SOCIAL MEDIA

Dienstag, 12. September 2017

Bundestagswahl 2017: Das Wahlprogramm der FDP - Denken wir Neu

Die nächsten Tage und Wochen bis zur Bundestagswahl wird es politisch auf meinem Blog. Gemeinsam mit Tabea habe ich eine Aktion gestartet, die mir als Politikstudentin besonders am Herzen liegt. Wir möchten euch nicht nur näher bringen, wieso es so wichtig ist von euerem demokratischen Privileg (!) Gebrauch zu machen und am 24. September eure Stimme zu nutzen, sondern euch auch das Wahlprogramm der größten Parteien näher bringen. Ich weiß, dass für viele Politik nicht das interessanteste Thema ist und viele es lieber weit von sich wegschieben - dabei ist es für die Bundestagswahl unerlässlich sich über die Standpunkte der Parteien zu informieren und zu wissen, für was diese stehen. Nur so könnt ihr Ende September eine fundierte Entscheidung treffen und das Kreuzchen bei der richtigen Partei setzen. Die Ausrede, dass es dabei keine Partei gibt die die eigenen Meinungen und Wünsche widerspiegelt lasse ich dabei nicht gelten. Wieso? Das erfahrt ihr bald in meiner Kolumne kurz vor der Wahl, wo ich euch verrate wie jeder die richtige Partei für sich findet. 

Heute dreht sich bei mir aber alles um die FDP, die mit ihrem Spitzenkandidat Christian Lindner in den letzten Wochen für ganz schön viel Wirbel sorgte. Denn sie machte mit jungen, modernen und bunten Wahlplakaten von sich Reden, bei denen man als Wähler das Gefühl hat sie stammten direkt aus einem Hochglanzmagazin. Gerade bei den jungen Wählern konnte man so, auch aufgrund des intensiven Wahlkampfes in den sozialen Netzwerken, bei den Landtagswahlen einige Erfolge erzielen. Ob das auch bei der Bundestagswahl funktioniert muss sich hingegen noch zeigen. In meinem Post geht es heute nämlich nicht um die Optik des Spitzenkandidaten, auch nicht um die flippigen Plakate, sondern den Inhalt. Dieser sollte am Ende der Hauptgrund darstellen wieso ihr euch für eine Partei entscheidet und ihr euer Vertrauen schenkt. 


Allgemeines zum Wahlprogramm der FDP:

Das Wahlprogramm der FDP für die Bundestagswahl 2017 steht unter dem Motto: "Denken wir Neu" und setzt sich selbst die Prämisse von vorherrschenden Vorurteilen abzurücken und einen neuen politischen Kurs mit frischen Ideen einzuschlagen. Weiter machen wie bisher? Das kommt für die FDP nicht infrage. Die wichtigsten Forderungen der Partei lassen sich in den Bereichen Bildung, Rente, Steuern, innere Sicherheit, Asyl und Digitalisierung finden. Weitere Standpunkte betreffen aktuelle europäische Entwicklungen, globale Krisen und den außenpolitischen Diskurs Deutschlands.




FDP & Bildung: "Wir wollen die beste Bildung der Welt":

Für die FDP zählt was ein Mensch kann und nicht in welchem Elternhaus er geboren wurde, weshalb sich die Partei für eine Bildung einsetzt die unabhängig von der Abstammung und dem finanziellem Hintergrund der Eltern ist und jedem die gleichen Chancen bietet. Das Ziel: "Deutschland [soll] zu den führenden fünf Ländern der 35 Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)" (Parteiprogramm FDP, S.21) zählen. Erreicht werden soll dies durch höhere Bildungsausgaben, über die die Schulen frei verfügen dürfen (1000 € je Schüler), Qualitätsanalysen der Bildungseinrichtigen und einheitliche Bildungsstandards in ganz Deutschland. Es darf nicht sein, dass die Abschlussprüfungen in Deutschland unterschiedlich schwer sind, je nachdem in welchem Bundesland man zur Schule geht. Aber auch eine sogenannte "Unterrichtsgarantie" lässt sich im Programm finden, mit der die FDP garantiert, dass es nicht zum Ausfall von Unterrichtsstunden kommt, sondern das benötige Ersatzpersonal zur Verfügung steht.


