aber zum Glück im letzten Drittel an Fahrt auf und liefert einen spannenden Showdown. Dabei funktioniert die Verbindung zwischen Magie und historischen Ereignissen überraschend gut. Wer die Serie "Versailles" mochte, kommt auch hier voll auf seine Kosten. 

 

 

 

 

 

3 Bücher, 3 Rezensionen: Scythe - Der Zorn der Gerechten (Band 2)

 


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Urheberrecht: FISCHER Sauerländer



Der zweite Band setzt genau da an, wo der Erste endete: Mit Citra als neue Scythe, die versucht an der Seite ihrer Mentorin Scythe Curie den Verfall des Scythetums zu stoppen. Rowan treibt hingegen als Scythe Luzifer sein Unwesen und bestraft all diejenigen Scythe, die sich nicht an die Regeln halten, sprich korrupt und brutal sind. Ich bin froh schreiben zu können, dass die Fortsetzung an die Qualität des Auftaktes anschließt und Neal Shusterman erneut einen spannenden Page-Turner abliefert, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Gelungen ergänzt der Autor seine Welt um weitere Schichten und lässt uns tiefer in diese eintauchen. Die neuen Figuren fügen sich dabei harmonisch in das Geschehen ein und ich war von Anfang neugierig welchem Zweck sie dienen. In Band 2 wird uns zum Beispiel das Leben als "Widerling", aka Personen, die sich nicht an die Regeln des Zusammenlebens halten, indem sie weiterhin Verbrechen begehen oder randallieren, vor Augen geführt. Auch der Thunderhead kommt diesmal am Ende der Kapitel zu Wort, was uns einen Einblick in die Funktionsweise der künstlichen Intelligenz gibt. Beibehalten wurden aber auch die Einträge aus den Tagebüchern der Scythe, worüber ich mich gefreut habe. Es ist gerade dieses Element, dass die Reihe von anderen unterscheidet. 


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Der Schreibstil Shustermans ist und bleibt besonders, da wir aus unterschiedlichen Sichtweisen lesen, die sich sogar innerhalb der Kapitel abwechseln, ohne den Leser oder die Leserin zu verwirren. Es ist immer klar, aus wessen Sicht die Ereignisse gerade geschildert werden. Was den Verlauf der Geschichte anbelangt, so hatte ich eine größere Wendung bereits geahnt, das ändert aber nichts an der Spannung, denn von den Ereignissen im finalen Showdown war dann auch ich überrascht. Dadurch schafft der Autor eine äußerst spannende Ausgangslage für das Finale der Trilogie. Was die Charaktere anbelangt bin ich nach wie vor ein großer Fan von Citra, aber auch Scythe Curie und Scythe Farraday finde ich sympathisch. Rowans Handlungsstrang gerät zunächst erst einmal in den Hintergrund, denn zu Beginn stehen politsche Machtkämpfe im Zentrum, aber nach der ersten Hälfte, wird auch er wieder relevanter für die Handlung, sodass die Handlungsstränge der beiden Hauptfiguren am Ende perfekt miteinander verknüpft werden. Wer sich nun sorgt, nach dem ersten Band viele wichtige Details vergessen zu haben: Shusterman ruft diese immer wieder in Erinnerung, sodass es zwar ein paar Wiederholungen gibt, aber das ist bei einer solch komplexen Welt nichts negatives, sondern hilft, sich Wichtiges einzuprägen. 


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Fazit: Band 2 knüpft nicht nur inhaltlich, sondern auch qualitativ an seinen Vorgänger an, und lässt die Leser und Leserinnen tiefer in die Welt von Citra und Rowan eintauchen. Zwar überrascht nicht jede Wendung, der finale Showdown hat es dann aber in sich und sorgt für eine spannende Ausgangslage. 



 

 

 

3 Bücher, 3 Rezensionen: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue



Das Unsichtbare Leben der Addie LaRue Rezension, Addie LaRue Rezi, Buchblogger
Urheberrecht: S. Fischer Verlage


Da das Buch auf Instagram gehypt wird, hatte ich hohe Erwartungen, die leider nicht ganz erfüllt wurden. Frankreich 1714: Addie LaRue wird von ihrer Familie dazu gedrängt zu heiraten, doch sie möchte ihre Unabhängigkeit nicht aufgeben und lieber die Welt entdecken. Verzweifelt schließt sie deshalb einen Pakt mit dem Teufel, doch der geht nach hinten los. Zwar ist sie nun unabhängig und sogar unsterblich, doch das hat seinen Preis: Die Menschen vergessen sie. Sie ist dazu verdammt ein anonymes Leben zu führen. 