Doch was ist mit Studenten? 
Auch die Hochschulen sollen laut Wahlprogramm der FDP unterstützt werden und zwar durch einen "bundesweiten Fond", in den alle Bundesländer einzahlen. Der Betrag errechnet sich nach dem "Königsteiner Schlüssel" anhand des Steueraufkommens und der Bevölkerungszahl des Bundeslandes. So soll sichergestellt werden, dass die Qualität des Studiums nicht von den finanziellen Mitteln der Hochschule abhängt sondern überall gewährleistet wird, womit sich die Studierenden auch besser in ganz Deutschland verteilen würden und Studienplätze ausgebaut werden würden. Studierende sollen elternunabhängig während ihres Studiums mit 500 € gefördert werden, von denen ein Teil zurückgezahlt werden muss. Zusätzlich besteht ein Darlehensangebot. Eltern sollen hingegen beim Sparen für die  Bildung ihrer Kinder staatliche Zuschüsse erhalten, um ihnen so den Bildungsweg finanziell abzusichern. Wie hoch dieser Zuschuss ist, wird im Programm leider nicht genannt. Später, wenn studentische Absolventen im Berufsleben stehen, sollen jedoch nachgelagerte Studiengebühren erhoben werden können, die bei einer "angemessenen Einkommensschwelle" (Parteiprogramm der FDP, S.35) fällig werden. So sollen Hochschulen modernisiert und die Studienbedingungen verbessert werden.

Stark damit einher geht für die FDP der Punkt Digitalisierung, denn um eine gute Bildung zu gewährleisten ist es wichtig, dass diese technisch auf dem neuesten Stand ist. Und hier kommen die oben erwähnten 1000 Euro ins Spiel, die für die technische Modernisierung genutzt werden sollen. Damit dies auch gewährleistet ist, wollten die freien Demokratien einen sogenannten Staatsvertrag abschließen, der den Ausbau der technischen Infrastruktur regeln soll und Anreize zum Ausbau schafft. Doch was strebt der FDP da vor? Zum Einen, dass Lehrer, aber auch die Schüler den Umgang mit den neuen Medien lernen und auch innovative Bildungsplattformen wie beispielsweise die "Open University" (dabei handelt es sich um eine Internetplattform, die es jedem Menschen ermöglicht an Kursen teilzunehmen)  gefördert werden sollen. Dies umfasst auch dass die Zertifikate die man dort erwirbt von Arbeitgebern, aber auch als Studienleistung anerkannt werden können.

Lehrer sollen hingegen besser ausgebildet und vor allem bezahlt werden, um auch Anreize für den Beruf zu schaffen. Aber auch die Praxisphase soll schon früher im Studium erfolgen, damit Studierende herausfinden können, ob ihnen die Arbeit am Ende tatsächlich zusagt. Ist dies nicht der Fall, so soll es Beratungen für einen Berufswechsel geben. Weiterhin sollen auch Lehrer auf die Digitalisierung vorbereitet werden, sowie der Quereinstieg in den Lehrerberuf durch Aufbaustudiengänge gefördert werden.

Die Kleinsten sollen ebenfalls von besser bezahltem und ausgebildetem Kita-Personal profitieren. Weiterhin sollen Kitas mit Fachkräften ein Sport-, Sprach- und Musikangebote, sowie Ergotherapie in ihren Betrieb integrieren, um Talente von Kindern schon frühzeitig erkennen und fördern zu können. Auch Förderschulen sollen mit mehr finanziellen Mitteln gefördert werden.


Was tut die FDP für Azubis?
Hier steht die weitere Stärkung unseres qualiatativ hochwertigen Ausbildungssystems im Fokus. Konkret soll dies durch eine Stärkung der Aus- und Weiterbildungen passieren, um so auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Weiterhin soll auch hier die Digitalisierung Einzug halten, sowie individuelle Lernprogramme und europäische Austauschprogramme wie Erasmus gefördert werden.


FDP & Wirtschaft: "Das Arbeiten verändert sich":


Interessant für Blogger: Die Pläne für Selbstständige:
Immer mehr Blogger entscheiden sich ihrem Hobby in einem gewerblichen Rahmen nachzugehen und das lässt sich auch auf viele andere Branchen übertragen. Die Selbstständigkeit wird zu einer festen Alternative für die Menschen und nimmt deshalb auch einen zentralen Stellenwert im Programm der FDP ein. Konkret soll hier die Bürokratie abgebaut werden und Unternehmensgründungen gefördert werden, auch wenn ein Gründer mit einer Ideen einmal gescheitert ist. Eine Gründung selbst soll an einem Tag online angemeldet werden können, ohne komplizierte Behördengänge. In den ersten drei Jahren soll der Freibetrag der Gewerbesteuer verdoppelt werden.

Im Einzelhandel plädiert die Partei für flexible Ladenöffnungszeiten, sodass es möglich wird die Waren rund um die Uhr zu verkaufen.  Branchenübergreifend setzt sich die FDP für einen flexiblen Arbeitsmarkt & die Tarifautonomie ein, d. h. das Zeitarbeit und Befristungen nicht weiter eingeschränkt werden sollen. Sie gehen sogar noch weiter und wollen bürokratische Hürden im Bereich der Zeitarbeit abbauen. Mini-Jobs sollen ebenfalls flexibler werden und sich an die Entwicklung des Mindestlohn anpassen, sodass die Grenze von 450 auf 530,40 € ansteigen würde. Ein wichtiger Punkt macht auch das flexible Arbeitszeitmodell aus, dass orts- und zeitunabhängiges Arbeiten ermöglichen soll. Einzige Regel: In der Woche darf nicht mehr als 48 Stunden gearbeitet werden, die Begrenzung am Tag nur acht bis zehn Stunden arbeiten zu dürfen mit elf Stunden Nachtruhe soll somit aufgehoben werden. Wie die Arbeitszeit eingeteilt wird und wo gearbeitet wird, bleibt freigestellt. Weiterhin spricht sich die FDP gegen eine feste Frauenquote aus, möchte aber trotzdem dafür sorgen, dass es mehr Frauen in Führungspositionen gibt.



Digitalisierung: "Chancen Nutzen":

Im Bereich Digitalisierung möchte die FDP zum einen die ungerechtfertigen Zugangssperren in Europa abbaut, sodass es keine Rolle spielt von welchem Land aus man eine Internetseite aufruft, der größte Punkt umfasst die Überarbeitung des Urheberrechts, welches an die modernen Bedingungen angepasst werden soll. Laut Wahlprogramm plant die Partei folgendes: "Wir wollen deshalb ein Urheberrecht, dass einen einfachen Rechteerwerb und die unbürokratische Beteiligung der Urheber an der Verwertung ihrer Werke ermöglicht" (Parteiprogramm FDP, S. 47). Als letztes spricht sie sich für Netzneutralität aus und möchte den Ausbau des Internets in ganz Deutschland vorantreiben. Dazu soll es ein Digital-Ministerium geben. Auch was den Bereich Infrastruktur anbelangt hat setzt die FDP auf Digitalisierung möchte die Mobilität 4.0 in Form von autonom fahrende Autos, Einsatz von Drohnen bei Rettungseinsätzen und intelligenter Verkehrssteuerung, vorantreiben.