"Das unsichtbare Leben der Adde LaRue" war mein erstes Buch von V.E. Schwab und ich muss gestehen, dass mir der Schreibstil gut gefallen hat. Der wirkt nämlich fast schon poetisch, sodass die Seiten angenehm zu lesen sind. Inhaltlich gelingt es der Autorin herrvorragend die Konsequenzen von Addies Pakt darzulegen und aufzuzeigen, was es bedeutet, wenn die Menschen einen direkt wieder vergessen. Addie hat nirgendwo ein Zuhause. Sie kann keine Wurzeln schlagen, sich kein Leben aufbauen. Nicht nur ihre eigenen Eltern erkennen sie nicht wieder - ein Moment, der einen mit Addie mitfühlen lässt - sondern Addie kann auch keine Wohnung mieten und keinem Job nachgehen. All das wird ihr verwehrt. Gerade dieser emotionale Part der Geschichte funktioniert wunderbar, auch wenn die Regeln und Auswirkungen etwas zu oft wiederholt werden. Jedoch habe ich mich direkt gefragt, wie ich damit umgehen würde und ob ich ein solches Leben ertragen könnte. Addie ist als Hauptfigur sympathisch, das macht es leicht ihr die Daumen zu drücken. Sie lässt sich nicht unterkriegen, sagt dem Teufel den Kampf an und holt Beste aus den ihr gegebenen Möglichkeiten raus. 


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Doch alles ändert sich, als sie im modernen New York auf einen jungen Mann trifft, der sich an sie erinnern kann. Ihr merkt: Das Buch spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Immer wieder gibt es Rückblicke in Addies Vergangenheit, die uns auf eine Reise durch die Zeit mitnehmen. Es ist gerade dieses Element von dem ich mir mehr erwartet hatte, denn theoretisch hat Addie viele wichtige geschichtliche Momente und Veränderungen miterlebt, aber davon kommt beim Leser/der Leserin nichts an. Revolutionen und Umbrüche spielen keine Rolle, dabei hätte ich gerne gesehen, wie Addie die industrielle Revolution mit all ihren neuen Möglichkeiten wahrgenommen hat, wo sie während der französischen Revolution war (was leider nur kurz behandelt wird) oder dem zweiten Weltkrieg. Hier hält das Buch leider nicht, was der Klappentext verspricht. Die Liebesgeschichte in der Moderne fand ich zwar ganz süß, jedoch habe ich den großen Twist bzw. den Grund, wieso sich Henry an Addie erinnert, meilenweit kommen sehen. Das hat dem Buch doch einiges an Momentum genommen, auch dachte ich, dass beide intensiver versuchen würden, aus ihrem jeweiligen Deal mit dem Teufel herauszukommen. Die Suche nach einer Lösung bzw. einem Schlupfloch, spielt aber kaum eine Rolle im Roman. Apropo Liebe, dafür fand ich die queere Repräsentation gelungen, denn neben Henry lernen wir auch einige weitere Partner und Parterinnen von Addie kennen. 

Das Ende fand ich passend, denn es ist ungewöhnlich, bittersüß und entspricht Addies Charakter, die sich nicht vom Teufel schlagen lässt, sondern ihr eigenes Spiel spielt und längst einen gerissenen Plan ausheckt. Sie ist und bleibt eine Kämpferin, die sich nicht klein kriegen lässt.


 

Fazit: Ein poetischer Schreibstil trifft auf eine Storyline, bei der mehr drinnen gewesen wäre. Gerade die Ausflüge in die Vergangenheit sind enttäuschend, da große historische Ereignisse und Umbrüche kaum eine Rolle spielen. Trotzdem: Die Prämisse regt zum Nachdenken an, auch wenn ich den großen Twist schon geahnt habe. 

 

 

 

Was habt ihr in den letzten Monaten gelesen?
Kennt ihr eines der vorgestellten Bücher? 

 



2 Kommentare :

  1. Hallo meine Liebe,
    was für ein toller Blogpost, ich liebe gute Bücher, Schatten des Sonnenkönigs werde cih mir auch holen;)
    Ganz liebe Grüße
    Isa
    www.label-love.eu

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  2. Ich kenne tatsächlich noch keines der von dir vorgestellten Bücher! Das ein oder andere habe ich schon mal wo gesehen, aber gelesen habe ich sie noch nicht. Muss ich mir jeweils mal genauer anschauen; ich lese zur Zeit sehr viel und brauch daher auch konstanten Nachschub! :)

    Oh ja, München ist wirklich ein sehr, sehr teures Pflaster! Ich muss auch sagen, dass ich es zum Teil gar nicht einsehen würde, was manche Bekannte für ihre Wohnungen zahlen... vor allem, da viele von denen wirklich "Löcher" sind. Alles andere als schön und komfortabel. Also für mich würde da kein Weg hinführen.

    Stranger Things habe ich dann noch geschaut und mochte ich sehr! Ich hoffe jetzt, dass sie die letzte Staffel einfach richtig gut hinkriegen (nicht so, wie manch andere...) und einfach episch enden.
    Virigin River ist echt so eine Feel Good Serie... mochte die jetzige Staffel auch ziemlich gern. Es passiert halt gefühlt echt nix, aber das bedeutet auch nicht allzu viel Drama. ;)

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