Altersvorsorge & Rente: für moderne Erwerbsbiografien

Die FDP plädiert dafür, dass es kein politisch festgeschriebenes Rentenalter mehr gibt, weshalb jeder ab 60 Jahren selbst entscheiden kann, wann er in Rente gehen möchte. Dabei gilt: Wer früher in Rente geht, erhält eine geringere, diejenigen die später gehen dann eine höhere Rente. Voraussetzung bei einem früheren Renteneintritt ist jedoch, dass die Rente dann über der  Grundsicherung liegt, während diejenigen die länger arbeiten nicht durch die Besteuerung bestraft werden. Die Rente von Ost und West soll angeglichen werden. Dazu sollen die Hinzuverdienstgrenzen neben der Rente abgeschafft werden, sodass diejenigen die nebenher noch arbeiten möchten es leichter haben. Die Erwerbminderungsrenten sollen gestärkt werden. Gestärkt werden sollen auch die betriebliche und private Rente. Auch ein Wechsel von Angestelltenverhältnis in Selbstständigkeit oder von Inland ins Ausland soll keine negativen Auswirkungen auf die Rente mehr haben. All dies soll ein freiwilliges Vorsorgekonto zusammenfassen, durch das jeder Bürger einsehen kann, wie viel Rente er später erhält. Dabei werden die unterschiedlichen Rententarife gebündelt. Betriebliche Renten soll es für alle Unternehmen geben und diese sollen auch bei einem Arbeitsplatzwechsel beibehalten werden können.

Im Bereich Pflege soll die Vergütung angehoben werden. Dazu plädiert die Partei für eine integrative Ausbildung, bei der alle im ersten Jahr gemeinsam starten und sich dann in den Folgejahren spezialisieren. 


 

Familie & Kinder:

Die Vereinbarkeit von Job & Familie soll nicht nur vereinfacht werden, sondern es soll ein "Kindergeld 2.0" geben, durch das jedes Kind die gleichen Startbedingungen erhält und nicht unter Kinderarmut leidet. Dieses Paket besteht aus "einem einkommensunabhängigen Grundbetrag, dem einkommens-abhängigen Kinder-Bürgergeld, der die wirtschaftliche Situation der Eltern berücksichtigt und Gutscheinen für Leistungen für Bildung und Teilhabe" (FDP Parteiprogramm, S.93).

 

 

Innere Sicherheit: "Effektive Sicherheitsbehörden":

Auch die FDP setzt sich für die Stärkung der Polizei ein und möchte Geld für Personal und Ausstattung in die Hand nehmen. Auch hier spielt Digitalisierung eine Rolle: Fortan soll es die Möglichkeit der Online-Klage geben und elektronische Aktenführung. Zudem braucht es Weiterbildungen auch im Bereich Cyberkriminalität. Die Sicherheitsbehörden selbst sollen entlastet werden, damit sie sich auf ihr Kerngebiet konzentrierten können: den Schutz des Lebens der Bürger. Straftaten ohne Verletzte oder Ruhestörungen könnten von anderen Behörden übernommen werden. Was die Sicherheitsarchitektur anbelangt soll es klare Kompetenzen und eine stärkere Zusammenarbeit geben. Die Videoüberwachung soll hingegen im Einzelfall geprüft und ausgeweitet werden, jedoch nur dann, wenn es dadurch wirklich einen Sicherheitsgewinn für den Bürger gibt.




 

Steuern:

Im Bereich Steuern strebt die Partei Steuersenkungen an, vor allem für Durchschnittsverdiener. Am Ehegatten-Splitting hält die Partei fest. Alleinerziehende und Familien sollen durch die Anhebung der Kinderfreibeträge und die steuerliche Absetzbarkeit der Betreuungskosten entlastet werden. Bis 2019 der Solidaritäts-Zuschlag komplett abgeschafft werden. Eine Verschärfung der Erbschaftssteuer und Einführung einer Vermögenssteuer wird abgelehnt. Bei Erbschaften zwischen Ehegatten oder eingetragenen Partnerschaften soll keine Erbschaftssteuer anfallen. Zusätzlich soll die Grunderwerbsteuer erst ab einem Betrag 500.000 Euro anfallen, womit Familien ihren Traum vom Eigenheim erfüllen können sollen.

Sonstiges:

  • Infrastruktur: Für den Ausbau der Infrastruktur und öffentlichen Verkehrsnezte möchte die FDP in den nächsten 20 Jahren jeweils zwei Milliarden Euro investieren. Dazu lehnt die Partei die beschlossene Pkw-Maut ab. 
  • Umwelt: Hier setzt die Partei weiterhin auf Müllvermeidung und Recycling, setzt auf Wiederverwertung und setzt sich dafür ein die Meeresverschmutzung und das Grundwasser zu schützen. 
  • Asyl: Die FDP hat ein Einwanderungsgesetz vorgelegt, in dem politisch verfolgte unangetastet bleiben, dauerhafte Einwanderer soll der Staat sich jedoch aussuchen können, die dann eine Blue Card erhalten, während Mensche ohne Aufenthaltsrecht konsequent abgeschoben werden sollen. Die doppelte Staatsbürgerschaft soll endlich möglich sein. Im Bereich Asyl lehnt die Partei eine Obergrenze konsequent ab und hält das Recht auf Asyl nicht für verhandelbar. Die Flüchtlingsfrage soll europäisch gelöst werden mit einem fairen Verteilungsschlüssel. 
  • Erneuerbare Energien: Dieser Punkt soll Gesamteuropäische geregelt werden, sodass dort produziert wird, wo es die besten Standortbedingungen gibt und die Kosten so gering wie möglich sind. Dazu setzt sich die FDP auch weiterhin für einen Energiemix ein.
  • Wohnraum: Hier setzt sich die FDP für den Ausbau von Wohnraum ein und möchte die Mietpreisbremse abschaffen. Konkret sollen 500 Millionen Euro investiert werden.
  • Ansonsten bekennt sich die FDP klar zur Nato und zur EU, fordert jedoch die Beendigung der EU-Beitrittsverhandlung mit der Türkei. Weiterhin spricht sie sich gegen Waffenlieferungen in Krisengebiete aus. 

Wieso gibt es diesmal keine eigene Meinung von mir? 
Ich hatte lange überlegt, ob ich eine Bewertung des Parteiprogramms vornehme, aber mich dann gezielt dagegen entschieden. Ihr sollt entscheiden wenn ihr wählt und das komplett ohne fremden Einfluss. Würde ich nun das Parteiprogramm bewerten, dann besteht die Gefahr, dass ich genau das tun würde. Mir ist es wichtig, dass ihr euch selbst eine eigene Meinung über das Programm bildet und euch da auch gar nicht hereinreden lasst. Das heißt aber nicht, dass ich keinen festen Standpunkt zum Programm der FDP habe, denn einige Punkte sagen mir zu, andere wiederum nicht. Aber mein Anspruch war es hier euch sachlich das Programm der Partei darzulegen und das habe ich auch für die zwei größten Parteien SPD und CDU noch geplant.


Quellen:
FDP Wahlprogramm: https://www.fdp.de/sites/default/files/uploads/2017/08/07/20170807-wahlprogramm-wp-2017-v16.pdf



*Dieser Beitrag ist auch Teil der Aktion #BloggerfuerBTW von Daniela und einer gemeinsamen Post-Reihe mit Tabea. Auch bei ihr gab es schon den Auftaktpost zu unserer Reihe, indem sie darüber schreibt warum man auch kleine Parteien wählen kann.  


Hat euch mein Beitrag weitergeholfen?
Wer von euch darf denn zum ersten Mal wählen?

15 Kommentare :

  1. Danke noch mal, dass du diese Reihe mit mir gemeinsam auf die Beine stellst - ich habe ja durch deine Anmerkungen doch noch etwas an meinen Texten nachgebessert, weil ich ja nicht so viel Ahnung wie du habe, da ich im Alltag nicht mit Politik zu tun habe.

    Ich finde es eben auch verdammt wichtig, sich vor so wichtigen Wahlen, deren Ausgang unser Leben in den kommenden vier Jahren beeinflusst, umfassend zu informieren. Wenigstens die Programme der größeren Parteien sind einfach Pflicht!
    Auf deine Kolumne bin ich sehr gespannt, denn ich bin mir gerade auch noch nicht sicher, wo mein Kreuz landen wird.

    Was die Plakate der FDP angeht, war ich dieses Jahr echt überrascht. Viele sind mir leider nicht begegnet (in Frankenberg hängt allgemein kaum Wahlwerbung, glaube ich...), aber die, die ich gesehen habe, wirken irgendwie erfrischend :)

    Dass auch auf Digitalisierung ein Fokus gelegt wird, finde ich irgendwie echt gut - das geht mir bei der Linken und den Grünen einfach zu sehr unter, da die das z.B. in ihren Kurzfassung gar nicht stehen haben.

    Dass in Bildung investiert werden soll, finde ich super! Wobei hier meiner Meinung nach nicht das Geld so sehr mein größter Kritikpunkt wäre, sondern eher die Qualität der Lehrer und Lehrpläne... Bei einheitlichen Bildungsstandards frage ich mich außerdem eh immer, warum es die noch nicht gibt!!
    Ersatzunterricht ist aber meiner Meinung nach wieder nur begrenzt sinnvoll, da die Vertretungslehrer den WIssensstand der Schüler nicht kennen. SOwas ist doch eher was für langfristige Ausfälle von einzelnen Lehrern, denke ich.

    Die Erhöhung vom Bafög und auch, dass es nicht vom Einkommen der Eltern abhängt, finde ich echt super. Nur weil Eltern Geld haben, heißt das nämlich nicht, dass diese bereit sind, ihr Kind zu unterstützen...und wer hat in dem ALter schon Lust auf einen Streit vor Gericht? Und die 400 Euro momentan reichen ja echt nicht zum Leben, wenn man auch noch Semesterbeiträge und sowas zahlen soll... oder wenn man sich mal die Mieten anschaut.

    Die Idee mit der Open University gefällt mir - nach dem Studium würde ich mich nämlich gern in einigen Bereichen noch weiterbilden ;)

    Der Part über die Selbstständigen liest sich auch gut, obwohl ich selbst mir nie vorstellen könnte, kein "sicheres" Einkommen zu haben.
    Flexible Öffnungszeiten wären heutzutage manchmal echt gut für die, die dann arbeiten, wenn alles offen hat. Und auch die Reglung zu den Arbeitszeiten derzeit finde ich eigentlich affig, ebenso wie festgelegte Quoten für Frauen. Aber Zeitarbeit und sowas kann ich einfach nicht gutheizen, weil ich mir die Angst, keinen Job zu haben, dann noch größer und schlimmer vorstelle.

    Die Ideen zur Rente und Pflege gefallen mir irgendwie auch - jeder sollte dann mit dem Arbeiten aufhören, wenn er es für richtig hält. Und Ausbildungen, die sich erst später spezialisieren sind sicher uach nicht verkehrt, weil man so mehr Zeit zur Orientierung und Entscheidung hat.

    Was genau sich allerdings für Familien und Kinder verbessert, ist mir jetzt immer noch nicht so ganz deutlich :(

    Also Infrastruktur, Umwelt und Energie finde ich so gut, wie die FDP es plant... Bei der Energiewende wird einfach zu wenig global gedacht...
    Beim Wohnraum habe ich dann aber doch ANgst, dass sich Studenten etc. bald nichts mehr leisten können...

    Ich glaube, die Forderungen, nicht mehr mit der Türkei zu verhandeln, sind nachvollziehbar und gut... und auch bei den Waffenlieferungen freut mich die Position der Partei.

    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich bin auch echt froh darüber, dass das geklappt hat und die Aktion auch gut aufgenommen wird. Zu den Plakaten der FDP: Sie sind halt mal was anderes und vor allem sehr modern und frisch. Passt auch zur derzeitigen Ausrichtung der Partei, die ja vor allem auch viele junge Wähler ansprechen möchte und auch einen intensiven Wahlkampf in den Sozialen Netzwerken führt. Somit ist das stimmig, auch wenn es natürlich wieder viele gibt, die diese modernen Plakate kritisieren. Aber wenn man so junge Wähler anspricht und an die Wahlurne bekommt, finde ich das gut. Trotz der ernsten Thematik darf auch Politik jung und frisch sein.

      Mir geht das in vielen Parteien auch unter, obwohl es so ein wichtiges Thema ist. Wirtschaftlich erfolgreich werden die Länder sein, die fortschrittliches Internet und Technik haben und auch die Arbeitswelt wird sich nun mal radikal verändern. Deutschland rangiert beim Internetausbau jetzt schon auf den letzten Plätzen und das kann wirtschaftlich zur Gefahr werden. Es wird Zeit, dass wir da jetzt handeln und die FDP legt hier wirklich einen starken Fokus drauf, was ich gut finde.

      Die einheitliche Qualität bei der Bildung gibt es bisher noch nicht, weil Bildung Länder sache ist. Solange jedes Bundesland da sein eigenes Süppchen kocht, eigene Maßstabe setzt und einen eigenen Lehrplan erstellt, wird sich da auch nichts ändern. Als ich noch Schülerin war hat mich das auch extrem genervt, vor allem weil ich in Bayern zur Schule bin. Die Anforderungen an den Lehrplan sind bei uns halt extrem hoch. Nicht, dass das schlecht ist, aber wenn man dann Erzählungen von anderen Bundesländern hört, die viele der schweren Themen erst im Studium angehen, nervt das dann doch. Zumal es auch nicht vom Wohnort abhängig sein sollte, wie gut die Bildung ist. Was mich halt beim Studium geärgert hat war, dass die unterschiedlichen Bildungsstandard dann beim NC an den Unis keine Rolle mehr spielten.

      Elternunabhängiges Bafög wünsche ich mir ja auch schon lange. Bei mir ist es ja so, dass ich jetzt mit 24 wieder abhängig von meinen Eltern bin und das ist für mich auch nicht gerade angenehm. Durch meine Ausbildung bin ich gewöhnt schon auf eigenen Beinen zu stehen, was jetzt aber nicht möglich ist. Bin auch geschockt, dass die FDP die einzige Partei ist, die diese Forderung in ihrem Wahlprogramm stehen hat. Denn wie du schon schreibst: Viele Eltern können oder aber wollen ihr Kind finanziell während dem Studium auch gar nicht unterstützen. Und wer klagt das Geld, das einem dann zusteht denn schon ein? Ich glaube, das tut kaum jemand. Das mit der Open University finde ich auch gut, das findet sich ja zum Glück auch bei anderen Parteien und ist ein richtiger Schritt.

      Löschen
    2. Die Flexiblen Öffnungszeiten sehe ich halt nur für die Kräfte im Einzelhandel nachteilig. Genauso wie ich bei den flexiblen Arbeitszeiten die Sorge hätte, dass Unternehmen dies ausnutzen. Wenn ich da an Leute auf dem Bau denke oder Industrie, graut es mir da etwas, weil da ein extrem langer Arbeitstag von 12 Stunden oder so schwer wäre. An sich kann ich den Gedankengang nachvollziehen, aber vieles wird halt leider auch schnell missbraucht. Zeitarbeit finde ich auch schrecklich. Da habe ich auch Angst vor, selbst mit Studium.

      Das mit dem flexiblen Rentenalter finde ich aber auch super, denn in der Tat gibt es ja viele die wollen länger arbeiten, ander wiederum auf dem Bau können es nicht und so würde sich das etwas ausgleichen. Also bei Familien ist ein neues Kindergeld geplant. Das sieht folgendermaßen aus: Jeder bekommt einen festen Grundsatz, egal welches Einkommen man hat und dann gibt es aber noch einen zweiten Zuschlag der sich dann nach dem Einkommen richtet, sodass Familien mit weniger Einkommen mehr Geld erhalten. Für einkommensschwache Familien kommen dann noch die Bildungsgutscheine obendrauf. Schade finde ich hier nur, dass man keine Zahlen nennt.

      Beim Wohnraum muss sich dringend was tun, denn das Problem haben ja nicht nur Studenten. In großen Städten können sich ja mittlerweile Durchschnittsverdiener schon keine Wohnungen mehr leisten und das kann einfach nicht sein.

      Löschen
  2. Tolle Aktion! Ich finde es so wichtig zu wählen - auch wenn man selbst dazu keine Meinung hat oder sich keine Meinung bilden will. Nur so kann man es schaffen, dass die extremen Parteien nicht zu viele Plätze im Bundestag bekommen. Ich habe mir meine eigene Meinung schon gebildet, aber für viele ist die Aktion bestimmt eine große Hilfe!
    Viele Grüße, Yvonne

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dankeschön für deine lieben Worte. Das hoffe ich, dass die Aktion ein paar meiner Leser weiterhilft ;).

      Löschen
  3. Toll, dass ihr gemeinsam eine Reihe zum Thema Wahlen gestartet habt - ich finde es ganz wichtig, junge Wahlberechtigte (und natürlich auch andere) dazu zu bewegen, wählen zu gehen - denn nur so können wir uns einer rechtspopulistischen Partei wie der AfD entgegen stellen. Ich habe zwar selbst schon entschieden, welche Partei(en) ich wählen werde und habe mir daher nicht mehr alle Punkte des Programms der FDP durchgelesen - aber du hast dir wirklich viel Mühe damit gegeben und toll und einfach dargelegt, was es ausmacht, ob man den Punkten nun zustimmt oder nicht. Ich hoffe sehr, dass du vielleicht einige dazu bringst, sich zur Wahlurne zu begeben!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dankeschön für deine lieben Worte <3.
      Ich weiß auch schon welche Partei ich wähle, aber ich hoffe, dass ich anderen weiterholfen konnte, das würde mich echt freuen.

      Löschen
  4. Ganz ganz toller Post! Ich bin begeistert und warte schon gespannt auf die nächsten Posts dieser Art :)Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  5. Diese Partei hat mich schon lange ueberzeugt, danke fuer diesen tollen Beitrag, bestaerkt mich sehr in meiner Meinung. LG Jennifer von https://fashionistasfairytale.blogspot.de/

    AntwortenLöschen
  6. Eine echt coole Idee. AUf jeden Fall sehr hilfreich da mal eine ordentliche und verständliche Übersicht zu haben! Danke :)
    Liebe Grüße
    Sarah

    AntwortenLöschen
  7. Hallo meine Liebe;)

    Was für eine super Idee deine Leser auf die Wahlen einzustimmen. Deine Übersicht finde ich super praktisch, die FDP hat einige gute Ansätze, wie ich finde und Lindner ist ein smarter Typ:-*

    Hab ein tolles Wochenende:)
    Liebe Grüße
    Isa
    www.label-love.eu

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dankeschön für die lieben Worte, freut mich, dass dir die Übersicht weiterhilft. Mit Christian Lindner hat man echt einen tollen Spitzenkandidaten, der mal etwas frische mitbringt und bei den jungen Wählern punkten kann.

      Löschen

Ich freue mich wirklich über jedes einzelne Kommentar von euch und versuche auch immer auf euren Blogs zu antworten. Dankeschön <3

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt.
Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://www.smalltownadventure.net/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google (https://policies.google.com/privacy?hl=de).

Solltest du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnieren, informiert dich Google jeweils durch eine Mail an die in deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.

Sobald du den Haken entfernst, löscht du dein Abbonement wieder und es wird dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Alternativ hast du aber auch die Möglichkeit dich in der Mail, die dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.